April
MoDiMiDoFrSaSo
1 2K3 4 5R6 7
8 9K1011S12S1314
1516K1718L19L2021
2223K2425S26SO2728
2930 1 2 3 4 5
b
Legende:
Knn Ritter der Knobelrunde
Snn Spieletreff - Auwiesen
Snn Spieletreff - Franckviertel
Snn Spieletreff - Keferfeld-Oed
Snn Spieletreff - Pichling
Lnn LinzCon 2024
Onn Offener Spieleabend - Vöcklabruck
Rnn Würfelschänke Ried
<- Out of Mine!^Packeis am Pol ->

Knobelritters Spielearchiv - Outback

Art des Spiels: Würfel-Legespiel
Spieleautor:    Michael Kiesling
Verlag:         Huch! & friends
Jahrgang:       2018
Spielerzahl:    2 bis 4 Spieler
Alter:          ab 8 Jahren
Dauer:          30 bis 40 Minuten
Preis:          ca. € 30,-

Zielgruppen:    Gelegenheitsspieler ++
                Spielexperten       (+)

Als "Outback" werden australische Regionen bezeichnet, die fernab der Zivilisation liegen. Es umfasst beinahe drei Viertel der Fläche Australiens und erstreckt sich hauptsächlich über das Northern Territory und Western Australia sowie Teile von Queensland, New South Wales und South Australia. Und genau dorthin versetzt uns das gleichnamige Spiel aus dem Hause "Huch! & friends", wo wir den Rangern helfen sollen, neue Tiere anzusiedeln.


Bei der einzigartigen Fauna Australiens handelt es sich bei den Tieren natürlich nicht um Hund, Katze oder Schwein, sondern um Emus, Koalas, Schnabeltiere, Warane und Kängurus. Die 90 Tierplättchen - jedes Tier gibt es 18 x - kommen in einen Stoffbeutel (eh klar: Beuteltiere, haha!), aus dem dann 5 Plättchen gezogen und offen auf den Jeep gelegt werden.

Die selben 5 Tiere finden wir ebenfalls auf den Spezialwürfeln. Die sechste Seite jedes Würfels zeigt einen "Joker", der für jede der 5 Tiere verwendet werden kann. Wer an der Reihe ist, nimmt sechs Würfel und darf bis zu 3 Mal würfeln, wobei er bei jedem Wurf beliebig viele Würfel herauslegen, sowie bereits herausgelegte Würfel erneut mitwürfeln darf.

Mit dem erzielten Würfelergebnis darf man sich Tierplättchen vom Jeep nehmen und in die eigene Outback-Landschaft ablegen. Dabei ist jedoch zu beachten, dass ein Plättchen nur dann in eine Reihe gelegt werden darf, wenn mindestens so viele passende Symbole erwürfelt wurden, wie die Zahl in der entsprechenden Zeile vorgibt. Hat man nichts Passendes gewürfelt, muss ein beliebiges Tierplättchen mit der Rückseite auf ein beliebiges Feld gelegt werden, was am Ende des Spiels 2 Minuspunkte bringt.

Für jedes neu angesiedelte Tier erhält man Punkte, und zwar 1 Punkt für das soeben gelegte Tier, einen weiteren Punkt für jedes Tier, das sich in der gleichen Tiergruppe befindet. Je mehr gleiche Tiere man also nebeneinander legt, umso mehr Punkte bekommt man dafür. Die erhaltenen Punkte rückt man mit dem Punkteanzeiger der selben Tierart auf der Punkteleiste vor. Schafft man es, 3 gleiche Tiere in sein Territorium zu legen, darf man sich das Bonusplättchen der betreffenden Tierart nehmen und auf ein Bonusfeld ableben, was bis zu 5 Bonuspunkte einbringt.

Die bereits erwähnte Punkteleiste bietet eine Besonderheit. Jeder Punktemarker, der sich noch auf dem Startfeld befindet, bringt 3 Minuspunkte. Dann steigen die Punkte auf der linken Seite von 1 bis 9 Punkte an. Wird ein Marker weitergezogen, beginnt der obere Teil wieder mit 1. Man sollte sich davon aber nicht abschrecken lassen, denn am Ende des Spiels gibt es auf der linken Punkteleiste nur Punkte für die letzten 3 Tiere. Es lohnt sich also, 2 Tiere auf den obersten Teil der Punkteleiste zu haben. Am Ende, wenn mindestens ein Spieler alle Felder seiner Outback-Landschaft belegen konnte, gewinnt der Spieler, der die höchste Gesamtpunktezahl erreicht.


Jede Landschaftstafel besteht bei "Outback" aus 15 Feldern. Rein theoretisch kann ein Spieler seine Tafel aber bereits in 10 Runden komplett aufgefüllt haben, weil ja mit einem passenden Würfelergebnis gleich mehrere Tierplättchen vom Jeep genommen werden. In der Praxis dauert es aber 12 bis 14 Runden, bis ein Spieler das Spiel beendet.

Quantität ist aber bei weitem nicht alles. Viel wichtiger ist es da schon, die richtigen Tiere zu sammeln, größere Tiergruppen zu bilden, um auf diese Weise mehr Punkte zu erhalten. Und nicht zuletzt sorgt die raffinierte Punktewertung dafür, dass man sehr wohl ein, besser noch: 2 Punkteanzeiger von der linken auf die obere Punkteleiste bringt, um höhere Punkte zu erzielen.

Zu alledem ist aber eine gehörige Portion Glück notwendig. Und dies betrifft nicht nur Würfelglück, das man klarerweise braucht, um mit drei Würfelversuchen auf ein gutes Ergebnis zu kommen. Man benötigt gleichzeitig auch das passende Angebot von Tierplättchen auf dem Jeep. Dieser doppelte Glücksanteil - Würfeln und zufällig gezogenes Angebot - sorgt bei manchen Spielern für Unverständnis und Kritik. Sicher ist es ärgerlich, wenn man beispielsweise ein Känguru braucht, tatsächlich auch viele Kängurus würfelt, dann aber keines zur Verfügung steht. Ich persönlich finde dies für ein Spiel, das sich ja ohnehin nicht an Experten und Strategen richtet, durchaus in Ordnung.

Wer's trotzdem etwas taktischer haben will, sollte die Variante "Outback plus" spielen. Hierbei wird die Rückseite der Outback-Landschaften verwendet, welche 21 Felder aufweist, außerdem kommt ein siebenter Würfel zum Einsatz. Die längere Spieldauer (ungefähr eine Viertelstunde mehr) reduziert schon ein bisschen den Glücksfaktor. Noch mehr verändern jedoch die neuen Bonusplättchen den Charakter des Spiels.

Man erhält nun Bonuspunkte dafür, etwas als erster zu schaffen, zum Beispiel zuerst 5 Emus in seiner Landschaft anzusiedeln oder die oberste Reihe komplett mit Tieren zu belegen. Dies hat mehr Wettbewerb zur Folge und bietet ein reizvolles Wettrennen um die Belohnungen. Und schließlich bietet diese Variante noch alternative Wertungen für die verlorenen Felder, bei denen die Minuspunkte keinen fixen Wert haben, sondern sich je nach Wertungsplättchen nach anderen Kriterien richten, beispielsweise von angrenzenden Tieren oder der entsprechenden Reihe abhängen.

Noch ein paar Bemerkungen zur Aufmachung. Die Landschaftstafeln und die Plättchen sind stabil, der Jeep zwar nicht notwendig, aber ein schöner optischer Aufputz. Soweit alles in Ordnung. Nur die etwas fummelig geratenen Punkteanzeiger für die fünf Tiere fallen funktionell stark ab, da sie leicht verrutschen können. Außerdem vermisse ich in der Spielregel in diesem Zusammenhang eine Klarstellung, ob sich mehrere Punkteanzeiger auf derselben Position der Punkteleiste befinden dürfen oder nicht.

"Outback" kommt zwar bei weitem nicht an "Azul" - Michael Kiesling's bestes Spiel dieses Jahrgangs - heran, aber mir gefällt es trotzdem ganz gut. Für Einsteiger und für ein kürzeres Spiel empfiehlt sich das Originalspiel. Ein spannenderes, abwechslungsreicheres und auch taktisch etwas anspruchsvolleres Spiel bietet jedoch die gelungene Variante.

Franky Bayer

Bewertung: 4 Schilde