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Knobelritters Spielearchiv - Phoenix

Art des Spiels: abstraktes Zweipersonenspiel
Autor:          Zach und Amanda Greenvoss
Verlag:         Eurogames
Jahrgang:       2003
Spielerzahl:    2 Spieler
Alter:          ab 8 Jahren (?)
Dauer:          ca. 30 Minuten
Preis:          ca. € 25,-

"Prisma". Das wäre ein guter Name für das Spiel gewesen. Eventuell auch "Rainbow". Schließlich geben immerhin sechs dicke, schön geformte Holzwürfel in sechs Regenbogenfarben eine Reihenfolge vor, die von den Spielsteinen der Spieler hergestellt werden sollte. Also etwa Gelb/Violett/Grün/Orange/Rot/Blau. Oder jede andere mögliche Kombination, die vor jeder Runde neu nach Zufallsprinzip ausgelegt wird.

Das Spiel heißt jedoch kurioserweise "Phoenix", und ich habe bis jetzt noch überhaupt keinen Bezug zu dem sich im Feuer verjüngenden Vogel der altägyptischen Sage gefunden. Und ebenso wenig zur größten Stadt des US-Bundesstaates Arizona. Aber vielleicht hat der Begriff noch eine andere, mir unbekannte Bedeutung. Wenn der geschätzte Leser mehr weiß als ich: Sachdienliche Hinweise bitte an die Redaktion richten.

Aber zurück zum Spiel. In der Mitte des Spielplans stehen also die sechs Holzwürfel, das sogenannte "Spektrum" (übrigens auch ein passender Name für das Spiel). Aus einem Beutel werden nun blind Spielsteine in den selben sechs Farben herausgezogen und auf beiden Seiten des "Spektrums" gereiht, ganz zufällig eben. Die Aufgabe der beiden sich gegenüber sitzenden Spieler ist es nun, die Spielsteine nach der vom "Spektrum" vorgegebenen Reihenfolge zu ordnen. Als Spielmotor dienen dazu Karten, von denen jeder Spieler in seinem Zug eine ausspielen (oder auch einfach abwerfen) kann.

Mit den meisten Karten kann man Einfluss auf die eigenen Spielsteine nehmen. So kann man etwa einen beliebigen Stein 2 bis 4 Felder in eine beliebige Richtung versetzen, die auf diese Weise übersprungenen Steine rutschen einfach nach. Oder man lässt zwei Spielsteine - 1 bis 4 Felder voneinander entfernt - ihre Plätze tauschen. Manche Karten erlauben sogar den Tausch der beiden äußersten Spielsteine. Jedenfalls ist auf jeder Karte die mögliche Bewegung genau angegeben.

Weitaus mächtiger sind jedoch die Karten, mit denen man auch beim Gegner kräftig mitmischen kann. Die Karte "Seitenwechsel" ermöglicht den Tausch eines beliebigen eigenen Spielsteines mit dem direkt gegenüberliegenden Stein des Gegners, womit man gleich zwei Fliegen mit einer Klappe erwischen kann: einen lästigen eigenen Stein loswerden und ihn seinem Kontrahenten unterjubeln. Aber auch die - relativ seltenen - Karten, mit denen man das "Spektrum" ein wenig umändern kann, können gleichzeitig die eigene Lage verbessern und die Pläne des Gegners durcheinander bringen.

So wird hin- und hergetauscht, verschoben und versetzt, geflucht und schadenfroh gelacht, bis es einer der beiden Kontrahenten geschafft hat, seine Spielsteine richtig zu ordnen. Für ein kürzeres Spiel empfehle ich, den erfolgreichen Spieler gleich zum Sieger zu erklären. Die Spielregel sieht hingegen drei Partien vor, und das finde ich auch besser, weil somit das Kartenglück doch ein wenig minimiert wird. Die Spieler erhalten dabei nach jeder Runde Siegpunkte für die Erfüllung folgender Bedingung. 5 Punkte, wenn die Spielsteine gemäß dem Spektrum angeordnet sind. 4 Punkte, wenn in der eigenen Linie jede Farbe des Spektrums vertreten ist. Und schließlich noch Punkte für nebeneinander liegende Spielsteine der selben Farbe: 2 Punkte bei 3 gleichen Spielsteinen, 3 Punkte bei 4 gleichen und 4 Punkte bei 5 Spielsteinen der gleichen Farbe. Ein Spieler kann in einem Durchgang gleich mehrere Bedingungen erfüllen und so mehrere Punkte kassieren, maximal sind 14 Siegpunkte pro Durchgang möglich. Über die eine oder andere Punkteregelung ließe sich streiten, aber generell funktioniert das Spiel auf diese Weise sehr gut.

Überhaupt bin ich von der Eurogames-Neuheit dieses Jahres einigermaßen angetan. Es ist schnell erlernt und spielt sich auch recht flott. Die Altersangabe "ab 12 Jahren" finde ich da bei weitem übertrieben, denn selbst mein sechsjähriger Sohn kapiert bereits das Grundprinzip und kann "Phoenix" schon einigermaßen spielen, meiner Meinung nach ist es ohne weiteres ab 8 Jahren möglich, denn so tiefgreifend sind die Taktiken auch wieder nicht. Es besitzt vielmehr jene Lockerheit, die ich bei einigen taktischen Zweipersonenspiele vermisse, und dennoch ein gewisses Maß an Finessen und Feinheiten. Gott sei Dank wurde das Spiel in kein thematisches Korsett gezwungen, denn die farbenfrohe Aufmachung finde ich recht gelungen und ansprechend.

Franky Bayer

Bewertung: 4 Schilde