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Knobelritters Spielearchiv - The City

Art des Spiels: Kartenspiel
Spieleautor:    Tom Lehmann
Verlag:         Amigo Spiele
Jahrgang:       2011
Spielerzahl:    2 bis 5 Spieler
Alter:          ab 10 Jahren
Dauer:          ca. 20 Minuten
Preis:          ca. € 9,-

Zielgruppen:    Gelegenheitsspieler ++
                Spielexperten (+)

Wer hat nicht schon einmal davon geträumt, Bürgermeister zu sein und eine Stadt ganz nach seinem Geschmack aufzubauen? Je nach Vorlieben mit vielen Bars und Nachtklubs, Bibliotheken und Museen, oder Fußballplätzen und Freizeitparks. "The City" bietet dir dazu nun Gelegenheit, und das ganz ohne Schweiß, da du bloß ein paar Karten spielen musst. Was wartest du also noch, mit der Stadtplanung anzufangen?

Der überwiegende Teil der Karten besteht aus den unterschiedlichsten Gebäuden und Einrichtungen. Neben der Bezeichnung und einer Abbildung sind auf jeder Karten noch verschiedene Angaben zu finden. Ganz wichtig sind die Baukosten, denn geben an, wie viele Karten man aus seiner Kartenhand abgeben, also auf den Ablagestapel schmeißen muss, um das Gebäude errichten zu können. Die Kosten können zwischen 0 und 11 Karten liegen.

Nachdem Karten abgegeben werden müssen, muss es wohl auch eine Möglichkeit geben, seine Kartenhand wieder etwas aufstocken zu können. Und tatsächlich gibt eine Zahl neben einem $-Symbol das Einkommen an, wie viele Karten man also später wieder vom Nachziehstapel ziehen darf. Gleich darunter steht auch eine Zahl neben einem Stern-Symbol, welche angibt, wie viele Siegpunkte man sich für dieses Gebäude am Ende der Runde gutschreiben kann.

Die meisten Karten tragen zudem noch ein paar Symbole, welche Auswirkungen auf die Baukosten, das Einkommen oder auch die Siegpunkte haben können. In der Spielregel sind die Bedeutungen der Symbole nicht explizit angeführt, aber ich gehe davon aus, dass das blaue Brunnensymbol für den Erholungs- bzw. Freizeitwert einer Einrichtung steht, das gelbe Autosymbol für die Bedeutung auf Verkehr und Mobilität, und das grüne Einkaufswagensymbol für den wirtschaftlichen Nutzen. Und schließlich können im Textbereich noch Hinweise, Baubeschränkungen, gewisse Voraussetzungen zum Bau, sowie Kostenreduktionen für bestimmte zukünftige Bauten stehen.

Der Spielablauf ist äußerst simpel. Man wählt eine Handkarte aus und legt sie verdeckt vor sich auf den Tisch. Dann werden alle Karten gleichzeitig umgedreht und jeder bezahlt die entsprechenden Kosten. Schließlich wird in der Einkommensphase ermittelt, wie viele Karten jeder Spieler für seine Auslage nachziehen darf und wie viele Siegpunkte notiert werden können. Dies geht so lange, bis mindestens ein Spieler 50 oder mehr Siegpunkte auf seinem Konto hat. Natürlich gewinnt dann der Spieler mit den meisten Siegpunkten.

Das Grundprinzip der Karten, die gleichzeitig als Gebäude und Zahlungsmittel dienen, ist ja nicht neu, wir kennen es schon aus "San Juan" (alea Spiele). Hier wurde jedoch jeder unnötige Ballast beseitigt und alle anderen Spielmechanismen entfernt, das Spiel dreht sich einzig und allein um diesen Mechanismus, der auch hier gut funktioniert.

Durch diese Simplifizierung besitzt "The City" eine äußerst kurze Spieldauer. Laut meinen Erfahrungen dauert es 7 bis höchstens 9 Runden, bis ein Spieler die 50er-Marke erreicht, und dies nimmt selten länger als 20 Minuten in Anspruch. Da gehen sich oftmals mehrere Partien hintereinander aus, was in den meisten Fällen auch durchaus verlangt wird.

Durch die Kürze von "The City" konnte ich bereits Dutzende Partien spielen, und dabei verschiedene vielversprechende Wege zum Sieg feststellen. Sehr erfolgversprechend ist es, sich auf Handel und Wirtschaft zu konzentrieren, also Karten mit vielen Einkaufswägen, welche ein hohes Einkommen bringen. Zwar gibt es dafür anfangs nur wenige Siegpunkte, dafür bald einen riesigen Nachschub an Karten, wofür man sich dann jede Runde ein teures, aber lukratives Gebäude leisten kann. Mit den Brunnensymbolen - unterstützt mit einem "Bürgerbüro" - ist eine ähnliche progressive Steigerung des Einkommens möglich. Auch in Forschung zu "investieren" kann sich lohnen, wenn dazu recht früh die dazu passenden Gebäude gebaut werden können. Und schließlich sind mit - gar nicht so teuren - Stadtvillen viele Punkte zu machen, da es Bonuspunkte für jede weitere Stadtvilla gibt.

Voraussetzung für jede dieser Gewinnmuster ist allerdings, die passenden Karten nachzuziehen, und da ist man doch sehr stark Fortuna ausgeliefert. Ohne die richtigen Karten nachzuziehen kann man keinen Blumentopf nachziehen. Was nutzt es, wenn ich mich beispielsweise auf "Brunnen" konzentriere, wenn ich dann keine einzige entsprechende Karte nachbekomme. Vor allem bei Karten mit geringem Einkommen kann sich das Ganze für den einzelnen dann recht zäh gestalten. Das Verhältnis Glücksanteil zu Spieldauer geht aber absolut in Ordnung.

In nicht ganz so guter Relation zum spielerischen Nutzen steht der Verwaltungsaufwand. Nicht nur das durch die immer inflationärer werdende Kartenflut häufige Mischen stört, auch das ständige Nachzählen von Einkommen und Siegpunkten, vor allem bei Gebäuden, die sich auf andere Karten beziehen, kann recht lästig sein. Auch empfinde ich einige Gebäude als nicht sehr ausgeglichen, um nicht zu sagen: schwach. Besonders die Karten, welche bestimmte Voraussetzungen verlangen und nebenbei nur wenig Einkommen lukrieren, werden in der Praxis zumeist nur als Zahlungsmittel verwendet.

Nichtsdestotrotz gefällt mir "The City" ganz gut. Zum Abschluss eines anstrengenden Spieleabends, wenn man nicht mehr allzu viel taktieren will, ist dieses flotte, kurzweilige Spiel gerade recht, da macht dann auch der hohe Glücksfaktor nichts aus. Wer's taktischer haben will, dem rate ich jedoch zu den beiden Spielen mit demselben Grundmechanismus: "San Juan" oder "Race for the Galaxy".

Franky Bayer

Bewertung: 4 Schilde