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Knobelritters Spielearchiv - The Game

Art des Spiels: kooperatives Kartenspiel
Spieleautor:    Steffen Benndorf
Verlag:         NSV Spiele
Jahrgang:       2015
Spielerzahl:    1 bis 5 Spieler
Alter:          ab 10 Jahren
Dauer:          ca. 20 Minuten
Preis:          ca. € 8,-

Zielgruppen:    Gelegenheitsspieler ++
                Partyspieler (+)

Einleitung

Gemeinsam müssen die Spieler versuchen, so viele Zahlenkarten wie möglich auf vier Kartenstapel abzulegen. Zwei davon dürfen nur aufsteigend und zwei davon absteigend belegt werden. Und das Ziel? Es das nächste Mal besser zu machen.

Spielbeschreibung

Gemeinsam gilt es, von den Karten 2 - 99 so viele wie möglich loszuwerden. Ablegen können wir sie auf vier Stapeln, zwei in aufsteigender und zwei in absteigender Reihenfolge. Ist man am Zug, MUSS man auf jeden Fall zwei Karten ablegen. Man kann aber auch mehr, wenn man will und sie passen. Dabei ist es egal, ob (im absteigendem Fall) auf eine 97 eine 37 folgt oder im aufsteigenden Fall umgekehrt. Wichtig ist nur: Hauptsache runter... oder rauf.

60 Zahlen zu überspringen, wenn man so viele Karten wie möglich los werden will, ist natürlich reichlich schwachsinnig... aber da man immer zwei Karten spielen MUSS, kommt man manchmal um so einen Schwachsinn nicht herum. Da ist es wichtig, zwei Dinge zu beachten:

Die Spieler müssen sich permanent absprechen. Sie dürfen dabei über alles reden - nur nicht über konkrete Zahlen. Egal ob "Ich hab eine 24" oder "Hast du eine 48?". Das ist alles verboten. Erlaubt sind dagegen Dinge wie "Welcher Stapel ist für mich tabu?" oder "Darf ich hier einen größeren Sprung nach unten machen?"

Das andere zu beachtende Ding: Unter gewissen Umständen darf man auch Karten ablegen, die in die umgekehrte Richtung gehen und somit nicht erlaubt sind. Und zwar immer Zahlen mit genau 10 mehr oder weniger als die oberste Karte. Liegt auf einem Stapel, der zahlenmäßig nach unten soll, z. B. eine 57, darf man auch eine 67 legen. Soll er nach oben gehen, darf eine 47 drauf. Das verschafft ein bisschen Luft, um noch mehr Karten loszuwerden.

Das Spiel endet, wenn jemand nicht mehr mindestens zwei Karten ablegen kann. Dann zählt man, wie viele Karten noch übrig sind. Das ist die Zahl, die man das nächste Mal schlagen muss.

Und wenn man tatsächlich mal alle Karten ablegen konnte, hat The Game noch eine Variante parat, in der man mindestens drei Karten ablegen muss, wenn man am Zug ist.

Fazit

So viele Karten wie möglich ablegen auf vier Stapeln ... da fragt man sich "Aha ... das war's? Mehr nicht?" Dann fängt man an zu spielen, es herrscht immer noch leichte Skepsis. Aber die löst sich ganz langsam in Luft auf, denn "The Game" zieht die Spieler unbemerkt in seinen Bann. Während am Anfang die Karten munter auf die Stapel wandern, wird einem schnell klar: Hier muss man aufpassen. Und sich vor allem gut absprechen - im Rahmen der Möglichkeiten.

Natürlich gibt es, bedingt durch das Kartenziehen, einen gewaltigen Glücksfaktor bei "The Game". Die Zahlen können dermaßen ungünstig auf die Hände der Spieler wandern, dass man bereits sehr früh sehr stark ins Schwitzen kommt und sich geschlagen geben muss. Das macht aber nicht so viel. Man mischt einfach die Karten durch und fängt wieder von vorne an. Schnelles geschlagen werden heißt ja auch: nicht lang gespielt. Da kann man gerne noch einen Versuch dranhängen.

Und auch, wenn die Regeln denkbar einfach sind: bei "The Game" muss man genau aufpassen. Die Möglichkeit, bei genau 10 mehr oder weniger den Zahlenfluss auf einem Stapel in die umgekehrte Richtung zu lenken, ist zwar simpel, verursacht aber dennoch Kopfzerbrechen. Auf eine 67 kann man natürlich die 64 legen .. oder spielt eine 44, dann die 54 und DANN die 64 - wenn man sie auf der Hand hat. Das wären dann schon drei Karten weniger.

Solche Dinge muss man immer beachten. Und man muss sofort "STOP!" rufen, sobald ein Mitspieler eine Zahl legt, die einem eine gute Ausgangslage beim Auspielen beschert und die anderen bitten, diesen Stapel nicht anzurühren. Auch wenn das bedeutet, woanders immense Sprünge zu machen, sollte man so oft wie möglich auf die Wünsche der Mitspieler eingehen.

Sich gut abzusprechen, Risiken miteinander abzuwägen und aufeinander aufzupassen sind der Schlüssel, um gegen "The Game" zu bestehen. Besonders gut gefällt, dass es, je länger es dauert, eine tolle Spannung ohne viel Schnickschnack aufbaut.

Zwei Dinge gefallen nicht so gut: Die Grafik ist - sagen wir mal - fragwürdig. Das Cover vermittelt einem das Gefühl, man hat hier entweder ein kleines Zombiespiel in der Hand oder die Kartenumsetzung von Filmschockern wie "Saw" oder "Hostel". Da kommt manchmal ein wenig Gelächter auf, wenn die Spieler erfahren, was das Spiel eigentlich will - und wie wenig es mit der Aufmachung zu tun hat.

Der Punkt des "nicht über Zahlenwerte reden" ist essentiell für "The Game". Hält sich die Runde nicht daran, breitet sich schnell Langeweile aus, denn dann ist das Spiel keine Herausforderung mehr. Das ist natürlich nicht so sehr das Problem des Spiels, als eher der Zusammensetzung der Gruppe. Und wie sehr man sich an die Regeln hält.

Das ist aber Gemecker auf hohem Niveau. Der Nürnberger Spielkarten Verlag hat auch mit "The Game" wieder ein kleines Spiel heraus gebracht, das eine große Wirkung und viel Begeisterung auslöst. Und diesem anderen kooperativen Kartenspiel mit den Feuerwerken in nichts nachstehen muss. Auch, wenn man The Game manchmal einfach nicht in den Griff bekommt, man will es dann doch immer mal wieder und wieder probieren. Auch alleine. Und selbst das ist spannend. "The Game" sollte man deshalb unbedingt ausprobieren.

Christoph Schlewinsky

Bewertung: 4 Schilde