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Knobelritters Spielearchiv - Super Race

Art des Spiels: Würfelspiel
Spieleautor:    Dietmar Bockelmann
Verlag:         Schmidt Spiele
Jahrgang:       2013
Spielerzahl:    1 bis 4 Spieler
Alter:          ab 6 Jahren
Dauer:          ca. 20 Minuten
Preis:          ca. € 15,-

Zielgruppe:     Gelegenheitsspieler ++

VRRROOOAAAMMM!!!

Die Motoren heulen mit über 10.000 U/min auf, die Boliden rasen über den Asphalt, die Luft vibriert von den heißen Abgasen und dem ohrenbetäubenden Lärm. Genau so stelle ich mir Autorennen vor, und habe es auch schon selbst bei einem Formel 1 Grand Prix in Estoril erlebt. Es ist klar, dass an einem Spieltisch nie diese Rennatmosphäre entstehen kann. Meist geht es wesentlich ruhiger zu, der Benzingeruch hält sich in Grenzen und die Chance, in einen Geschwindigkeitsrausch zu verfallen, sind aufgrund des Verweilens an einem festen Sitzplatz und des fehlenden Fahrtwinds sehr gering.

"Super Race" treibt die Abstrahierung eines Autorennens aber auf die Spitze. Bremsen, Gang einlegen, Gas geben, Abnutzung von Reifen, Bremsen und Karosserie, Windschattenfahren, etc., all dies gibt es hier nicht. Es kommen nicht einmal Rennautos vor, weder in Form von kleinen Figuren, noch in abstrakter Form eines Pöppels oder ähnlichem. In der kleinen Blechbox finden wir lediglich kleine Spieltafeln im DIN-A6-Format für die Rennstrecken. Diese dafür in vierfacher Ausfertigung, mit auf Vorder- und Rückseite verschiedenen Strecken: den Rundkurs von Indianapolis und eine S-förmige Strecke - "Monza" genannt. Jeder Spieler als Pilot eines PS-starken Automobils erhält eine eigene Spieltafel und die wenig überraschende Aufgabe, als erster durchs Ziel zu fahren.

Motor des Spiels (welch treffender Ausdruck!) sind fünf Spezialwürfel. Auf deren sechs Seiten befinden sich je 1 gelbe Gerade, 1 gelbe Kurve, 1 rote Gerade, 1 rote Kurve, 1 blaue Gerade und 1 blaue Kurve. Wer an der Reihe ist, würfelt bis zu drei Mal. Dabei darf er bei jedem Wurf beliebig viele Würfel herauslegen oder auch bereits herausgelegte Würfel erneut würfeln. Erst nach dem dritten Wurf muss er sich entscheiden, welche der drei Farben er für seine Bewegung nutzen will.

Anschließend werden die erwürfelten Kurven und Geraden auf der eigenen Tafel eingetragen, natürlich mit dem Ziel, sich eben diesem bestmöglich zu nähern. Dabei gilt, dass alle Würfel der gewählten Farbe verwendet werden müssen, auch wenn dies Nachteile bringt. Eventuell müssen Umwege in Kauf genommen werden, und wenn eine Nutzung aller Würfel gar nicht möglich ist, muss wohl oder übel mit Getriebeschaden eine Runde ausgesetzt werden.

Außerdem ist die Farbe der Felder zu beachten. Bei grauen Feldern, die ungefähr 90 % der Rennstrecken ausmachen, ist es egal. Wenn aber die Farbe - gelb, rot oder blau - vorgegeben ist, sind nur Würfel der entsprechenden Farbe gültig, was das Manövrieren durch diese bunten Passagen erschwert.

Sobald ein Spieler die Ziellinie passiert, wird sozusagen die schwarz-weiß-karierte Zielflagge geschwenkt. Die Runde wird noch zu Ende gespielt, sodass alle gleich oft an der Reihe waren. Wer dann am weitesten vorgerückt ist, darf sich den Lorbeerkranz umhängen und die obligatorische Schampusdusche veranstalten.

"Super Race" ist - wie unschwer zu erkennen ist - ein Würfelspiel. Demensprechend hoch ist auch der Glücksfaktor, und wer öfters Pech hat und wenige passende Kurven oder Geraden würfelt, wird wohl kaum die Poleposition erobern. Trotzdem gibt es ein paar Zusatzregeln, die für knifflige Entscheidungen sorgen können.

Da sind zum einen die Boxengassen, die als Abkürzung (!) genutzt werden können. Dadurch können zum Teil recht viele Felder Bewegung eingespart werden. Allerdings sind sie recht eng, und es besteht Farbzwang. Durch diese natürliche Geschwindigkeitsbeschränkung kommt man manchmal nur sehr langsam durch die Boxengasse.

Die längeren Außenbahnen wiederum weisen Steilkurven auf. Diese erlauben, wenn der Zug genau auf so einem Steilkurven-Feld endet, einen kompletten Extrazug mit weiteren drei Würfelwürfen. Es ist überaus spannend, da sich deshalb häufig beide Wege als etwa gleich schnell herausstellen. In beiden Fällen ist schlussendlich das Würfelglück entscheidend, für die Boxengasse benötigt man die richtige Anzahl passender Würfel, für die Außenbahnen wiederum das Glück, genau auf einem Steilkurven-Feld zu landen.

Das Spielmaterial ist minimalistisch, aber zweckmäßig. Die erwürfelte Fahrstrecke wird mit einem Spezialstift auf die abwaschbaren Spieltafeln eingetragen. Leider ist im Spiel nur ein einziger Stift enthalten, und dieser ist suboptimal. In unseren Partien funktionierte er nur in den ersten Runden einigermaßen. Danach ließ die Farbe immer mehr nach, bis er schließlich eher bereits gemachte Linien wegwischte als neue zu ziehen. Ich habe mir deswegen selbst einen "CD-Marker non-permanent" im Schreibartikelladen besorgt, der einwandfrei klappt. Das hätte eigentlich aber verlagsseitig besser gelöst werden müssen.

"Super Race" ist sicher kein abendfüllendes Programm, also weder ein "24 Stunden von Le Mans" noch ein "500-Meilen-Rennen von Indianapolis". Es ist vielmehr ein flottes, lockeres Spiel für Zwischendurch, also eher eine Aufwärmrunde oder ein Abschlusstraining. Aufgrund der eingängigen und leicht zu erlernenden Spielregeln ist es für Jung und Alt (Altersangabe ab 6 Jahren) geeignet.

Franky Bayer

Bewertung: 3 1/2 Schilde