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Knobelritters Spielearchiv - Mit Quacks & Co. nach Quedlinburg

Art des Spiels: Bagbuilding-Kinderspiel
Spieleautor:    Wolfgang Warsch
Verlag:         Schmidt Spiele
Jahrgang:       2022
Spielerzahl:    1 bis 4 Spieler
Alter:          ab 6 Jahren
Dauer:          ca. 25 Minuten
Preis:          € 35,90

Zielgruppe:     Kinder ++

Einleitung

Stell dir vor, du bist ein Kind in der Stadt Quedlinburg im Harz. Was machst du eigentlich während des berühmten Marktes, wenn die umtriebigen Quacksalber nach Herzenslust Tränke brauen? Ganz einfach: Du feierst! Denn am Tag vor dem Markt findet ein großes Wettrennen statt. Du trittst gegen die anderen Kids an und fütterst dein Reittier - Esel, Schaf, Kalb oder Schwein - mit speziellem Futter, um ja als Spitzenreiter ins Ziel zu kommen. Leider haben sich auch ein paar Traumkräuter in denen Futterbeutel verirrt, welche dein Tier lieber eine kleine Pause gönnen lassen…

Spielbeschreibung

Du suchst dir zuallererst ein Tier aus, nimmst dir die entsprechende Tiertafel und stellst deine Spielfigur auf das Starthäuschen im Wald auf dem Spielplan. Die Rückseite der Tafel zeigt, welcher Beutel dir gehört und welche Futter-Chips du zu Beginn hineingibst.

Die Futter-Chips zeigen nicht nur einen Wert, der besagt, wie viele Wegfelder deine Figur auf der Rennstrecke vorwärts gezogen werden darf, sondern ihre Farbe bestimmt gleichzeitig, welche Aktion damit verbunden ist. So erhältst du beispielsweise mit den roten Tomaten-Chips wertvolle Rubine, oder die gelben Mais-Chips erlauben dir das recht vorteilhafte Würfeln des Spezialwürfels.

Der Spielablauf ist recht simpel: Ohne hineinzuschauen, ziehst du einen Chip aus deinem Beutel. Ist es ein Futter-Chip, darfst du mit deiner Spielfigur die entsprechende Anzahl an Wegfelder vorrücken und anschließend die damit verbundene Aktion nutzen. Den Futter-Chip lagerst du auf deiner Tiertafel. Ist es hingegen ein Traumkraut-Chip, kommt dieser auf die nächste freie Traumblase, und dein Zug endet sofort. Danach ist in beiden Fällen das nächste Kind an der Reihe.

Sind auf der Tiertafel alle drei Traumblasen mit Traumkräutern belegt, darfst du dir sofort neue Chips einkaufen, wofür du deine gesammelten Rubine verwendest. Am Rand jedes Faches im Schachtelboden ist der jeweilige Preis jedes Futter-Chips angegeben. Es ist nur zu beachten, dass die Chips, wenn du mehr als einen Chip kaufen kannst, unterschiedliche Farben haben müssen. Nach dem Einkauf legst du alle Futter- und Traumkraut-Chips auf deine Tiertafel, sowie alle soeben gekauften Chips in deinen Futterbeutel.

Erreichst du mit deiner Figur als erstes das Zielfeld auf dem Marktplatz von Quedlinburg, gewinnst du das Wettrennen und erhältst als Belohnung den Goldenen Kessel, den du stolz daheim präsentieren kannst.

Fazit

Mit "Quacks & Co. nach Quedlinburg" ist die Kinderspielvariante des bekannten Bagbuilding Game "Die Quacksalber von Quedlinburg" von Wolfgang Warsch, ebenfalls bei Schmidt Spiele erschienen. Die Verwandtschaft lässt sich grafisch auch gar nicht leugnen, obwohl diesmal Michael Menzel statt Dennis Lohhausen als Illustrator fungiert.

Schön ist, dass der grundsätzliche Spielmechanismus - eine Art "Push Your Luck" - ebenso wieder verwendet wurde. Auch bei "Quacks & Co." gilt es, seinem anfangs mit recht mageren Plättchen gefüllten Beutel im Laufe der Partie immer bessere Chips zuzufügen. Und auch störende Plättchen - hier "Traumkraut" genannt - finden wir erneut vor.

Glücklicherweise wurde aber alles hier stark vereinfacht. So gibt es nicht so komplizierte Effekte der verschiedenen Futter-Chips wie beim Familienspiel, deutlich weniger Farben. Selbst im "erweiterten fortgeschrittenen Spiel" sind es maximal sechs im Vergleich zu den acht bei den "Quacksalbern" vorkommenden Farben.

Zudem ist das Spielziel wesentlich direkter. Denn die Siegpunkte gibt es hier nicht erst am Ende jeder Runde, stattdessen wird die eigene Figur sofort so viele Felder vorgerückt, wie der soeben gezogene Futter-Chip wert ist. Es gibt keine explodierenden Kessel, wenn man den Bogen überspannt hat oder einfach mal Pech hatte. Man muss lediglich ab und zu eine Runde aussetzen und kann schon im nächsten Spielzug mit einem verbesserten Futterbeutel weitermachen. Auf diese Weise kann gar kein Frust aufkommen, ein wichtiges Kriterium für ein Kinderspiel.

Der Spielablauf wurde daher auch simplifiziert. Es gibt keine Phasen, welche die Kinder durchgehen, stattdessen wird bloß reihum ein Plättchen aus dem Futterbeutel gezogen, welches entsprechend abgehandelt wird. Fertig. Für Familien und Gelegenheitsspieler wäre dies natürlich etwas dürftig, aber es handelt sich schließlich um ein Kinderspiel, und dafür wurde meiner Meinung nach genau das richtige Maß gefunden. Etwas Glück beim Grapschen aus dem Beutel, ein wenig Überlegung, welche Farbe(n) am besten gesammelt werden sollten, das passt ausgezeichnet.

Doch auch an fortgeschrittene Spieler wurde gedacht. Während in der ersten Partie lediglich 4 Tafeln, noch dazu mit der leicht verständlichen "Raupen"-Seite verwendet werden, können in späteren Partien zwei weitere Farben hinzugefügt werden. Für noch mehr Varianz sorgen die Rückseiten der Aktionstafeln. Die "Schmetterling"-Seite bringt zusätzliche Spielelemente, wie Kleeblätter (für Extrafelder in jeder Zwangspause) oder Rüben-Chips mit dem hohen Wert "8". Und auch der Spielplan weist zwei Seiten auf, einen kurzen und einen längeren Pfad. Somit gibt es genug Abwechslung für mehrere spannende Wettrennen.

Das Spielmaterial verdient ebenso löbliche Erwähnung. Schöne, große Holzfiguren, stabile Plättchen und Tafeln, feste und blickdichte Futterbeutel. Die Futter-Chips zum Nachkaufen finden im Schachtelinneren schön geordnet ihren Platz. Und grafisch wurde alles - wie erwähnt - von Michael Menzel attraktiv in Szene gesetzt.

Alles in allem eine gelungene Kinderspiel-Überarbeitung von "Die Quacksalber von Quedlinburg", welche ebenfalls wie dieses (Kennerspiel des Jahres 2018) bereits eine Auszeichnung erhielt, nämlich den Deutschen Kinderspiele-Preis 2022. Meiner Meinung nach völlig verdient.

Franky Bayer

Bewertung: 5 Smilies