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Art des Spiels: Kartenspiel Autoren: Matthias Prinz & Martin Kallenborn Verlag: Kosmos Spiele Jahrgang: 2023 Spielerzahl: 2 Spieler Alter: ab 10 Jahren Dauer: 30 Minuten Preis: € 22,- Zielgruppen: Gelegenheitsspieler ++ Zweipersonen ++ |
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“Pacifica” ist ein Kartenspiel, bei dem ihr zu zweit die versunkene Unterwasserstadt Pacifica wieder aufbaut. Ihr spielt Karten aus verschiedenen Kategorien aus und baut damit eure Stadthälfte auf. Alle Karten zeigen Symbole, diese müsst ihr sammeln, um sogenannte "Idole" zu erhalten. Wer zuerst 5 Idole oder 3 "gesicherte Idole" gesammelt hat, gewinnt die Partie.
Es gibt 7 verschiedene Kategorien von Karten: Schätze, Ressourcen, Wissen, Bevölkerung, Architektur, Maschinen und Stadtfest. Pro Kategorie gibt es 16 Karten. Die Kategorienstapel werden verdeckt nebeneinander in die Mitte zwischen euch gelegt. Bist du am Zug, stehen dir 3 der folgenden Aktionen zur Verfügung:
Du führst die 3 Aktionen in beliebiger Reihenfolge aus und kannst auch mehrfach dieselbe Aktion wählen.
Für jede der 7 Kategorien gibt es ein sogenanntes Idol. Wenn du die Mindestanzahl an entsprechenden Symbolen in deiner Stadthälfte hast, nimmst du dir das Symbol und legst es in deine Stadthälfte unter die entsprechende Kategorie. Es wird dann eine Stufe höher gedreht. Zu Beginn reichen 3 Symbole. Das Idol wird dann auf 5 gedreht. Hat nun jemand von euch 5 Symbole erreicht, kommt das Idol in die Stadthälfte dieser Person und wird auf 7 gedreht.
Jetzt kann das Idol nur noch ein letztes Mal erobert werden. Wer 7 Symbole einer Art besitzt, nimmt sich das entsprechende Idol und dreht es auf die Rückseite, jetzt ist das Idol gesichert. Das achte Idol ist keiner der 7 Kategorien zugeordnet. Um es zu bekommen, benötigst du mindestens 1 Symbol von jeder der 7 Kategorien. Um es zu sichern, musst du 2 Symbole jeder Kategorie haben.
Wer 5 Idole oder 3 gesicherte Idole in seiner Stadthälfte hat, beendet das Spiel sofort und gewinnt.
Die Karten von “Pacifica” sind ansprechend illustriert und die Texte sind sowohl schön knapp formuliert als auch gut lesbar. Wenn bei den Verweisen auf andere Kartenkategorien das entsprechende Kategorien-Symbol mit abgebildet worden wäre, wäre es noch besser gewesen. Aber auch wenn optisch alles schön zusammenpasst - beim Spielen stellt sich heraus, dass das Thema ziemlich nebensächlich und austauschbar ist. Es wird lediglich auf die Symbole geachtet und geschaut, welches für die Aktivierung der jeweiligen Karte gebraucht wird.
Die Spielregel ist gut geschrieben und mit vielen Beispielen versehen. Da bleiben keine Fragen offen. Warum allerdings die Kartenkategorien in einer bestimmten Reihenfolge nebeneinander ausgelegt werden sollen, erschließt sich mir nicht.
Insgesamt ist “Pacifica” ein Spiel mit hohem Glücksfaktor, was meines Erachtens an den wenig ausbalancierten Kategorien und den total unterschiedlichen Karten innerhalb einer Kategorie liegt. So gibt es in der Kategorie Schätze schon viele Karten, die bereits aktiviert sind. Diese sind sehr nützlich, um Karten der Kategorie Bevölkerung zu aktivieren. Die Kategorien Maschinen und Stadtfest sind jedoch viel interessanter, da sie dauerhafte oder einmalige Effekte vermitteln. Eine große Portion Kartenglück gehört somit dazu.
Lohnend ist beispielsweise der Effekt, die Ressourcen Stein und Messing austauschbar zu nutzen oder weniger davon abgeben zu müssen, wenn eine Karte der Kategorie Architektur genutzt wird. Ein anderer sinnvoller Effekt ist die Erhöhung des Handkartenlimits von 3 auf 5 Karten. Die Karte, die dich das Spiel mit nur 2 gesicherten Idolen gewinnen läßt, ist natürlich auch sehr stark.
Es ist ein ständiges Hin und Her, und die gegenüberliegende Kartenauslage muss immer im Blick behalten werden. Es ist nicht immer einfach, den Überblick zu behalten, denn es zählen nur aktivierte Symbole und diese Symbole können sich auch auf verschiedenen Kategorien-Karten befinden.
Laut Verlag ist “Pacifica” ein "atmosphärisches Feierabendspiel". Dem kann ich allerdings nur bedingt zustimmen. "Feierabendspiel" ja, denn es ist schnell aufgebaut und schnell gespielt, so dass meistens noch Zeit für eine Revanche bleibt. Aber "atmosphärisch" ist es nicht, denn auch wenn das Cover etwas Anderes vermittelt - ob ich hier jetzt eine Unterwasserstadt aufbaue oder einen Bergbauernhof ist ziemlich austauschbar. Das heißt aber nicht, dass das Spiel keinen Spaß macht.
Die Altersangabe ab 10 finde ich hoch gegriffen. Da es sich nicht um ein komplexes Spiel handelt, sind auch spielerfahrene Kinder ab 8 Jahren in der Lage, es schnell zu erlernen. Interessant ist “Pacifica” vor allem für Personen, die wenig oder selten spielen. Es ist nicht zu banal, denn es muss immer ein bisschen nachgedacht werden, in welcher Reihenfolge welche Aktionen gemacht werden. Für Vielspieler*innen ist es zu glückslastig und zu wenig taktisch, auch ist richtige Interaktion nicht vorhanden. Aber nach einem hektischen Tag macht es Spaß - Feierabendspiel.
Renate Gerling-Halbach
Bewertung: 4 Schilde