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Knobelritters Spielearchiv - Haste Worte

Art des Spiels: Wortsuchspiel
Spieleautoren:  Wolfgang Kramer
                & Michael Kiesling
Verlag:         Huch! & friends
Jahrgang:       2009
Spielerzahl:    3 bis 8 Spieler
Alter:          ab 10 Jahren
Dauer:          30 bis 45 Minuten
Preis:          ca. € 15,-

Zielgruppen:    Gelegenheitsspieler ++
                Partyspieler ++

"Bescheidenheit ist eine Zier, doch weiter kommt man ohne ihr."

Ein weises Sprichwort? Mitnichten! Ich werde euch nun von einem Erlebnis berichten, welches genau das Gegenteil beweist. Mit etwas weniger Übermut, ein bisschen mehr Zurückhaltung wäre ich damals wesentlich besser gefahren.

Nun gut, es begab sich an einem Mittwochabend. Wie so oft versammelten sich einige meiner Freunde, um ihrem Hobby - dem Spielen - zu frönen. Wir einigten uns auf das erst kürzlich erschienene "Haste Worte?" - eigentlich eine Neuauflage - aus dem Hause "Huch! & friends". Die erfreulich klein gehaltene Schachtel wies es als "kreatives Wortsuchspiel" aus, was mir schon mal recht gefiel, da ich bei solchen Spielen stets recht gut abschneide.

Nach den Spielvorbereitungen - aus den Karten wurde ein Start-Ziel-Kurs gebildet, die "Aufgaben"- und Handicap"-Karten wurden gemischt und als getrennte Stapel in die Tischmitte gelegt, jedem Spieler Tippkarten und eine Spielfigur zugewiesen, sowie Papier und Stift ausgeteilt, die Sanduhr bereitgestellt - wurde vom aktuellen Spielleiter die erste Aufgabe gestellt: "Woraus man Kleidung macht".

Ha! Da fiel mir viel ein! Ich notierte umgehend: "Leder, Fell, Baumwolle, Leinen, Polyester, Seide, Nylon, Schafwolle, ...". Dann kam ich kurz ins Stocken, ehe mir noch die Begriffe "Segelstoff", "Jeans" und "Loden" einfielen. Dann kam schon der "Stopp!"-Ruf des Spielleiters, da die Sanduhr abgelaufen war. Nun mussten wir Spieler Tipps abgeben, wie viele richtige Begriffe wir wohl anschreiben durften. Ich war mir sicher, mit sechs Begriffen durchzukommen und legte verdeckt meine Tippkarten mit den Werten "1", "2" und "3" vor mir auf den Tisch. Ich hätte auch die beiden Karten "2" und "4" nehmen können, oder sogar nur die "6", aber ich wollte ein bisschen bluffen und die anderen mit einem vermeintlich zu riskanten Tipp verunsichern.

Nachdem alle getippt hatten, wurden alle Tipp-Karten aufgedeckt und es stellte sich heraus, dass ich am höchsten getippt habe. "Ha, ihr Feiglinge!", war da noch mein erster triumphaler Gedanke. Doch dann nahm das Unglück seinen Lauf. Der Spieler mit dem niedrigsten Tipp - eine "2" - kam nämlich zuerst dran. Er las "Leder" und "Seide" vor und rückte seine Spielfigur 2 Felder vor. Die beiden Begriffe konnten nun von den nachfolgenden Spielern nicht mehr verwendet werden.

Ihr ahnt wahrscheinlich schon, was danach passierte. Das Schicksal hat schwer zugeschlagen. Die zwei nachfolgenden Spieler (beide mit dem Tipp "3") verkündeten ebenfalls unter anderem "meine" gefundenen Begriffe. Als ich dann endlich an der Reihe war, hatte ich zwar noch sechs noch nicht vorgelesene Wörter auf meinem Zettel, von denen jedoch eines von den Mitspielern - leider zu Recht! - nicht anerkannt wurde: Im Begriff "Baumwolle" steckt dasselbe Wort wie in "Schafwolle". Mit nur 5 Begriffen konnte ich so meinen Tipp nicht erfüllen und durfte meine Spielfigur kein einziges Feld vorwärts ziehen.

Ich war am Boden zerstört. Zwar lernte ich meine Lektion und gab anschließend bescheidenere Tipps ab, aber ich war dermaßen verunsichert, dass ich keine Chance mehr hatte, von meinem letzten Platz wegzukommen. Meine Mitspieler hingegen schafften sogar die Handicap-Aufgaben, welche auf den letzten Feldern vor der Zielkarte verlangt wurden (zum Beispiel nur Wörter notieren, in denen kein "n" vorkommt), mit Bravour. Ein wahres Desaster, welches mich Demut lehrte.

Und die Moral von der Geschicht'? Übermut gehört sich nicht!

Abgesehen von diesem geradezu traumatischen Erlebnis gefällt mir "Haste Worte?" wirklich gut, es ist ein flottes, originelles Wortspiel, das gleichermaßen Kreativität und Taktik erfordert, und das alles in einer angenehmen Spielzeit von deutlich unter einer Stunde. Ganz neu ist das Spiel ja nicht, aber die Neuauflage kann man als sehr gelungen betrachten, die handliche Schachtel nimmt nämlich nur wenig Platz ein (ideal für Reisen) und ist zudem sehr kostengünstig. Daumen daher eindeutig nach oben!

Franky Bayer

Bewertung: 3 Schilde