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Knobelritters Spielearchiv - Packeis am Pol

Art des Spiels: Sammel- und Positionsspiel
Spieleautoren: 	Alvydas Jakeliunas
                und Günter Cornett
Verlag:         Phalanx Games
Jahrgang:       2005
Spielerzahl:    2 bis 4 Spieler
Alter:          ab 8 Jahren
Dauer:          ca. 20 Minuten
Preis:          ca. € 15,-

Pinguine, Fische, Eisschollen,...

Ich glaube, diese Zutaten für ein Spiel hatten wir schon ein Dutzend Mal. Der werte Leser wird mir zustimmen, dass es da einige logische Eckpfeiler gibt: Die Pinguine sind hinter den Fischen her (eh klar, von irgend etwas müssen sie sich ja ernähren). Die Eisschollen beweisen ihre Instabilität und brechen ständig auseinander, was die Futtersuche der flugunfähigen Vögel erheblich erschwert. Und weil es ein Spiel ist, bei dem es natürlich einen Gewinner geben muss, wird sicherlich derjenige Pinguin den Sieg erringen, dem es trotz allem gelungen ist, die meisten Fische zu fangen.

Halt, nicht umblättern! Ich weiß, dieser erste Absatz hört sich nicht gerade enthusiastisch an, und eigentlich trifft auch alles, was ich darin beschrieben habe, auf "Packeis am Pol" zu. Doch es lohnt sich weiterzulesen, denn das Spiel, welches der Litauer Alvydas Jakeliunas entwickelt und anfangs unter dem Titel "Pingvinas" im Oktober 2003 in einer Kleinauflage beim Bambus Spieleverlag herausgebracht hat, hat so ein gewisses Etwas, weshalb es nun auch bei Phalanx Games erscheint und einen größeren Käuferschicht zugänglich ist.

Die besagten Eisschollen sind 60 sechseckige Plättchen, auf denen 1 bis 3 Fische abgebildet sind. Die Eisschollen werden in 8 Reihen zu abwechselnd 7 oder 8 Plättchen ausgelegt. Auf besondere Symmetrie ist dabei nicht zu achten, lediglich sollten die wertvolleren Plättchen mit 3 Fischen möglichst gleichmäßig auf die gesamte Fläche verteilt sein.

Jeder Spieler erhält Pinguin-Figuren einer Farbe, die Anzahl hängt hierbei von der Spielerzahl ab: Bei 2 Spielern besitzt jeder 4 Pinguine, bei 3 Spielern 3 Pinguine, bei 4 Spielern 2 Pinguine. Vor Spielbeginn werden die Pinguine einzeln reihum eingesetzt, indem sie auf unbesetzte Schollen mit nur einem Fisch gestellt werden.

Ein Spielzug ist ganz einfach: Man wählt eine beliebigen seiner Spielfiguren und bewegt den Pinguin in eine beliebige Richtung so weit man will, maximal allerdings bis zu einem Hindernis (Spielfeldrand, eigener oder fremder Pinguin und Löcher im Eis). Die Bewegung muss geradeaus erfolgen, ein Abbiegen ist nicht erlaubt. Anschließend nimmt man das Plättchen, von dem man soeben weggezogen ist, an sich und legt es offen vor sich ab. Auf diese Weise entstehen Lücken im Eis, im Laufe des Spiels bilden sich sogar größere und kleinere Inseln.

Irgendwann einmal ist die Eisfläche so zusammengeschrumpft, dass sich einige Pinguine nicht mehr bewegen können, weil alle Eisschollen rundherum bereits entfernt wurden. Kann ein Spieler mit keinem einzigen seiner Pinguine ziehen, nimmt er all seine Pinguine und die Eisschollen, auf denen sie stehen, an sich und setzt bis zum Spielende aus. Die anderen Spieler spielen noch solange weiter, bis kein einziger Spieler mehr einen Zug machen kann. Alle Spieler zählen nun ihre gesammelten Fische zusammen. Der Spieler, der die meisten Fische erbeuten konnte, gewinnt - wie eingangs erwähnt - das Spiel.

Na, das hört sich aber simpel an. Aber man soll sich davon nicht täuschen lassen, denn gerade in dieser Einfachheit, welche eine Fülle an Möglichkeiten bietet, liegt die Stärke des Spiels. Allein bloß auf die Eisschollen loszustürmen, auf denen es 2 oder gar 3 Fische zu holen gibt, ist mit Sicherheit der falsche Weg. Es gilt vielmehr, sich durch Lückenbildung größere Eisflächen zu sichern, in denen man ohne Konkurrenz fischen kann. Vor allem in kleinerer Besetzung entwickelt sich daher ein ziemlich tiefgehendes Spiel, bei dem man mit viel Überblick und taktischem Gespür agieren muss. Bei 3 und 4 Spielern nimmt der Einfluss auf das Spielgeschehen natürlich erfahrungsgemäß ein wenig ab, was dem Spielreiz jedoch keinen Abbruch tut.

Ein weiteres Plus ist die wirklich kurze Spieldauer. Selten dauert eine Partie länger als 20 Minuten, weshalb gut und gerne die eine oder andere Revanche angehängt wird. "Packeis am Pol" ist ein Spiel, welches ich getrost weiterempfehlen kann, zumal es in der halbformatigen Schachtel auch noch recht preisgünstig ist.

Franky Bayer

Bewertung: 4 Schilde