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Knobelritters Spielearchiv - Heck Meck am Bratwurmeck

Art des Spiels: Würfel-Zockerspiel
Spieleautor:    Reiner Knizia
Verlag:         Zoch Verlag
Jahrgang:       2005
Spielerzahl:    2 bis 7 Spieler
Alter:          ab 8 Jahren
Dauer:          20 bis 30 Minuten
Preis:          ca. € 15,-

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Der landläufigen Meinung nach sind Hühner dumm. Was tun sie auch bloß den ganzen Tag? Sie gackern blöd, scharren stumpfsinnig im Boden nach Würmern und legen ab und zu mal ein Ei. Manche finden es daher durchaus legitim, dass man die stupiden, nicht mal flugfähigen Vögel in Legebatterien steckt.

Dieses negative Image liegt jedoch nur an der allgemeinen Ignoranz. In Wirklichkeit ist unser gutes Haushuhn (Gallus gallus domesticus) ein ausgeprägtes Sozialwesen, wie es erst kürzlich veröffentlichte Studien beweisen. Es verfügt über ein gutes Gedächtnis (preisgekrönte Studie "Zicke Zacke Hühnerkacke" aus dem Jahre 1999), geht bei der Futterbeschaffung ausgesprochen wählerisch vor (wissenschaftliche Abhandlung "Hick Hack in Gackelwack" 2001) und ist zudem äußerst modebewusst (Dossier "Schicki Micki" Februar 2003). Neueste Erkenntnisse, welche Dr. Reiner Knizia heuer unter dem Titel "Heck Meck am Bratwurmeck") veröffentlicht hat, belegen außerdem, dass die Hühner bei der Zubereitung ihrer Nahrung ziemlich kreativ vorgehen.

Die Rede ist vom "Bratwurmgrill", wo das einfallsreiche Geflügel leckere Würmer brät. 16 Bratwurmportionen liegen anfangs auf dem Grill aus: Von kleineren Portionen, die aus nur einem einzigen Würmchen zubereitet werden, bis zu den Familienportionen, für die sogar 4 Würmer verwendet werden. Das Lustigste ist jedoch, dass die Hühner ihre Mahlzeit nicht kaufen können, sondern mit Würfeln darum zocken müssen.

8 Würfel haben die Hühner dafür zur Verfügung. Von normalen Sechsseitern unterscheiden sich diese lediglich, dass statt der "6" ein Wurm abgebildet ist. Wer an der Reihe ist, würfelt mit allen Würfel. Anschließend muss er sich für eine gewürfelte Zahl entscheiden und alle Würfel mit dieser Zahl beiseite legen. Beim nächsten Wurf und bei eventuell weiteren Würfen muss wiederum eine Zahl gewählt und alle entsprechenden Würfel abgelegt werden, allerdings dürfen bereits verwendete Zahlen nicht mehr genommen werden. Außerdem muss für einen gültigen Wurf mindestens 1 "Wurm"-Symbol (zählt wie 5 Augen) unter den abgelegten Würfeln dabei sein.

Ziel der Würfelei ist es, eine Bratwurmportion zu ergattern, indem die darauf angegebene Zahl erreicht wird. Die Zahlen der Portionen - schöne Mahjongg-ähnliche Spielsteine - reichen von 21 bis 36. Je höher der Wert, desto schwieriger ist es natürlich, ihn zu schaffen, umso mehr Würmer (bis zu vier) gibt es dafür aber auch als Belohnung. Mit erfolgreich eroberten Bratwurmportionen bildet man einen offenen Stapel, wobei die zuletzt eroberte Portion stets obenauf gelegt wird.

Ganz besonders begehrt sind die Bratwurmportionen der Mithühner. Der jeweils oberste Stein jedes Spielerstapels kann - sozusagen frisch vom Teller - weggeschnappt werden. So ein Mundraub sorgt beim Federvieh jedenfalls immer für viel Gegacker. Allerdings ist dies nur bei genauem Erreichen des Wertes möglich, während bei den Portionen am Grill eventuell auch ein niedrigerer Stein genommen werden darf, wenn die erwürfelte Zahl nicht mehr ausliegt.

Es ist aber auch durchaus möglich, am Versuch zu scheitern, überhaupt eine Bratwurmportion zu erreichen. Sei es, weil man (bzw. huhn) zu viel riskiert und sich nicht mit bereits Geschafftem zufrieden gegeben hat, die Chancen der Wahrscheinlichkeit falsch eingeschätzt oder schlicht und einfach Würfelpech gehabt hat. In diesem Fall verliert man den obersten Spielstein seines Stapels und muss ihn in die Spielmitte zurücklegen und die Bratwurmportion mit dem höchsten Wert auf dem Grill wird umgedreht.

Allmählich werden so immer mehr Bratwürmer verteilt. Sobald keine einzige offene Portion am Grill ausliegt, endet die vergnügte Grillerei. Wer nun auf seinen erzockten Spielsteinen die meisten Würmer aufweist, hat sich bei der heißen Schlacht am heißen Grill als glücklichstes Huhn erwiesen. Schließlich ist ja nicht unbedingt Grips gefragt, schon das Sprichwort sagt: "Auch ein blindes Huhn findet manchmal einen Wurm". Auf jeden Fall macht das Spiel Spaß, sodass der ganze Hühnerstall vom Küken bis zum Gockelhahn seine Freude daran hat. Eine Empfehlung fällt daher nicht schwer, denn "Heckmeck am Bratwurmeck" ist ein wirklich lustiges Würfelzockerspiel in attraktiver Ausstattung zu moderatem Preis.

Franky Bayer

Bewertung: 4 Schilde