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Knobelritters Spielearchiv - Out of Mine!

Art des Spiels: temporeiches Legespiel
Spieleautor:    Martin Nedergaard Andersen
Verlag:         Huch! & friends
Jahrgang:       2014
Spielerzahl:    2 bis 4 Spieler
Alter:          ab 10 Jahren
Dauer:          ca. 20 Minuten
Preis:          ca. € 20,-

Zielgruppe:     Gelegenheitsspieler ++
                Partyspieler (+)

Spätestens seit dem legendären Wettkampf zwischen Gimli, dem Zwerg und Legolas, dem Elf, wer von beiden wohl die meisten Orks erledigt, weiß man, dass Zwerge den Wettbewerb lieben, die Herausforderung suchen und sich gerne mit anderen messen. Ein latenter Minderwertigkeitskomplex, der sich auf diese Weise manifestiert? Egal, jedenfalls gehen sie auch bei ihrer Lieblingsbeschäftigung - dem Schürfen tief drinnen im Berg - nicht stur und behäbig zu Werke, sondern buddeln mit den anderen Zwergen um die Wette.

In "Out of Mine!" bekommt jeder Zwerg seinen eigenen Stollenabschnitt zugeteilt. Jedes Stollentableau weist gerechterweise 20 Stollenfelder auf, auch wenn die Anordnung bei jedem Tableau anders ausschaut. Die Aufgabe für die Zwerge besteht nun darin, die Felder mit Kristallplättchen aufzufüllen. Die Farbe der Kristalle gibt an, wie viele Felder ein Plättchen abdeckt. Die gelben Plättchen sind nur 1 Feld groß, die blauen Plättchen schon 2. Bei den grünen 3er-Plättchen gibt es zwei verschiedene Formen, bei den roten 4er-Plättchen sind es sogar 5 unterschiedliche Formen. Die größten Kristallplättchen sind in Weiß gehalten, sie decken gleich 5 Felder ab.

Schatzkarten geben für jeden Zwerg vor, welche und wie viele Kristallplättchen für die Aufgabe zu verwenden sind. Auch wenn keine Aufgabe der anderen gleicht, so ergibt die Summe der Felder immer genau 20. Gleichzeitig decken alle Zwerge ihre Schatzkarte auf und versuchen nun, mit in Farbe und Anzahl passenden Kristallplättchen alle Felder ihres Stollentableaus genau aufzufüllen. Gelingt dies einem Spieler, beendet er die Runde für alle mit dem Ruf "Out of Mine!".

Dann kommt es zur Abrechnung. Zuerst werden alle falsche gelegten und unpassenden Plättchen entfernt. Danach erhält jeder Zwerg 10 Punkte abzüglich 1 Punkt für jedes leere Stollenfeld. Der schnellste Spieler bekommt zusätzliche 2 Bonuspunkte, wenn er alles richtig hatte, anderenfalls werden ihm 2 Punkte abgezogen. Alle Punkte werden notiert und eine neue Runde beginnt mit neuen Stollentableaus und frischen Schatzkarten. Nach sieben Runden gewinnt der Zwerg mit den insgesamt meisten Punkten die goldene Spitzhacke.

"Out of Mine!" ist eindeutig ein entfernter Verwandter von "Ubongo". Also ein flottes Legespiel, bei dem Plättchen in verschiedensten Formen - sogenannte Polyminos - passend in eine vorgesehene Fläche gelegt werden müssen. Und wie beim Kosmos-Spiel geht es auch hier nicht gemächlich zu, sondern muss die Aufgabe möglichst schnell erledigt werden. Um allzu großes Chaos zu vermeiden, sollte aber unbedingt die Regel eingehalten werden, bei der die Kristallplättchen aus der Tischmitte nur mit einer Hand genommen werden dürfen.

Die einfachen Grundregeln und die Nähe zu bekannten Spielen erleichtern den Einstieg und ermöglichen rasches Drauf-los-spielen. Eine Runde ist meist nach weniger als 1 Minute vorbei, eine ganze Partie dauert selten länger als 20 Minuten. Aus diesen Gründen eignet sich "Out of Mine!" besonders gut für gelegentliche Spieler.

Die Gefahr, dass man Aufgaben auswendig lernt, um sich für Partien einen Vorteil zu verschaffen, besteht dabei eigentlich kaum. 10 doppelseitige Stollentableaus und 40 verschiedene Schatzkarten, das ergibt in Summe 800 Möglichkeiten. Eine große Varianz, die für immer neue Herausforderungen sorgt.

Noch mehr Abwechslung bietet die Profivariante, die sich auf zwei zusätzlichen Aufgaben stützt. Sie können dem Spiel nach Lust und Laune einzeln hinzugefügt oder miteinander kombiniert werden. Die eine Aufgabe hat die Bezeichnung "Unterstützung durch die Elfen". Auf den Stollentableaus weisen jeweils drei Elfen auf bestimmte Felder. Stimmt die Farbe des Kristallplättchens auf einem Feld mit jener der Elfe überein, erhält man 1 Extrapunkt.

Lassen sich auf diese Weise lediglich zwischen 0 und 3 Punkte zusätzlich erzielen, ist die Spannweite bei der 2. Aufgabe schon wesentlich größer. Bei "Gute Funde, schlechte Funde" zählen die auf den Schatzkarten angegebenen Bodenschätze (Gold oder Silber) Pluspunkte, während die angegebenen unangenehmen Zeitgenossen (lästige Holzwürmer oder gierige Ratten) vermieden werden sollten, da sie Punkteabzüge bringen. Es gilt also, nicht nur irgendwelche Kristallplättchen zu nehmen, sondern bewusst die "guten" zu suchen und die "schlechten" zu lassen.

Der Nachteil dieser beiden Varianten liegt darin, dass sie noch mehr Aufmerksamkeit erfordern und daher die Kluft zwischen Spielern, die mit Stress und hektischen Knobelaufgaben gut zurechtkommen und jenen, die damit Schwierigkeiten haben, weiter vergrößern. Für lockere Runden empfiehlt sich deshalb, zuerst einmal ein paar Partien im Grundspiel auszuprobieren, bevor man sich an die anspruchsvollere Profi-Variante heranwagt.

Insgesamt ist "Out of Mine!" sicher nicht das innovativste, originellste Spiel. Liebhaber von Tüfteleien finden hier aber eine gelungene Abwechslung, auch wenn das Spiel nach meinem Geschmack etwas zu schnell geht. Das Spielmaterial mit stabilen Stollentableaus und Kristallplättchen aus Pappe, sowie den Schatzkarten ist ordentlich. Wenn es etwas zu bekritteln gibt, dann nur die relativ schwer erkennbaren Zusatzsymbole (Gold, Silber, Ratten und Holzwürmer) auf den Kristallplättchen.

Franky Bayer

Bewertung: 3 1/2 Schilde