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Knobelritters Spielearchiv - Key Largo

Art des Spiels: Entdeckungsspiel
Spieleautoren:  Paul Randles, Mike Selinker
                & Bruno Faidutti
Verlag:         Tilsit Collection
Jahrgang:       2005
Spielerzahl:    3 bis 5 Spieler
Alter:          ab 10 Jahren
Dauer:          ca. 45 Minuten
Preis:          ca. € 29,-

Ich verrat' Euch nun etwas: Ich gehe auf die 2. Million los! Ja, tatsächlich! Weil aus der 1. Million nichts geworden ist, hahaha! Okay, zugegeben, der Witz hat bereits einen meterlangen Bart. Die Frage, die sich mir aber nach wie vor stellt: Wie komme ich am besten zu Reichtum?

Vielleicht durch harte Arbeit? Soll ja nicht der schlechteste Weg sein, haben mir bereits mehrere Leute versichert. Aber wenn ich mir so die Personen aus Politik und Wirtschaft ansehe, werde ich das Gefühl nicht los, dass sich süßes Nichtstun eher auszahlt. Lotto spielen? Nein, sicher nicht, die Chancen sind dazu viel zu gering, und außerdem weigere ich mich, bei diesem umgekehrten Robin Hood-Prinzip (viele Arme geben ihr Geld aus, damit einige wenige reich werden) mitzumachen. Und auf kriminelle Weise werde ich mich aus moralischen Gründen sicher nie bereichern, dazu bin ich viel zu ehrlich.

Ich hab's! Ich gehe einfach auf Schatzsuche! Ich wüsste auch schon, wo ich da fündig werden könnte: Eine kleine karibische Insel, die zur Zeit der Freibeuterei und der Piraterie am Kreuzpunkt stark befahrener Seerouten lag. Dutzende von Galeonen und Karavellen liegen davor auf dem Meeresgrund und beherbergen vergessene Schätze. Also auf nach "Key Largo"! Ich muss mich jedoch beeilen, denn ich habe erfahren, dass dort der Orkan Katty erwartet wird. Mir bleiben genau 10 Tage, um die Schätze der sieben Meere zu bergen, bevor später vielleicht große Kompanien eintreffen und alles mitnehmen, was nicht niet- und nagelfest ist.

Meine Grundausrüstung - ein Boot sowie ein Taucheranzug mit schwerem Helm - reicht, um zu den Schiffswracks in seichterem Gewässer gelangen zu können. Leider ist pro Halbtag nur ein Tauchgang möglich, und der Auftrieb bewirkt, dass ich lediglich einen einzigen Schatz heben kann. Aber es ist schon recht ansehnlich, was man da alles aus den Wracks fischen kann: Alte Waren, wertvolle Antiquitäten, glitzerndes Gold und kostbare Diamanten.

Ich bin aber nicht der einzige vor Key Largo. Andere Taucher begeben sich auch in die Tiefe, um Schätze zu heben. Ich will aber nicht, dass diese Möchtegern-Schatzsucher mehr Erfolg haben als ich. Ich muss mir überlegen, auf welche Weise ich meine Tauchgänge effektiver gestalten kann. Eine bessere Ausrüstung ist sicher sehr hilfreich. Mit einem Gewicht schaffe ich es, gleich 2 Schätze pro Tauchgang zu heben. Die Wracks in mittlerer und großer Tiefe bergen meist wertvollere Schätze, mit einem längeren Schlauch kann ich auch in diesen Tiefen tauchen gehen. Allerdings ist dort mit einigen Seeungeheuern zu rechnen, weshalb es sich empfiehlt, den einen oder anderen Dreizack mitzunehmen. All diese Ausrüstung findet man im Taucherladen "Zum alten Seewolf", wobei der Händler eine seltsame Preisgestaltung hat, denn je mehr Kunden sich zur selben Zeit im Shop befinden, umso teurer ist die Ausrüstung. Höherer Preis durch größere Nachfrage, wahrscheinlich.

Ganz auf mich alleine gestellt, kann ich natürlich nicht allzu viel bewirken, besonders wenn andere bereits in Teams auf Tauchgang gehen. In der Bar "Zur Meerjungfrau" gibt es jedoch - so hat man mir erzählt - genug Gäste, die gegen entsprechendes Entgelt bereit sind zu helfen. Dort kann man neue Taucher anheuern, wobei ebenfalls Angebot und Nachfrage den Lohn regeln. Gibt man eine Runde aus, erfährt man so manches über die zu erwartenden Schätze bei einigen Wracks. Und ich hab mir sagen lassen, dass man sogar einen Taschendieb anwerben kann, der einem missliebigen Konkurrenten einen Schatz stehlen kann.

Für Ausrüstung und Hilfskräfte muss man schon einige Dollars hinlegen. Mit dem bisschen Startgeld, das ich meinem Sparschwein entlockt habe, komme ich aber nicht weit. Verbringe ich einen Halbtag damit, Touristen mit meinem Boot die Delphine in der Bucht zu zeigen, ist das zwar nicht unbedingt die Erfüllung für einen Schatztaucher wie mir, bringt allerdings notwendiges Kleingeld in die Kassa, um weitermachen zu können. Da die Touristen am Wochenende zahlreicher und großzügiger sind, ist an solchen Tagen mehr Verdienst zu machen.

Noch mehr Geld lässt sich auf dem Markt verdienen. Gehobene Schätze bringen mir zuhause bereits bares Geld ein, verkaufe ich sie aber auf dem Markt, kann ich zum Teil wesentlich mehr Dollars damit einnehmen, je nachdem wie viele meiner Mitbewerber dort ebenfalls zur selben Zeit ihre Schätze an den Mann bringen wollen. Während Gold stets den selben Wert hat, sinkt bei Waren bzw. steigt bei Antiquitäten der Wert, wenn mehr Verkäufer anwesend sind.

Ich sehe schon, ich muss meine Tagesplanung gut einteilen. Für jeden Tag entscheide ich mich gleich in der Früh, wohin ich beabsichtige, mich am Vormittag und am Nachmittag aufzuhalten, ob beim Wracktauchen, in der Bar, im Taucherladen, in der Delphinenbucht oder auf dem Markt. Leider weiß ich erst vor Ort, für welchen Ort und welche Tätigkeit sich meine Mitbewerber entschieden haben. Da ich aus der 10-tägigen Schatzsuche schließlich als reichster Taucher hervorkommen will, muss ich mich bei der Einschätzung meiner Konkurrenten auf mein Gefühl verlassen. Was ich aus den Wracks für Schätze fische, ist sowieso nicht vorhersehbar und hängt doch sehr vom Glück ab.

"Key Largo" heißt das neueste Spiel aus der "Tilsit Collection". Es ist kein taktisches Spiel, eher ein lustiger, glücksabhängiger Spaß für 3 bis 5 Spieler. Da die Spieler jedoch viele Entscheidungsmöglichkeiten haben und die Spieldauer mit ungefähr 45 Minuten recht angenehm ist, stört der Glücksanteil nicht allzu sehr. Ich empfehle, so bald wie möglich die Zusatzregeln einzusetzen, bei denen man in der Delphinenbucht "Bekanntschaftskarten" erhält. Die Personen, auf die man dort trifft, bringen zwar unterschiedlich starke Vorteile, sorgen aber im Gegenzug für mehr Abwechslung. Die witzigen Karten tragen zudem noch viel zum amüsanten Charme des Spiels bei, welches man gerne immer wieder mal hervorkramt.

Franky Bayer

Bewertung: 3 Schilde