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Knobelritters Spielearchiv - Starquest

Art des Spiels: Würfel-Kampfspiel
Spieleautor:    nicht genannt
Verlag:         Milton Bradley
Jahrgang:       1990
Spielerzahl:    2 bis 4 Spieler
Alter:          ab 10 Jahren
Dauer:          45 bis 90 Minuten
Preis:          ca. € 45,-
Erweiterung:    mehrere Zusatzpackungen
                (z.B. "Dreadnought")

Bis vor wenigen Jahren gab es nur relativ normale Brettspiele jeder Art auf der einen Seite und Rollenspiele auf der anderen Seite. Dann kam "Heroquest" von Milton Bradley auf den Markt, das erste Fantasy-Rollen-Brettspiel. Zusammen mit einer üppigen (Plastik-)Ausstattung, welche vor allem Jugendliche sehr anspricht, war der Erfolg vorprogrammiert, wie die vielen nachfolgenden Zusatzpackungen und auch die Plagiate anderer Spielefirmen beweisen. Milton Bradley selbst brachte dann 1990 mit "Starquest" ein Science Fiction-Rollen-Brettspiel heraus.

Die Ausstattung übertrifft dabei "Heroquest" meiner Meinung sogar noch etwas. Stolze 50 feinmodellierte Plastikfiguren, ein Spielbrett, welches sich mit Türen und Wänden gar drei-dimensional präsentiert, 4 pompöse Kontrollschirme, Spezialwürfel, viele Counters, Karten und Chips, ein Regelheft und ein Einsatzbuch finden sich in einer großen Schachtel mit etwas zu kitschigem Coverbild. Da lacht das Herz jedes Spielers, bis er merkt, dass er mindestens eine Stunde für den erstmaligen Zusammenbau benötigt und das gesamte Material anschließend kunterbunt in der Schachtel herumwirbelt.

Vom Spielprinzip ist "Starquest" eher einfach. Einer übernimmt die Rolle des Bösen, hier Chaos-Spieler genannt. Er befehligt die Truppen der Finsternis, bestehend aus Chaoskämpfern, Orks, Gridlings, Klonen und ähnlichem Ungeziefer. Die anderen Spieler sind demnach die Guten, die jeweils 1 Commander und 4 Kämpfer, Figuren mit halbwegs menschlichen Zügen, in den Einsatz schicken. Die Guten müssen dabei eine bestimmte Aufgabe erfüllen, meistens die Eliminierung einer bestimmten Kreatur. Dazu bewegen sich die Einsatztrupps auf dem Spielplan, der - für jedes Spiel neu zusammengesetzt - eine Raumstation, ein Raumschiff oder ähnliches darstellt. Der Chaos-Spieler schickt den Kämpfern für das Recht gemeinerweise seine Armeen der Dunkelheit entgegen, um ihnen die Erfüllung der gestellten Aufgabe so schwer wie nur möglich zu machen.

Und so kommt es, wie es kommen muss: Man kämpft! Diese bei diesem Spiel naturgemäß sehr häufig auftretende Situation wird spieltechnisch mit dem bekanntesten Zufallsmechanismus geregelt, mit dem Würfel. Dabei gibt es Nah- und Fernkampf, entsprechend auch Nah- und Fernwaffen der unterschiedlichsten Art. Übersteigen die Treffer, die eine Figur im Kampf hinnehmen muss, seinen Rüstungswert, verliert sie einen Punkt des Kampfwertes. Das bedeutet bei fast allen Robotlings (=die Bösen) und bei den GSG-Kämpfern (=die Guten), die alle nur einen Kampfwert von 1 haben, den sofortigen Tod (oh Pardon: die Regel erwähnt ausdrücklich, dass keine Waffe tötet, sondern nur lähmt, in andere Dimension versetzt u.ä.). Im Unterschied zu "Heroquest" hat der Chaos-Spieler übrigens etwas mehr Entscheidungsfreiheit, da er seine Monster fast nach Belieben in noch unerforschte Räume einsetzen kann und sich nicht an vorgegebene Skizzen halten muss.

Nach 45 bis 90 Minuten beinharter Knallerei bzw. Würfelei hat dann eine Seite die Auseinandersetzung für sich entschieden, und wer wie üblich die meisten Gegner ins Land der Träume, in andere Dimensionen oder sonst wohin geschickt hat, hat gewonnen. Unnötig zu erwähnen, dass es kaum zu ausgeklügelten Strategien oder gefinkelten Schachzügen kommen kann, wenn - wie bei diversen Actionfilmen à la Schwarzenegger - zuerst das ganze Magazin verballert wird, bevor man die grauen Zellen einschaltet. Trotzdem kann "Starquest" ganz unterhaltsam sein, vor allem bringt die so plastische Darstellung des Geschehens eine gewisse Science-Fiction-Atmosphäre rüber. Leicht zu erlernen ist es noch dazu, und wenn man sich noch selbst Abenteuer ausdenkt, die man dann mit Freunden durchspielt, kann durchaus noch etwas Kreativität ins Spiel hinzukommen.

p.S.: Andere Science Fiction- Rollen-Brettspiele, wie "Space Hulk" oder "Red Berets"

funktionieren im Großen und Ganzen auf die oben beschriebene Weise, es gibt nur

minimale Änderungen. Ich möchte es mir daher selbst ersparen, darüber noch

überflüssige, sich wiederholende Rezensionen zu schreiben.

Franky Bayer

Bewertung: 2 Schilde