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Knobelritters Spielearchiv - Tintenherz - Das Spiel zum Film

Art des Spiels: Memory mit Zugzwang
Spieleautor:    Thomas Fackler
Verlag:         Kosmos Spiele
Jahrgang:       2008
Spielerzahl:    3 bis 4 Spieler
Alter:          ab 8 Jahren
Dauer:          30 bis 40 Minuten
Preis:          ca. € 20,-

Zielgruppe:     Gelegenheitsspieler ++

Thomas Fackler's "Malstrom" hat also unter dem Titel "Tintenherz - das Spiel zum Film" den Weg in die Spieleläden gefunden, und ist somit ein Spiel, das den momentanen Bekanntheitsgrad des Kinoabenteuers nutzt. Trotzdem ist es ein eher untypisches Lizenzprodukt, denn dafür wurde ja nicht irgendein 08/15-Spiel mit eher schlecht funktionierenden Mechanismen entwickelt, sondern auf ein bereits bestehendes, und der Öffentlichkeit weitgehend unbekanntes Spiel zurückgegriffen. Natürlich wurde das Material angepasst, so zeigen die Kärtchen nun Bildtafeln mit Originalbildern aus den Film.

Das Spiel selbst ist im Großen und Ganzen gleichgeblieben. Die Unterschiede zum Originalspiel sind minimal, aber doch recht fein. Die wichtigste Änderung besteht darin, dass es nun für gefundene Paare je zwei Siegpunktchips gibt. Diese Siegpunkte können sogar auf zwei Spieler aufgeteilt werden. Wer nämlich eine Bildtafel aufdeckt, von der er zu wissen glaubt, wo sich die zugehörige zweite Bildtafel befindet, kann mit einem Mitspieler seiner Wahl einen Pakt schließen. Dabei vereinbaren er und sein Paktpartner, dass jeder von ihnen 1 Siegpunktchip erhält, wenn es dem Partner gelingt, das Gegenstück zur aufgedeckten Tafel zu finden. Dieser Pakt ist aber nur für eine Runde gültig, und gilt zudem nicht als Reservierung. Ein anderer Spieler kann also ohne weiteres das Gegenstück finden und so beide Siegpunkte gewinnen. Diese Änderung bringt wesentlich mehr Kommunikation und Interaktion ins Spiel als es beim Original der Fall war.

Sieben Siegpunktchips haben übrigens eine spezielle Rückseite. Wird solch ein Chip aufgenommen, tritt für alle Spieler ein Ereignis ein, so werden zum Beispiel beim gefürchteten "Schatten" alle Bildtafeln in der Auslage verdeckt.

Außerdem übernimmt jeder Spieler nun die Rolle einer bestimmten Figur aus dem Roman: Meggie, Mo, Staubfinger oder Capricorn. Damit sind zwei Vorteile verbunden. Einerseits gibt es für jede Figur eine besondere, grafisch gekennzeichnete Bildtafel, welche die doppelte Anzahl an Siegpunkten einbringt. "Mo" beispielsweise sucht seine im Buch verschollene Frau Resa. Andererseits hat jede Figur einmalig die Möglichkeit einer Sonderaktion, so kann etwa "Staubfinger" jonglieren, das heißt zwei beliebige unbesetzte Bildtafeln miteinander vertauschen.

Die Änderungen sorgen für mehr Abwechslung im Spielgeschehen und bieten den Spielern zudem mehr Optionen. Dennoch: Obwohl die Umwandlung des kunstvollen Spiels aus einer kleinen Werkstatt in ein Produkt eines großen Verlages durchaus gelungen ist, das Spiel sogar taktisch überzeugen kann, bezweifle ich, dass es in den verspielten Haushalten zum Dauerbrenner wird. Es dürfte vielmehr das Schicksal der meisten Lizenzspiele teilen: Als Geschenk oder aus Liebe zum Buch bzw. Film gekauft, wird es in den meisten Fällen nach ein paar Monaten irgendwo in einem Regal verstauben. Schade eigentlich.

Franky Bayer

Bewertung: 3 Schilde