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Knobelritters Spielearchiv - Land in Sicht

Art des Spiels: Lauf- und Sammelspiel
Spieleautor:    Stefan Dorra
Verlag:         Ravensburger Spiele
Jahrgang:       2009
Spielerzahl:    2 bis 4 Spieler
Alter:          ab 6 Jahren
Dauer:          20 bis 40 Minuten
Preis:          ca. € 25,-
Auszeichnung:   Nominierungssliste zum
                "Kinderspiel des Jahres 2009"

Zielgruppen:    Kinder-, Familienspiele ++
                Gelegenheitsspieler (+)

Als Einwohner eines Binnenlandes, eine richtige Landratte, kann ich sehr gut die Freude nachvollziehen, welche Menschen empfinden, wenn nach wochenlanger Reise auf See endlich "Land in Sicht!" kommt. Mir wird ja schon angst und bang, wenn ich mich beim Surfen im Urlaub ein paar Hundert Meter vom Ufer entferne. Ich bewundere den Mut der Seefahrervölker, die über die unendlichen Weiten der Ozeane - über 70 % unserer Erde sind mit Wasser bedeckt! - ins Ungewisse segeln.

Beim Spiel "Land in Sicht!" sind die Entfernungen zwischen den Landmassen im südlichen Pazifik allerdings nicht ganz so groß, eigentlich eher gering. Denn auf jeder der 24 Inselkarten, aus denen der Spielplan gebildet wird, ist eine Insel zu sehen. Die Inselkarten werden zu Beginn gemischt und verdeckt in einen Rahmen eingelegt. Eine beliebige Karte am Rand wird aufgedeckt, dies ist die Startinsel, von der aus die Spieler mit ihren Segelschiffen in See stechen.

Doch zuerst einmal: Warum sollten sie das überhaupt tun? Normalerweise begnügen sich ja die Völker im Pazifik mit dem, was ihnen ihre Heimatinsel und das Meer rundherum bietet: Früchte, Fische, etc. Was suchen sie deshalb auf anderen Inseln? Ist es die Neugier, der menschliche Entdeckungstrieb, die Abenteuerlust, die sie in die Ferne schweifen lassen? Nichts dergleichen. Der König von Tonga lädt zu einem rauschenden Palastfest, bei dem die erlesenen Kostbarkeiten des Inselreichs präsentiert werden sollen. Die Spieler erhalten als die besten Seefahrer des Volkes den Auftrag, im Südpazifik nach den größten Perlen, den wertvollsten Schätzen, den süßesten Früchten und den exotischsten Tieren Ausschau zu halten und auf eine der vier Königsinseln zu bringen.

Zu Beginn einigen sich die Spieler gemeinsam auf die Art und die Menge der zu sammelnden Kostbarkeiten (zum Beispiel 4 Perlen, 1 Frucht und 3 Schätze), außerdem wählen sie eine Königsinsel als Zielort aus (beispielsweise "Cucoa"). All dies wird auf einer Auftragstafel vermerkt. Anschließend begeben sich die Kapitäne auf die Reise. Wer an der Reihe ist, bewegt sein Schiff auf einer der vom Starthafen wegführenden Linien. Wird dabei der Kartenrand einer verdeckten Inselkarte erreicht, wird diese aufgedeckt und das Schiff auf der gleichen Linie weitergezogen. Das Schiff beendet seine Fahrt, sobald es in einen Hafen fährt.

Jede Insel bietet eine bestimmte Kostbarkeit an. Wird diese noch benötigt, kann man sie zum Abschluss seines Zuges noch aufladen, indem man eine Holzkiste auf das entsprechende Feld seiner Segelschiff-Tafel setzt. Eine farbliche Kennzeichnung verhindert, dass man von einer Insel mehrere Kisten auflädt. Wenn ein Spieler alle erforderlichen Kostbarkeiten gesammelt hat, stellt er die Fahne seiner Farbe an die Spitze seines Mastes und macht sich auf den Weg zur anfangs gewählten Königsinsel. Der Spieler, der diese zuerst mit allen Kostbarkeiten des Auftrags an Bord erreicht, gewinnt das Spiel.

Hört sich nicht gerade spektakulär an, oder? Das liegt aber bloß daran, dass ich einige Besonderheiten des Spiels noch nicht erwähnt habe. Zum einen ist das Liniennetz recht verschlungen, sodass je nach gewählter Linie die Reise direkt zum Hafen einer Insel führen kann, oder aber an irgendeiner Seite daran vorbei. Zu Beginn ist es daher eher Glückssache, wie die Linien auf einer neu aufgedeckten Inselkarte verlaufen, und welche Kostbarkeiten auf der Insel zu finden sind.

Im weiteren Verlauf des Spiels ist jedoch das Gedächtnis gefordert, um die richtigen Inseln ansteuern zu können und die dafür notwendige Wegführung zu finden. Alle unbesetzten Inselkarten werden nämlich zum Abschluss eines Zuges wieder zugeklappt, womit wir bei der nächsten Besonderheit wären: Ein Klappmechanismus sorgt dafür, dass die Inselkarten auf einfache und effektive Weise auf- und wieder zugedeckt werden können, eine tolle und in der Produktion sicher aufwändige Innovation.

Und schließlich ist unbedingt noch hervorzuheben, dass die Spieldauer und der Schwierigkeitsgrad des Spiels frei gewählt werden können, je nachdem, wie viele Kostbarkeiten gesammelt werden sollen. Spieleautor Stefan Dorra hat sogar noch zwei Spielvarianten beigefügt, von denen vor allem die "Sammler-Variante", bei der jeder Spieler eine bestimmte Kostbarkeit sammeln muss, von der jedoch alle fünf verschiedenen aufzufinden sind.

Insgesamt ist "Land in Sicht!" ein ebenso schönes wie ausgezeichnetes Spiel, das sogar schon Kinder ab 6 Jahren begeistert mitspielen lässt. Die Aufnahme in die Nominierungsliste zum "Kinderspiel des Jahres 2009" kommt daher nicht von ungefähr und ist sicherlich berechtigt.

Franky Bayer

Bewertung: 4 Smilies