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Knobelritters Spielearchiv - Linq

Art des Spiels: Kommunikations- und Bluffspiel
Spieleautoren:  Erik Nielsen und Andrea Meyer
Verlag:         Kosmos Spiele
Jahrgang:       2011
Spielerzahl:    4 bis 8 Spieler
Alter:          ab 10 Jahren
Dauer:          ca. 45 Minuten
Preis:          ca. € 23,-

Zielgruppen:    Partyspieler ++
                Gelegenheitsspieler ++
                Vielspieler (+)

FISCH - KANAL - WASSER - SCHILIFT - SCHNEIDER

Wir spielen gerade "Linq", ein neues Partyspiel von Kosmos, und da sind nacheinander die fünf obengenannten Begriffe genannt worden. Ich selber habe SCHILIFT beigesteuert, von meinen Mitspielern stammen die anderen Wörter. Unsere Aufgabe besteht nun darin, unseren Partner nur anhand dieser Wörter ausfindig zu machen.

Dazu muss ich erklären, dass zu Beginn jeder Runde Kartenpaare gezogen, gemischt und unter den Spielern verteilt werden. Ein Würfelwurf bestimmt dann, welcher der darauf angegebenen 12 Begriffe für diese Runde gültig ist. Die gewürfelte "10" hat für mich das Wort "GONDEL" ergeben. Welcher der anderen Spieler hat wohl ebenfalls "GONDEL" auf seiner Karte stehen? Sarahs "FISCH" scheint mir nicht wirklich zu passen, Fredis "SCHNEIDER" schon gar nicht. Bleiben noch Armins "KANAL" und Dobis "WASSER". Nachdem wir nun alle einen Tipp abgeben müssen, versuche ich vorerst einmal, das andere Paar zu finden. Und da passen "FISCH" und "WASSER" eigentlich gut zusammen, weshalb ich auf meinem Tipp-Zettel geheim die Namen von Sarah und Dobi eintrage.

NETZ - VENEDIG - KNOTEN - SOLE - NORDSEE

Dies sind die Begriffe der zweiten Hinweisrunde. Ich glaube, ich habe nun meinen Partner gefunden, denn Armins "VENEDIG" ist der einzige Hinweis, den ich wirklich mit "GONDEL" in Verbindung bringe. Ich notiere daher "F + A" für mich und Armin auf meinen Tipp-Zettel. Nach der zweiten Tipp-Runde wird es spannend, denn jeder deckt nun seine Karte auf. Ha!, ich habe Recht gehabt, Armins Karte weist dieselbe Farbe auf! Das richtige Auffinden seines Partners ist 5 Punkte wert. Allerdings nur dann, wenn beide betroffenen Spieler sich auch tatsächlich gegenseitig finden konnten. Leider hat Armin mit meinen Hinweisen nichts anfangen können. Mist! Weiß er denn nicht, dass die meisten Gondoliere "O Sole Mio" trällern? Und dass Gondeln genauso wie Schilifte als Aufstiegshilfen in Skiregionen dienen?

Warum ich dann nicht offensichtlichere Hinweise gegeben habe? Das liegt darin, dass es auch Punkte für das erfolgreiche Aufspüren der anderen Paare gibt. Deswegen versucht jeder, seine Hinweise zu "tarnen", geschickt zu umschreiben, aber so, dass der Partner ihn dennoch erkennen kann. Der Partner ist somit aufgefordert, um die Ecke zu denken. Aber wie man sieht, kann das auch schiefgehen, wenn der andere den eigenen Gedankengängen nicht folgen kann.

Ich sehe dich schon die Stirn runzeln. Wir spielen zu fünft, und dein unfehlbares mathematisches Gespür sagt dir, dass sich das mit Kartenpaaren unmöglich ausgehen kann. Du hast Recht! Aber hier kommt ein Element ins Spiel, welches "Linq" nicht nur für ungerade Spielerunden erst spielbar macht, sondern auch für den eigentlichen Pfiff des Spiels sorgt. Unter die ausgeteilten Karten werden auch stets ein bis zwei Fragezeichen-Karten gemischt. In unserem Falle waren das insgesamt zwei Kartenpaare und ein Fragezeichen.

Wer so eine Karte erhält, hat natürlich keinen Partner und muss sich auch nicht an einen vorgegebenen Begriff halten. Seine Aufgabe besteht vielmehr darin, die anderen in die Irre zu führen. Soll heißen, solche Hinweise zu nennen, die möglichst viele Tipps "anlocken". In unserem Beispiel war das Dobi, der uns mit seinen Hinweisen "WASSER" und "KNOTEN" verwirren wollte. Leider mit Erfolg, wie ich zugeben muss, denn ich bin ihm dabei auf den Leim gegangen. Für meinen ersten Tipp muss ich ihm einen Punkt von mir abgeben.

Es gehört viel Bluff dazu, um mit einem Fragezeichen gut punkten zu können. Schon beim Erhalt der Karte sollte man sich tunlichst nicht anmerken lassen, dass auf der Karte kein Begriff steht. Und beim Nennen von Hinweisen muss man flexibel auf die Ansagen der Mitspieler reagieren und den Begriff möglichst raffiniert an die genannten Hinweise anpassen.

Meine Bilanz in dieser Runde ist nicht gerade erfolgreich. Keine Punkte für das Finden meines Partners, ebenso wenig für das Aufspüren des anderen Paars (Sarah und Fredi mit dem Begriff "CUTTER"), zumindest hat niemand unser Paar erkannt. Aber leider musste ich dem Bluffer Dobi einen Siegpunkt abgeben. Ergibt summa summarum einen Minuspunkt. Schlecht, schlecht, fürwahr. Nachdem man bloß mit sieben Punkten anfängt und für den Spielsieg mindestens 25 Punkte erzielen muss, habe ich in den kommenden Runden sehr viel aufzuholen.

Macht aber nichts, denn dieses kreative Assoziations-, Bluff- und Ratespiel macht enormen Spaß. Sicher, es dauert einige Runden, bis man die etwas komplizierte Punkteregelung verinnerlicht hat. Sie macht aber durchaus Sinn, damit wirklich weder zu leicht zu durchschauende, noch zu verdrehte Hinweise gemacht werden. Unsere Partien waren auf jeden Fall immer äußerst unterhaltsam und haben für viel Gelächter gesorgt.

Kosmos hat also gut getan, sich die Lizenz des Spiels von "BeWitched" zu holen. Die Spielregeln und die Karten sind gegenüber dem Originalspiel absolut gleichgeblieben. Nur beim Material wurden Kleinigkeiten geändert. Während die Punktechips in der neuen Ausgabe leider nur mehr aus kleinen, dünnen Plastikchips (statt der schönen Holzscheiben) bestehen, finden wir nun wenigstens einen dicken Block mit Tipp-Zetteln und Zetteln zum Notieren aller Hinweise, welche im Original noch aus der Spielregel kopiert werden mussten. Insgesamt also eine ganz klare Empfehlung für alle Liebhaber intelligenter Kommunikations- und Partyspiele.

Franky Bayer

Bewertung: 4 Schilde