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Knobelritters Spielearchiv - Los Banditos

Art des Spiels: Zweipersonen-Würfelspiel
Spieleautor:    Reiner Knizia
Verlag:         Schmidt Spiele
Jahrgang:       2008
Spielerzahl:    2 Spieler
Alter:          ab 8 Jahren
Dauer:          ca. 15 Minuten
Preis:          ca. € 12,-

Zielgruppen:    Zwei Personen ++
                Gelegenheitsspieler ++

Wie bitte? Ich soll Ihnen schnell "Los Banditos" erklären? Nein, tut mir Leid, absolut keine Zeit! Nur ein paar kurze Erläuterungen? Okay, in 3 Worten: "Schotten-Totten" mit Würfeln! Und jetzt: auf Wiedersehen!

Das sagt Ihnen nichts? Soll das heißen, Sie kennen "Schotten-Totten", das Zweipersonen-Kultspiel von Reiner Knizia überhaupt nicht? Unglaublich! Schande über Sie! Wenn das so, ist dann muss ich Ihrer Ignoranz ein Ende bereiten. Also: "Schotten-Totten" ist ein Kartenspiel, bei dem 2 Spieler als Führer schottischer Clans versuchen, die in der Tischmitte liegenden Grenzsteine auf ihre Seite zu bringen. Dazu legen sie Karte für Karte Dreiergruppen aus. Wer bei einem Grenzstein die höherwertigere Dreiergruppe vorweisen kann, gewinnt den Grenzstein. Ziel ist es, als erster 5 Grenzsteine oder 3 nebeneinander liegende Grenzsteine zu erobern.

Wie das nun bei der Neuerscheinung mit Würfeln funktionieren soll, fragen Sie? Strengen Sie doch ein bisschen Ihre Fantasie an! Statt der Karten werden einfach Würfel zugeordnet. Wer hier die bessere Dreiergruppe besitzt, gewinnt die Beute. Logisch, oder?

Was heißt das, Sie hätten das noch nicht ganz kapiert? Okay, wenn es unbedingt sein muss, dann erkläre ich es Ihnen etwas genauer. Statt der 54 Karten (6 Farben zu je 9 Karten) gibt es bei "Los Banditos" 24 Würfel, nämlich 6 Würfel in vier verschiedenen Farben, welche in den mitgelieferten Stoffbeutel kommen. Und anstatt der Grenzsteine sind es hier Beuteplättchen, die es zu erobern gilt. Thematisch ist "Los Banditos" nicht in Schottland, sondern in Mexiko angesiedelt, wo sich 2 schnurrbärtige Banditen mit ihren typischen Sombreros um die Aufteilung der Beute streiten. Die 10 Beuteplättchen in den Werten von 1 bis 3 werden verdeckt gemischt, vier davon werden dann in der Tischmitten aufgedeckt.

Der Spielablauf ist recht simpel, das müssten selbst Sie schnell drauf haben. Wer an der Reihe ist, zieht aus dem Beutel blind zwei Würfel heraus, würfelt diese und ordnet sie anschließend auf seiner Seite beliebig Beuteplättchen zu. Liegen bei einem Beuteplättchen auf beiden Seiten 3 Würfel, bekommt es der Spieler zugesprochen, dessen Würfel eine wertvollere Kombination zeigen. Sie brauchen keine Angst haben, die beiliegende Tafel gibt einen schnellen Überblick über die Rangfolge der möglichen Kombinationen.

Die wertvollste Kombination ist der "Farb-Drilling", also drei Würfel einer Farbe mit gleichem Wert, gefolgt von der "Farb-Straße" (Drei Würfel einer Farbe mit aufeinander folgenden Werten). An dritter und vierter Stelle der normale "Drilling" und die normale "Straße", bei denen die drei Würfel beliebige Farben aufweisen dürfen. Das "Farb-Paar" (an fünfter Stelle) benötigt lediglich zwei Würfel einer Farbe mit gleichem Wert, der dritte Würfel ist beliebig. Beim "Paar" gleich dahinter können die beiden Würfel mit gleichen Werten sogar unterschiedliche Farben haben. Wenn keine der oben genannten Kombinationen gegeben ist, spricht man von "Einzelnen", was die unterste Stufe der Hierarchie darstellt. Haben beide Spieler eine Kombination desselben Typs, gewinnt die Kombination mit den höheren Werten, bei erneutem Gleichstand derjenige Spieler, der die Kombination zuerst erreicht hat.

Wer zuerst mit seinen eroberten Beuteplättchen den Gesamtwert von 10 oder mehr Punkten erreicht, gewinnt das Spiel. Ich weiß, was du jetzt denkst: Das ist ja ein reines Würfelspiel. Obwohl du damit im Grunde genommen ja recht hast, finde ich doch, dass es sehr wohl darauf ankommt, wo man seine Würfel hinlegt. Außerdem können noch die Wahrscheinlichkeit, eine bestimmte Kombination zu erreichen, sowie die noch vorhandenen Farbwürfel in Betracht gezogen werden. Und schließlich gibt es neben der Möglichkeit, ein Beuteplättchen einzufordern (dazu muss man beweisen, dass der Gegenspieler keine Chance mehr hat, die eigene Dreierkombination zu toppen), auch die Option, ein Plättchen einfach aufzugeben. Weil dies zu jedem Zeitpunkt während des eigenen Zuges möglich ist, kann es durchaus auch taktisch genutzt werden.

So, nun wissen Sie, wie "Los Banditos" so funktioniert. Ob's auch was taugt? Wie schon eingangs erwähnt, ist es wie "Schotten-Totten" mit Würfeln. "Schotten-Totten" spielt sich ein klein wenig taktischer. Da es da jede Karte genau einmal gibt, wird mehr gereizt, geblufft, und manchmal auf Zeit gespielt, um mehr Informationen zu erhalten. Dies fällt bei "Los Banditos" naturgemäß weg, wird aber durch eine reizvolle Dosis Zockergefühl kompensiert. Einfache Regeln, kurzweiliges Spielvergnügen: So haben wir Knizia-Spiele am liebsten! Auch Ihnen wird es sicher gefallen.

Franky Bayer

Bewertung: 3 Schilde