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Knobelritters Spielearchiv - So Kleever!

Art des Spiels: kooperatives Wort-
                assoziationsspiel
Spieleautor:    Francois Romain
Verlag:         Repos Productions
Jahrgang:       2020
Spielerzahl:    3 bis 6 Spieler (?)
Alter:          ab 10 Jahren
Dauer:          ca. 30 Minuten
Preis:          ca. € 22,-

Zielgruppen:    Partyspieler        ++
                Gelegenheitsspieler ++

Einleitung

"So Kleever!" - Was für ein komischer Spieletitel! Ich mag ja vielleicht nicht der größte Englisch-Experte sein, aber dass man das Synonym für "klug" oder "gescheit" nicht mit einem K und einem Doppel-E schreibt, ist selbst mir bekannt. Aber halt! Die Illustration auf dem Schachtelcover zeigt doch eine vierblättrige Pflanze, ganz in grün gehalten. Ist die seltsame Wortschöpfung - eine Verbindung von "Klee" und "clever" - etwa völlig beabsichtigt?

Spielbeschreibung

Das Spielmaterial unterstützt jedenfalls diese Annahme. Jeder Spieler erhält eine Tafel in Form eines Kleeblatts, natürlich ganz in grün gehalten. Die Aussparungen der Kleeblatt-Tafel bieten Platz für vier Stichwortkarten, welche zu diesem Zweck ein Loch in ihrer Mitte haben. Auf jeder Kante der quadratischen Karten steht ein Stichwort, sodass - nach dem zufälligen Ziehen und ordnungsgemäßen Auflegen von Stichwortkarten - jeder der vier Seiten des Kleeblatts ein Paar an Stichwörtern zugewiesen ist.

Die Aufgabe für alle Spieler lautet nun, einen Hinweis für jedes Stichwörterpaar seiner Kleeblatt-Tafel zu finden und mit einem abwischbaren Stift auf die vier Seiten zu schreiben. Abschließend werden die Karten herausgenommen und 1 verdeckte Karte dazu gemischt. Die Tafeln aller Spieler kommen in die Tischmitte, wo sie dann nacheinander abgehandelt werden.

Dabei versuchen die Mitspieler, die Stichwortkarten richtig einzuordnen. Gelingt dies schon beim ersten Versuch, wird dies mit 6 Punkten belohnt. Ansonsten verrät der Aufgabensteller die falsch platzierten Stichwortkarten und es muss erneut geraten werden. Beim zweiten (und letzten) Versuch gibt es dann 1 Punkt für jede richtig zugeordnete Karte, also 0 bis 4 Punkte. Die erzielten Punkte für die Tafeln aller Mitspieler ergibt schließlich die Gesamtpunktezahl.

Fazit

Das Spielmaterial ist meiner Meinung nach absolut gelungen. Nicht nur, dass es zum Wortspiel des Titels passt, es unterstützt dank der Gestaltung der Kleeblatt-Tafeln, der abwischbaren Stifte (mit Schwämmchen) und der Form der Stichwortkarten auch das Spiel perfekt. Von Letzteren gibt es 220 Stück, wodurch man auf die stattliche Anzahl von 880 Stichwörtern kommt. Durch die stets neue Zusammensetzung ergibt sich eine schier endlose Anzahl an Kombinationen. Wie viele dies dann tatsächlich sind, überlasse ich lieber den Mathematik-Genies.

Auch der Spielablauf funktioniert optimal. In der ersten Phase notieren alle Spieler gleichzeitig ihre Hinweise. Dies reduziert nicht nur die Spieldauer, sondern ist in Abwesenheit von Sichtschirmen auch praktischer, da sich alle auf ihre eigene Aufgabe konzentrieren. Die zweite Phase - das Raten und Auflösen - erhält dann eher den Charakter eines Partyspiels, da gemeinsam beraten, diskutiert und nach geeigneten Assoziationen gesucht wird. Hierbei muss der jeweilige Aufgabensteller unbedingt ein Pokerface bewahren, was sich nicht immer als einfach erweist, wenn die Mitspieler auf einer falschen Fährte sind, oder noch schlimmer: eine bereits richtige Anordnung der Stichwortkarten wieder verwerfen, um einer anderen Spur zu folgen.

Die Aufgabenstellung erinnert dabei ein wenig - wenn auch auf eine etwas verdrehte Weise - an andere Wortassoziationsspiele, wie "Codenames", "Just One" oder "Match 5", welche sich gerade großer Beliebtheit erfreuen. Das Finden von passenden Verbindungen kann dabei manchmal recht leicht sein, wenn man beispielsweise die Stichwörter "Reise" und "Architektur" mit einer beliebigen Sehenswürdigkeit miteinander kombinieren kann. Allerdings kann es auch mal ganz schön knifflig werden. Ich erinnere mich an eine Partie im Familienkreis, bei der mein Sohn Alexander verständlicherweise große Probleme hatte, für die beiden Begriffe "Minze" und "Rechtsanwalt" einen einigermaßen geeigneten Hinweis zu finden. Dadurch, dass jede Hinweiskarte aber an zwei Seiten passen muss, werden selbst die wildesten Assoziationen erstaunlich oft von den Mitspieler herausgefunden.

Am Ende des Spiels erfolgt ja eine Erfolgskontrolle, um festzustellen wie gut eine Gruppe vorgegangen ist. Dafür hat der Verlag sogar eine eigene Punkteliste zum Notieren der erzielten Gesamtpunkte beigefügt. Die Punkte sind jedoch wegen unterschiedlicher Spielerzahlen nur bedingt miteinander vergleichbar. Aber wie bei den meisten Partyspielen ist eine Punktewertung ohnehin nebensächlich, zählt doch vor allem der Unterhaltungswert, und dieser war in ausnahmslos allen Spielrunden immer sehr hoch.

Wie bereits erwähnt, ist es schon im normalen Modus nicht immer einfach, passende Hinweise zu finden. Der Schwierigkeitsgrad kann allerdings beliebig gesteigert werden, indem man bloß ein paar Stichwortkarten blind hinzu mischt, sodass die Rater aus sechs oder mehr Karten die richtigen 4 herausfinden müssen. Damit erhöht sich die Gefahr, dass das eine oder andere Stichwort der zufällig hinzugefügten Karten besser zu den notierten Hinweisen passt als die gewählten, wodurch sich das Lösen deutlich schwieriger gestaltet.

Die Spielerzahl ist mit "3 bis 6" angegeben. "So Kleever!" ist aber auch ohne weiteres zu zweit spielbar, wenn beide zuerst gleichzeitig ihre Hinweise notieren und dann ebenfalls gleichzeitg die Aufgabe des Mitspielers zu lösen versuchen. Dieses Prinzip funktioniert bestens und wäre grundsätzlich auch für größere Spielrunden geeignet, welche nicht so auf diskussionsüberladene Kooperationsspiele stehen. Die Spielzeit verkürzte sich auf diese Weise von rund 30 Minuten auf weniger als eine Viertelstunde.

Der Spieletitel "So Kleever!" stellt sich somit als doch sehr passend heraus, denn hier wird die äußere Form eines Kleeblatts geschickt mit einem wirklich cleveren Spiele gepaart. Meiner Erfahrung gemäß begeistert es sowohl Gelegenheitsspieler als auch anspruchsvollere Spieler und ist für mich schlichtweg eines der besten Wortassoziationsspiele der letzten Jahre!

Franky Bayer

Bewertung: 5 Schilde