April
MoDiMiDoFrSaSo
1 2K3 4 5R6 7
8 9K1011S12S1314
1516K1718L19L2021
2223K2425S26SO2728
2930 1 2 3 4 5
b
Legende:
Knn Ritter der Knobelrunde
Snn Spieletreff - Auwiesen
Snn Spieletreff - Franckviertel
Snn Spieletreff - Keferfeld-Oed
Snn Spieletreff - Pichling
Lnn LinzCon 2024
Onn Offener Spieleabend - Vöcklabruck
Rnn Würfelschänke Ried
<- Lift Off^Linq ->

Knobelritters Spielearchiv - Limes

Art des Spiels: taktisches Legespiel
Spieleautor:    Martyn F
Verlag:         Abacus Spiele
Jahrgang:       2014
Spielerzahl:    1 bis 2 Spieler
Alter:          ab 8 Jahren
Dauer:          ca. 20 Minuten
Preis:          ca. € 14,-

Zielgruppen:    Zwei Personen ++
                Gelegenheitsspieler ++

Und wieder einmal werden wir Spieler - wie schon so oft - in die Antike zurückversetzt. Diesmal gilt es für uns aber nicht, uns als geniale Feldherren in historischen Schlachten zu profilieren, das Amt eines römischen Tribuns anzustreben oder das Reich und seine Provinzen geschickt zu verwalten. Nein, diesmal halten wir uns ganz am Rande des römischen Imperiums auf, wo der Limes, ein cleveres Netz von Wachtürmen das Reich vor den Barbaren beschützt, die jenseits der Grenze lauern.

Hier an der Grenze nimmt das Leben seinen normalen Lauf. Bauern bestellen ihre Felder, Fischer werfen ihre Netze aus und Holzfäller durchforsten die Wälder. Nur die zahlreichen Wachtürme deuten darauf hin, dass wir uns fern von Rom befinden. Auf den quadratischen Landschaftskarten des Spiels finden wir deshalb Äcker, Wasser und Wald, sowie Felsen mit Wachtürmen. Jede Karte besteht aus vier Landschaftsfeldern, mit höchstens zwei derselben Sorte auf jeder Karte. Zu Beginn erhält jeder der zwei Spieler eines der beiden identischen Sets aus 24 Landschaftskarten. Die Karten eines Spielers werden gemischt und bilden einen verdeckten Stapel, die Karten des anderen Spielers hingegen können nummerisch sortiert werden.

Ein Spielzug besteht aus 2 Teilen, die von beiden Spielern gleichzeitig durchgeführt werden. Zuerst wird zufällig eine Karte vom Stapel gezogen. Beide Spieler müssen nun die gleiche Karte in ihre eigene Auslage legen. Dabei sind nur wenige Legeregeln zu befolgen. So müssen zwar die Karten aneinander gelegt werden, dürfen aber beliebig ausgerichtet und gedreht werden. Auch ist es nicht vorgeschrieben, dass benachbarte Felder übereinstimmen müssen. Benachbarte Felder der selben Sorte (außer Felsen) bilden allerdings ein gemeinsames Gebiet. Und schließlich muss noch darauf geachtet werden, dass die Ausdehnung der Auslage maximal 4 Felder in Länge als auch Breite betragen darf.

Danach darf jeder Spieler 1 Arbeiter setzen. Dieser Arbeiter darf nur auf das gerade gelegte Karte platziert werden, außerdem muss sich der Spieler entscheiden, auf welchem bestimmten Feld er stehen soll. Auf einem Acker wird die Figur zu einem Bauern, auf Wasser natürlich zum Fischer, auf einem Wachturm zum Wächter und im Wald zum Holzfäller. Alternativ kann auch eine bereits im Spiel befindliche Figur bewegt werden, und zwar in ein benachbartes Gebiet. Nachdem jeder Spieler nur über 7 Spielfiguren verfügt, findet diese Möglichkeit vor allem gegen Ende des Spiels Anwendung.

Das Spiel endet, wenn jeder Spieler 16 Karten in seiner Auslage hat, wobei mit dem Legen der letzten Karte noch ein letztes Mal eine Figur eingesetzt oder bewegt werden darf. Danach kommt es zur Wertung. Je nach Beruf bringen die gesetzten Figuren auf unterschiedliche Weise Siegpunkte. Jeder Bauer bringt 1 Siegpunkt für jedes Feld seines Ackergebiets. Jeder Fischer bringt 1 Siegpunkt pro Fischerhütte, die direkt an das Ufer seines Wassergebiets angrenzt. Jeder Holzfäller bringt 1 Siegpunkt für jedes zu seinem Waldgebiet angrenzende Gebiet. Und schließlich bringt jeder Wächter 1 Siegpunkt für jedes Waldfeld, das er in waagrechter und senkrechter Linie von seinem Turmfeld aus sehen kann. Es gewinnt jener Spieler, der insgesamt die meisten Siegpunkte erzielt.

Das Legen der Karten und das anschließende Einsetzen eines Arbeiters, der damit eine bestimmte Funktion übernimmt, erinnern an das berühmte Legespiel "Carcasssonne", welches im Jahre 2001 immerhin zum "Spiel des Jahres" gekürt wurde. Ich würde "Limes" spielmechanisch jedoch eher mit einem anderen Klassiker vergleichen. Auch bei "Take it easy" wird nämlich per Zufall ermittelt, welches Plättchen es von allen Spielern in ihre eigene Auslage zu legen gilt. Und wie bei diesem bleiben auch hier am Ende 8 Karten bzw. Plättchen übrig, womit der Wahrscheinlichkeit, welche Karten/Plättchen überhaupt ins Spiel kommen und welche nicht, eine große Bedeutung zukommt.

Bereits recht früh sollte man sich für bestimmte Gebiete entscheiden, die man dann im Laufe der weiteren Partie forcieren kann, um damit viele Punkte zu erzielen. Genauso wichtig ist es allerdings, flexibel zu bleiben, zu reagieren, wenn sich Gelegenheiten bieten, oder es doch mal anders läuft als man es sich vorstellt. Im Schnitt sollte schließlich jede Figur schon mindestens 5 bis 6 Punkte einbringen. Beim Einsetzen der Figuren kommt es auch auf das richtige Timing an, damit es nicht passiert, dass man zum Schluss nur mehr ein paar mickrige Pünktchen kassiert.

Das Solospiel trägt diesem Umstand Rechnung. Man vergleicht am Ende seine erzielten Siegpunkte mit einer Tabelle. Für seine Leistung erhält man fast wie in der Schule Noten, wie etwa "gut" (35 bis 41 Punkte) oder "sehr gut" (42 bis 48 Punkte). Für 49 und mehr Siegpunkte wird man quasi mit einem "römischen Einser" (wie treffend!) ausgezeichnet. So kann man versuchen, seinen persönlichen Highscore zu verbessern.

Dennoch ist das Spiel zu zweit wesentlich interessanter. Prinzipiell wäre "Limes" ohne weiteres für eine größere Personenzahl geeignet, wie es ja auch bei "Take it easy" der Fall ist, bei dem es eine Ausgabe für bis zu 8 Personen im Handel gibt. Warum der Verlag nur Material für höchstens zwei Personen eingepackt hat, entzieht sich meiner Kenntnis. In die Schachtel hätten gut und gerne noch mindestens zwei weitere Karten- und Figurensätze Platz gehabt, und die Mehrkosten dafür wären sicher überschaubar gewesen. So betrachte ich es ein wenig als Hohn, wenn in der Spielregel darauf hingewiesen wird, dass "Limes" mit mehr als einem Exemplar auch mit mehr als 2 Spielern gespielt werden kann.

Die Spielregel bietet noch zwei Varianten an. Die erste erlaubt auch diagonales Anlegen, die zweite ergänzt die Bewegungsregel für die Arbeiter insofern, dass nun ein eingesetzter Fischer auch als Fährmann dienen kann. Im Internet gibt es mittlerweile bereits eine Profi-Regel zum Downloaden, bei der zusätzliche Bonuspunkte für alle Arbeiter winken, zum Beispiel baut ein Holzfäller auch Hütten, was sich in 1 Bonuspunkt für jede Hütte im Wald auswirkt. Dadurch wird das Ganze etwas komplexer, und es gibt mehr Aspekte zu beachten und zu kombinieren, am Spielprinzip ändert dies aber nichts.

Insgesamt ist "Limes" ein gutes, taktisches Legespiel. Nicht umsonst schaffte es sein Vorgänger "Cities" - 2009 bei "Z-Man Games" erschienen - auf die Empfehlungsliste zum "Spiel des Jahres" und wurde in Holland zum "Nederlandse Spellenprijs" nominiert. Schade nur, dass in der neues Ausgabe im Gegensatz zu "Cities" nur Material für 2 Spieler vorhanden ist...

Franky Bayer

Bewertung: 4 Schilde