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Knobelritters Spielearchiv - Team Play

Art des Spiels: Partner-Kartenspiel
Spieleautor:    Johannes Schmidauer-König
Verlag:         Schmidt Spiele
Jahrgang:       2015
Spielerzahl:    3 bis 6 Spieler
Alter:          ab 8 Jahren
Dauer:          ca. 30 Minuten
Preis:          ca. € 8,90

Zielgruppe:     Gelegenheitsspieler ++
                Partyspieler (+)

Spielen im Team hat mehrere Vorteile. Erfolge lassen sich noch besser genießen, Siege gemeinsam schöner feiern. Niederlagen wiederum sind leichter zu verschmerzen, geteiltes Leid ist schließlich halbes Leid. Außerdem kann man die Schuld ja insgeheim seinen Partnern zuschreiben. Wen wundert's, dass Kooperationsspiele noch immer voll im Trend liegen? Aber auch Partnerspiele erfreuen sich - aufgrund des Wir-Gefühls - zunehmender Beliebtheit.

Bei folgendem Spiel ist schon der Name Programm. Bei "Teamplay" versucht man, zusammen mit seinem Partner die wertvollsten Aufträge zu erfüllen, indem man die passenden Karten für eigene Aufträge ausspielt, und seinem Partner dringend benötigte Karten zuschiebt.

Karten! Das ist das richtige Stichwort, denn im Grunde genommen ist "Team Play" ein Kartenspiel. Wir finden darin zwei Arten von Karten vor. Einerseits gibt es da Zahlenkarten mit den Werten von 1 bis 8, je 4 x in den Farben rot und blau. Diese werden prinzipiell auf die Hand genommen und gesammelt. Andererseits sind da noch Auftragskarten, für die man wiederum die passenden Zahlenkarten abgeben muss.

Jede Auftragskarte verlangt eine Kartenkombination, die aus 2 bis 6 Karten bestehen kann. Dies können ganz bestimmte Karten sein, Zahlenfolgen, Kombinationen, wie wir sie beispielsweise von "Kniffel" kennen (Full House, Drillinge, etc.), oder teilweise auch simple Rechenaufgaben (z.B. 3 rote Karten, die zusammengezählt den Wert "7" ergeben). Die Farbe kann entweder vorgegeben (rot oder blau) oder beliebig sein (grau). Je nach Schwierigkeitsgrad winken bei Erfüllung 1 bis 6 Siegpunkte als Belohnung.

Die Spielvorbereitung geht flott von sich: Vom gut gemischten Stapel der Zahlenkarten werden 3 aufgedeckt, welche eine allgemeine offene Auslage bilden. Auch die Spieler erhalten anfangs schon ein paar Karten auf die Hand. Der Startspieler bekommt nur eine einzige Zahlenkarte, der im Uhrzeigersinn folgende Spieler schon deren 2, alle anderen Spieler sogar 3 Karten. Jeder Spieler erhält eine Auftragskarte, die er offen vor sich auslegt, zusätzlich wird eine Karte als allgemeiner Auftrag aufgedeckt.

Wer an der Reihe ist, hat drei Aktionsmöglichkeiten, die er in beliebiger Reihenfolge durchführen kann:

  1. Er zieht 2 Karten, wobei er für jede Karte frei zwischen einer offenen (Auslage) oder verdeckten Karte (Stapel) wählen kann.
  2. Er kann in seinem Zug beliebig oft Auftragskarten erfüllen, indem er die geforderte Kombination an Zahlenkarten aus seiner Hand abgibt und auf den Ablagestapel legt. Erfüllte Auftragskarten werden von einem der beiden Spieler des Teams verdeckt "gesammelt". Für jede erfüllte Auftragskarte wird sofort eine neue gezogen und aufgedeckt.
  3. Er kann seinem Partner 1 oder 2 Karten geben.

Hat ein Team seine 8. Auftragskarte erfüllt, kommt jeder Spieler noch genau einmal dran. Anschließend werden die auf den Auftragskarten abgebildeten Siegpunkte addiert. Das Team mit den meisten Punkten gewinnt.

Das Spielprinzip ist also denkbar simpel. Einfach Karten sammeln und dann passende Aufträge erfüllen, das kennen wir schon aus vielen Spielen. Dementsprechend schnell sind die Regeln erklärt, es kann gleich losgespielt werden. Doch bietet "Team Play" auch etwas Neuartiges?

Die Auftragskarten sind einigermaßen interessant. Spieleautor Johannes - als Klavierlehrer wäre für ihn eigentlich die Bezeichnung Spielekomponist angebrachter - hat sich da einiges einfallen lassen. Er variiert geschickt Kniffelkombinationen mit den Elementen Farbe (rot, blau und grau für beliebig), geraden und ungeraden Zahlen, hohen und niedrigen Werten.

Dem unterschiedlichen Schwierigkeitsgrad wird mit einer großen Bandbreite an Siegpunkten Rechnung getragen. So erhält man beispielsweise für ein Paar derselben Zahl (Farbe egal!) lediglich einen einzigen Siegpunkt, während - als anderes Extrem - 5 aufeinanderfolgende rote Zahlen stolze 6 Punkte wert sind. Dies ist auch gut so, denn damit gewinnt nicht automatisch das Team, welches zuerst acht Aufträge erledigt. Zumeist ist daher für Spannung bis zur großen Schlussabrechnung gesorgt.

Bei Kartenspielen spielt das Glück durch das zufällige Auftauchen der Karten ja oft eine bedeutende Rolle. Auch bei "Team Play" lässt sich der Glücksfaktor nicht wegleugnen. Der Hauptreiz des Spiels liegt jedoch - ich habe dies bis jetzt nur am Rande erwähnt - im Partnerspiel! Es genügt nicht, sich bloß auf sich und die eigenen Aufträge zu konzentrieren, damit hat man meist keine Chancen auf den Sieg. Vielmehr sollte stets auch der Partner beachtet und möglichst effektiv bei dessen Bemühungen unterstützt werden. Manchmal ist es sogar notwendig, die eigenen Interessen im Dienste des Teams hintan zu stellen. Besonders das strenge Handkartenlimit (maximal sechs Karten zu Beginn des Zuges!) verlangt geradezu nach partnerschaftlicher Hilfe.

Speziell mit der Aktionsmöglichkeit C - seinem Partner 1 oder 2 Karten geben - lässt sich hervorragend helfend eingreifen. Da Kommunizieren jedoch ausdrücklich verboten ist, vor allem was Farbe und Wert eventuell benötigter Karten betrifft, muss jeder selbst aufpassen, was sein Partner brauchen könnte. Daher sind Aufmerksamkeit und ein gutes Gedächtnis gefragt. Wer gut zusammenspielt, kann den vorhandenen Glücksanteil doch deutlich senken. Ich finde dies sehr reizvoll, und auch in unserem Spieleklub, in dem gerne Partnerspiele wie "Tichu" und "Dog" auf dem Spieltisch landen, kommt "Team Play" sehr gut an.

Leider lassen sich Runden mit ungerader Spielerzahl nicht auf gleichgroße Teams aufteilen, weshalb zu dritt oder zu fünft jeder für sich spielt - ganz ohne Partner. Meiner Meinung nach ist der Spielreiz hierbei jedoch deutlich geringer, tendiert fast schon in Richtung "reizlos". Bereits in unseren Testspielen im Spieleklub, als uns Johannes erstmals seine neue Spielidee präsentierte, offenbarte sich, dass die Stärke des Spiels eindeutig im Teamspiel liegt, was sich ja dann auch in seiner Namensgebung auswirkte. Dass es trotzdem auch für 3 und 5 Spieler angeboten wird, liegt wohl an der Verlagspolitik von Schmidt Spiele, eine möglichst große Käuferschicht zu bedienen. Ich persönlich empfehle "Team Play" gerne und bedenkenlos für 4 oder 6 Spieler, für andere Besetzungen gibt es aber wesentlich geeignetere Spiele.

Franky Bayer

Bewertung: 4 Schilde