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Knobelritters Spielearchiv - Pussy Cat

Art des Spiels: Kartenspiel
Autor:          Christophe Boelinger
Verlag:         Goldsieber Spiele
Jahrgang:       2003
Spielerzahl:    2 Spieler
Alter:          ab 8 Jahren
Dauer:          ca. 20 Minuten
Preis:          ca. € 13,-
Auszeichnung:   Spiele-Hit für Zwei 2003

Brrrr...

Es gibt Dinge, die man sich lieber nicht vorstellen möchte. Allein der Gedanke daran bereitet mir eine Gänsehaut. Einfach zu grausam, zu brutal.

Aber erzählen wir besser alles von Anfang an. Es waren einmal zwei Katzenbanden, 12 pechschwarze und 12 orangegestreifte Kätzchen. Wenn sie sich auch normalerweise gut untereinander vertrugen, so hörte sich die Eintracht doch mit einem Schlage auf, wenn plötzlich die großen Nachbarhunde auftauchten. Der einzige Baum weit und breit, der den Katzen Schutz vor den Bestien bot, wurde dann hart umkämpft. Die schwarzen und orangefarbenen Kätzchen stritten sich darum, einen Platz auf einem der sicheren Äste zu ergattern.

Das ist also die Handlung des Zweipersonenspiels "Pussy Cat" von Christophe Boelinger. Jeder Spieler bekommt die 12 Plättchen mit den Katzen seiner Farbe und den Kartensatz derselben Farbe. Der Baum wird aus einem Stamm und 10 Ästen (fünf auf jeder Seite) zusammengesteckt. Jeder Ast bietet zwar Platz für vier Katzen, wie viel ein Ast aber tatsächlich trägt, wird durch 10 Astkarten bestimmt. Je ein Ast auf jeder Seite hält die volle Anzahl (4) aus, die Tragfähigkeit der anderen Äste ist zum Teil deutlich geringer (3, 3, 2 und ein Ast sogar nur 1!). Jeder Spieler ordnet anfangs je eine seiner fünf Astkarten geheim einem Ast auf seiner Seite zu.

Und dann beginnt der harte Kampf um die besten Plätze. Wer an der Reihe ist, deckt die oberste Karte seines gemischten Stapels ab und führt sie aus. Die meisten erlauben es, eine eigene Katze entsprechend der angegebenen Zahl an Feldern zu bewegen. Damit versucht man, den Stamm hinaufzuklettern und einen freien Platz auf einem Ast zu besetzen. Mit einigen wenigen Karten kann man sogar zwei Katzen ziehen. In jedem Stapel befinden sich aber auch Karten, mit denen man eine gegnerische Katze bewegen darf. Weitere mögliche Aktionen sind: Mit einem "Vogel" kann ein beliebiger freier Platz auf einem Ast belegt werden. Deckt man einen kleineren oder größeren "Hund" auf, setzt man einfach aus (Hunde regeln erst im 2. Durchgang das Spielende). Und eine "fallende Katze" benutzt man, um eine gegnerische Katze von einem Ast wieder zurück zum Boden (=Start) zu schicken.

Immer dann, wenn man eine Katze oder einen Vogel auf einen Ast setzt, kontrolliert der Spieler auf dieser Seite, ob der Ast überhaupt noch hält oder bereits bricht. Befinden sich weniger oder gleich viel Tiere auf dem Ast wie seine Tragfähigkeit, ist alles okay. Sind's jedoch mehr Tiere, bricht der Ast, welcher aus dem Spiel kommt. Die Katzen, die darauf saßen, müssen wieder vom Startfeld aus beginnen.

Sobald alle Karten einmal durchgespielt wurden, wird der Stapel neu gemischt (nur die kleinen Kläffer müssen "draußen bleiben"). Jeder große Köter, der nun aufgedeckt wird, wird beiseite gelegt. Das Spiel endet augenblicklich, sobald der dritte Hund erscheint. Der Gewinner ist dann derjenige Spieler, der die meisten Katzen auf dem Baum untergebracht hat. Bei Gleichstand zählen die oberen Äste.

"Pussy Cat" ist ganz ordentlich, wenn auch mit einem sehr hohen Glücksanteil versehen. Ein klein wenig Bluff gibt es zwar, wo der Kontrahent wohl die stärkeren, wo die schwächeren Äste platziert hat, aber ansonsten kann man nur auf die soeben gezogene Karte reagieren. Die taktischen Möglichkeiten sind daher etwas beschränkt. Aus diesem Grund ist das Spiel meiner Meinung nach auch unter 8 Jahren spielbar, meinen Kindern macht es beispielsweise Spaß. Der anspruchsvollere Spieler ist aber sicher bei anderen Spielen besser bedient.

Was soll nun aber an diesem Spiel so schrecklich sein, wie ich eingangs geschrieben habe? "Pussy Cat" heißt ja zu deutsch Miezekätzchen. Nun, mich schaudert bei dem Gedanken, was mit all den lieben Minkis, Schnurlis und Mauzis passiert, die es nicht auf den Baum geschafft haben. Man braucht sich nur die riesigen Beißerchen, die fletschenden Zähne, den hasserfüllten Augen der Hunde anschauen...

Franky Bayer

Bewertung: 3 Schilde