April
MoDiMiDoFrSaSo
1 2K3 4 5R6 7
8 9K1011S12S1314
1516K1718L19L2021
2223K2425S26SO2728
2930 1 2 3 4 5
b
Legende:
Knn Ritter der Knobelrunde
Snn Spieletreff - Auwiesen
Snn Spieletreff - Franckviertel
Snn Spieletreff - Keferfeld-Oed
Snn Spieletreff - Pichling
Lnn LinzCon 2024
Onn Offener Spieleabend - Vöcklabruck
Rnn Würfelschänke Ried
<- Res Arcana^Reworld ->

Knobelritters Spielearchiv - Revolution

Art des Spiels: Strategiespiel
Spieleautor:    Philip duBarry
Verlag:         Pegasus Spiele
Jahrgang:       2009
Spielerzahl:    3 bis 4 Spieler
Alter:          ab 10 Jahren
Dauer:          45 bis 75 Minuten
Preis:          ca. € 28,-

Zielgruppen:    Gelegenheitsspieler ++
                Partyspieler (+)

Das Land ist in Aufruhr, das Volk ist aufgebracht, die Revolution steht unmittelbar bevor. Auf welche Seite wirst du dich schlagen, wenn das alte Regime fällt? Im Grunde genommen ist es dir vollkommen egal. Was kümmern dich politische Anschauungen? "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit" - pah! Alles nur leeres Gerede. Was zählt, sind einzig und allein Macht und Einfluss in der Hauptstadt. Da kommen dir die Unruhen gerade recht. Wenn es dir gelingt, dir die Unterstützung der richtigen Personen zu sichern, kannst du dir einen großen Teil der Stadt unter den Nagel reißen. Ein paar Goldsäcke in den Klingelbeutel des gierigen Priesters, ein kleines aufschlussreiches Briefchen an den ehrenwerten Kaufmann, eine Muskete an der Brust des ängstlichen Druckers, und wenn sich der Revolutionssturm dann gelegt hat, kontrollierst du die Stadt!

Leider bist du aber nicht der einzige, der so skrupellos vorgeht. Auch andere Opportunisten wollen die Gelegenheit nutzen, sich zu bereichern. Da gilt es für dich, ganz besonders aufzupassen und klug zu agieren, damit dich die anderen nicht austricksen. Nur so wirst du die "Revolution!" - so der Titel des neuesten Spiels aus dem Verlag "Pegasus" - gewinnen können.

Als erstes mache dich ans "Ausspionieren" deiner Gegner! Es ist wichtig zu wissen, welche Mittel deinen Kontrahenten zur Verfügung stehen. Diese Mittel werden durch drei verschieden starke Bietmarken dargestellt: "Zwang" als machtvollstes Mittel, dahinter folgt "Erpressung" und schließlich "Gold" als die schwächste Möglichkeit. Die Stadt ist voller Spione und jeder kennt die Ressourcen seiner Konkurrenten, deshalb zeigst du zu Beginn deinen Mitspielern all deine Bietmarken.

Und dann musst du dich auch schon dransetzen, die einflussreichsten Bürger für dich zu gewinnen. 12 Bürger können dich unterstützen, wenn du sie entsprechend "überzeugen" kannst. Du findest sie alle auf deiner Biettafel. Darauf ist auch genau angegeben, auf was die einzelnen Bürger so ansprechen. Gold nimmt jeder gerne an, aber bei einigen erreicht man mit Androhung von Gewalt überhaupt nichts. Wie könnte man etwa meinen, einen General bedrohen zu können, wenn hinter ihm gleich eine ganze Armeeeinheit steht. Andere sind wiederum gegen jeden Erpressungsversuch immun. So scheint es beispielsweise gar keine lohnenswerten pikanten Details aus dem Leben des Stadtrats zu geben. Söldner und Gauner sind überhaupt nur mit barer Münze dazu zu bewegen, etwas für dich zu unternehmen. Du bietest übrigens geheim hinter deinem Sichtschirm, braucht ja keiner wissen, wen du für deine Zwecke nutzen willst... Die knappe Zeit lässt dich allerdings bloß höchstens 6 Bürger aufsuchen.

Dann kommt der spannendste Moment für dich: Die Sichtschirme werden aufgedeckt! Ist es dir gelungen, die beabsichtigten Bürger auf deine Seite zu ziehen, die Helfer für dich zu nutzen? Nacheinander werden die einzelnen Bürger ausgewertet. Nur wenn du bei einer Person die wertvollsten (erlaubten) Bietmarker aufgebracht hast, darfst du die damit verbundenen Vorteile genießen. Bei einem Gleichstand kann sich die mehrfach beeinflusste Person nicht entscheiden, und bekommt niemand was ab. Die Vorteile können neue Bietmarker für die nächste Runde sein, so überlässt dir der General gerne eine seiner Musketen, und die Wirtin erzählt dir die eine oder andere kompromittierende Geschichte über die anderen Einwohner der Stadt. Die meisten Bürger steigern auch dein Ansehen, was sich in sofortigen Siegpunkten auf der Punkteleiste ausdrückt. Zusätzlich verschaffen dir die ersten sieben Personen Eintritt in ihre Wirkungsbereiche, indem du eine deiner Gefolgsleute in das entsprechende Gebäude stellst. Beispielsweise bringt dich der Kapitän in den Hafen, der Adlige auf seine Plantage, etc.

Auf zwei spezielle Bürger solltest du ganz besonders achten: Der Spion kann dir helfen, eine beliebige Figur aus einem beliebigen Gebäude zu entfernen und stattdessen eine deiner Gefolgsleute hineinzubringen. Und die Apothekerin kann dir zu einem Figurentausch verhelfen, wobei du auch Figuren fremder Spieler tauschen darfst. Diese beiden können die Mehrheiten in den Gebäuden - und gerade die sind bei Spielende noch sehr wichtig! - noch ziemlich durcheinanderwirbeln.

Nachdem alle Bürger ihre Hilfe angeboten haben (oder auch nicht), geht es noch ans Spendensammeln. Du hast beim Bieten nämlich alle Bietmarken einsetzen müssen und nichts für die nächste Runde aufheben dürfen. Wenn du in dieser Runde weniger als 5 Bietmarken - unabhängig von welcher Art - erhalten konntest, erhältst du nun so viele Goldmünzen als Spende aus dem Vorrat, bis du insgesamt genau 5 Bietmarken besitzt. Dermaßen ausgestattet machst du dich sofort auf zu einer neuen Runde mit den Phasen Spionieren, Bieten, Auswerten und Spendensammeln.

Die Felder in den sieben Bereichen - Festung, Hafen, Taverne, Rathaus, Kathedrale, Plantage und Markt - sind jedoch begrenzt, und sobald alle Felder besetzt sind, endet die Revolution und somit auch deine Kampagne. Nun bekommst du noch Punkte für in der letzten Runde gewonnene Bietmarken, sowie für Bereiche, in denen du die meisten Gefolgsleute hast. Je nach Größe und Bedeutung des von dir kontrollierten Gebäudes kannst du zwischen 20 Punkte (die 4 Felder der Taverne) und 50 Punkte (die Festung mit 8 Feldern) einheimsen. Solltest du danach auf der Punkteleiste am weitesten vorgerückt sein, kann man dir gratulieren: Du hast dich wahrlich als Meister der gezielten Beeinflussung erwiesen.

Du solltest dennoch nicht allzu stolz auf dein überragendes Können sein. Zum Gewinnen brauchst du auch eine gehörige Portion Glück, schließlich besteht das gesamte Spiel nur aus verdeckten Geboten. Wenn du dich verspekulierst oder ganz einfach nur Pech hast, kannst du schon mal die eine oder andere Runde völlig leer ausgehen. Du versuchst zwar ständig, die Absichten deiner Konkurrenten zu erahnen, aber es gibt halt stets genug Unabwägbarkeiten, die zu Ungerechtigkeiten führen. Für Taktiker oder gar Strategen ist "Revolution!" daher eher nicht geeignet. Wer sich allerdings darauf einlässt und akzeptiert, nicht alles selbst bestimmen zu können, findet ein kurzweiliges, ja sogar ziemlich reizvolles Spiel mit einer angenehmen Spieldauer vor. Da zettelt man gerne ab und zu eine kleine Rebellion an...

Franky Bayer

Bewertung: 3 Schilde