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Knobelritters Spielearchiv - O Zoo le mio

Art des Spiels: Versteigerungs- und Legespiel
Autor:          Corné van Moorsel
Verlag:         Zoch Verlag
Jahrgang:       2003
Spielerzahl:    2 bis 4 Spieler
Alter:          ab 9 Jahren
Dauer:          45 bis 60 Minuten
Preis:          ca. € 20,-

Wenn ein Spiel eines holländischen Kleinverlages plötzlich bei einem größeren deutschen Verlag herausgebracht wird, werden zumeist so viele Änderungen vorgenommen, dass das Spiel fast nicht mehr wiederzuerkennen ist. Veränderungen hat es beim vorliegenden Spiel schon gegeben, aber weniger, als man meinen könnte.

Die erste Änderung betrifft den Namen des Spiels. Beim Zoch Verlag erscheint das Spiel nun unter dem Titel "O Zoo le mio", meiner Meinung nach ein grässliches Wortspiel, unter dem man sich eigentlich nichts vorstellen kann. Da war der Originaltitel schon aufschlussreicher: "Zoo Sim" ist die Abkürzung für "Zoo Simulation", was recht passend ist für ein Spiel, bei dem die Spieler in die Rollen von Zoodirektoren schlüpfen und versuchen, möglichst viele Besucher in ihre Tiergärten zu locken.

Das Spielmaterial ist hingegen weitgehend gleich geblieben, denn das Originalspiel war in Grafik und Spielmaterial bereits erstaunlich ausgereift. 25 stabile Zooplättchen; Zooportale, hinter denen man seine "Zootaler" - Münzen aus Holz - verstecken kann; ein Fahnenmast mit Flaggen; ein Wertungsblock und viele Figuren aus Holz. Die schöne Grafik wurde 1:1 übernommen. Verbesserungen gibt es bei der neuen Ausgabe bei den Figuren, die nun nicht nur in Schwarz vorkommen, sondern in fünf verschiedenen Farben. Außerdem kommen nun auch Parkbänke und Bäume vor, was der Übersichtlichkeit ebenfalls dienlich sind. Das Ganze ist in einer quadratischen Schachtel untergebracht, allemal besser als die frühere runde, dosenförmige Verpackung.

Am Spielablauf hat sich überhaupt nichts, und das ist gut so. Zuerst einmal ein kurzer Überblick: In fünf Runden werden je 5 Zooplättchen versteigert. Die ersteigerten Plättchen werden in die Zoos eingebaut. Die attraktivsten Gehege ziehen Besucher in Form von Figuren an, für die der jeweilige Besitzer nach jeder Runde Punkte erhält. Wer nach der fünften und letzten Runde die höchste Gesamtpunktezahl hat, ist der erfolgreichste Zoodirektor.

Die Zooplättchen sind das Um und Auf des Spieles. Jedes Zooplättchen zeigt zwei verschiedene Tiergehege. Neben einer Abbildung der Tiere sind noch Sterne angegeben. Ihre Farbe zeigt, zu welcher Tiergattung ein Tier gehört (Affen = orange, Säugetiere = gelb, Vögel = rot, Reptilien = grau, Meeresbewohner = blau), die Anzahl gibt die Attraktivität eines Tieres an (1 bis 3 Sterne). Daneben finden wir noch Wege und auf einigen Plättchen auch Sträucher. Die Tiere (auf einem Plättchen sind es stets Tiere verschiedener Tiergattungen), Wege und Sträucher kommen auf allen Zooplättchen in unterschiedlicher Kombination vor.

Die Versteigerung läuft recht einfach und flüssig ab. Für jede Runde werden fünf Zooplättchen aufgedeckt und anschließend einzeln versteigert. Für jedes Plättchen wird gleichzeitig mit der geschlossenen Faust geboten, der Meistbietende gibt sein Gebot ab. Das ersteigerte Plättchen baut er sofort an seinen eigenen Zoo an. Im Falle eines Gleichstandes beim höchsten Gebot entscheidet der Fahnenmast. Der Spieler, dessen Flagge am Fahnenmast weiter oben hängt, erhält das Zooplättchen, anschließend wird die Flagge dieses Spielers unter alle anderen Fahnen am Mast gehängt. Eine elegante und effektive Lösung. Geldnachschub bekommt man übrigens erst am Ende der Runde, und zwar genau 1 Zootaler für jedes Zooplättchen des eigenen Zoos.

Beim Anlegen gibt es nicht viele Legeregeln. Eigentlich muss lediglich darauf geachtet werden, dass mindestens ein Weg des Zoos erweitert wird, und dass Wege nicht durch Gras unterbrochen werden dürfen. Aber natürlich ist es schon sehr von Bedeutung, wie ein Zooplättchen gelegt wird. Nach jedem neu angelegten Plättchen wird nämlich sofort überprüft, welcher Spieler im Augenblick die attraktivsten Gehege hat. Dabei bilden angrenzende Tiere derselben Gattung stets ein gemeinsames Gehege, das heißt gleichfarbige, benachbarte Sterne werden zusammengezählt. Der Spieler mit dem wertvollsten Gehege einer Tiergattung erhält zwei Besucher-Figuren der entsprechenden Farbe, der Spieler mit dem zweithöchsten Wert noch einen Besucher. Da Besucher von neuen Attraktionen stärker angezogen werden, wechseln sie auch, wenn durch das Legen eines Plättchens ein Gleichstand erzielt wurde.

Bei den Sträuchern ist es nicht wichtig, die Plättchen nebeneinander zu legen, hier zählt die Gesamtsumme. Wer die meisten Sträucher in seinem Zoo hat, bekommt zwei Baum-Figuren, der Spieler mit den zweitmeisten einen Baum. Um die Parkbänke hingegen gibt es keinen direkten Konkurrenzkampf. Wer mit den Wegen auf seinen Plättchen einen geschlossenen Rundkurs bildet, darf eine Parkbank aufstellen, die er bis zum Spielende dauerhaft besitzt.

Es ist schon erstaunlich: Ein paar Tiere, Sträucher und Wege reichen aus, um das Legen von Zooplättchen zu einer kniffligen Aufgabe zu gestalten. Das "optimale" Plättchen taucht nur selten auf. Oft genug ist man gezwungen, einige Abstriche zu machen, vor allem wenn es im direkten Konkurrenzkampf mit seinen Mitbewerbern geht.

Am Ende jeder Runde zählt jeder Zoodirektor die Figuren in seinem Zoo zusammen und trägt die Summe im Wertungsblock ein. Da diese Summe mit der jeweiligen Rundenzahl multipliziert wird (in der ersten Runde zählt sie also nur einfach, in der letzten Runde sogar fünffach) steigen die zu erzielenden Punkte immer mehr, was Spannung bis zum Schluss verspricht.

Insgesamt hat der Niederländer Corné van Moorsel damit ein äußerst interessantes Versteigerungs- und Legespiel geschaffen. Die Auktionen laufen dank der verdeckten Gebote in der Faust flott ab, weshalb die Spieldauer zumeist unter einer Stunde bleibt. Die Interaktion ist bei "O Zoo le mio" recht hoch, ebenso der Wiederspielreiz. Obwohl die Unterschiede zum Originalspiel nur äußerlich und minimal sind, muss man dem Zoch Verlag trotzdem dankbar für die Neuveröffentlichung sein, da das Spiel ja nun einem breiteren Publikum zugänglich ist.

Franky Bayer

Bewertung: 4 Schilde