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| <- Tzolk'in | ^ | Ubongo -> |
Art des Spiels: rasantes 3D-Legespiel Spieleautor: Gregorz Rejchtman Verlag: Kosmos Spiele Jahrgang: 2009 Spielerzahl: 2 bis 4 Spieler Alter: ab 10 Jahren Dauer: ca. 30 Minuten Preis: ca. € 39,- Zielgruppe: Gelegenheitsspieler ++ |
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"Jeder Kramer preist seine Ware" - so lautet ein Sprichwort. Dass man es dabei mit der Wahrheit nicht immer so genau nimmt, wissen wir spätestens seit es im Fernsehen die Werbung gibt. Meist wird übertrieben, geflunkert, über den grünen Klee gelobt, was das Zeug hält. Auch bei Spielen kommt dies immer öfter vor. Wenn auf der Schachtel dick und fett "DAS beste Taktikspiel" oder "Riesiger Spaß für die ganze Familie" steht, darf man das nicht von vorneherein für bare Münze halten.
In ganz, ganz seltenen Fällen wird - entgegen aller kaufmännischer Weisheit - jedoch untertrieben. Und so ein Spiel habe ich jetzt vor mir. Es heißt "Ubongo 3D", und ist eine Weiterentwicklung des bekannten und beliebten "Ubongo". Bei diesem Legespiel aus dem Jahre 2005 gilt es, mit verschiedenen, per Zufall bestimmten Legeteilen, die entfernt an "Tetris" erinnern, vorgegebene Flächen vollständig auszufüllen. Wie der Titel des neuen Spiels schon verrät, muss jetzt nicht mehr nur zweidimensional gelegt werden, nun kommt mit der Höhe eine dritte Dimension dazu. Die Spielsteine sind daher keine flachen Plättchen mehr, sondern richtige massive Steine, die sich aus mehreren Würfeln zusammensetzen, wie man sie aus den Spielen "Rumis", "Blokus 3D" oder "Pueblo" kennt. Die vorgegebene Fläche ist daher nicht bloß in einer einzigen Schicht, sondern 2-stöckig auszufüllen. Die "Puzzles" gestalten sich dadurch um einiges schwieriger als beim alten "Ubongo", besonders die Aufgaben, bei denen vier Teile eingebaut werden müssen, sind äußerst knifflig.
Wo bleibt aber nun die Untertreibung, die ich eingangs erwähnt habe? Nun ja, es sind nicht drei Dimensionen (Länge, Breite und Höhe), die hier eine Rolle spielen, sondern deren VIER!!! Dem Faktor "Zeit" - die vierte Dimension - kommt eine wichtige Bedeutung zu. Wie schon beim Legespiel wird nach dem Erwürfeln der zum Bau zu verwendenden Teile eine Sanduhr umgedreht, welche den Spielern diesmal allerdings 2 Minuten für die Lösung gewährt. Wer es als erster innerhalb dieser Zeitspanne geschafft, erhält einen blauen Edelstein (Wert 3) und darf noch einen Edelstein aus dem Beutel ziehen. Der zweite Spieler bekommt immerhin noch einen braunen Edelstein (Wert 1) zu seinem zufällig gezogenen Stein dazu. Alle anderen Spieler, welche die Aufgabe noch rechtzeitig schaffen, müssen mit einem Stein aus dem Beutel auskommen. Ist die Sanduhr abgelaufen, gibt es aber keinen Edelstein für nicht fertige Spieler.
Dieses Punktesystem, das es schon beim vor zwei Jahren erschienenen "Ubongo extrem" gab, lässt zu, dass auch schwächere Spieler mit entsprechendem Glück beim Ziehen der Edelsteine gewinnen können, schließlich gibt es im Stoffbeutel neben den blauen und braunen Steinen noch rote Edelsteine (4 Punkte) und grüne Edelsteine (2 Punkte). Wer nach neun Runden mit seinen gesammelten Edelsteinen die höchste Gesamtsumme erreicht, gewinnt die Partie.
"Ubongo 3D" ist so ein Spiel, das ohne große Erklärungen jeden Spieler sofort fesselt. Sogar solche, die Spielen sonst eher abgeneigt sind, machen gerne mit und tüfteln fieberhaft drauf los. Aufgrund der kurzen Dauer einer Aufgabe hält sich der Frustfaktor bei Nichtgelingen in Grenzen, wartet doch bereits das nächste Puzzle auf seine Lösung. Die gelungene Edelsteinregelung lässt außerdem auch langsameren Spielern eine Chance. In unseren Spielerunden und in der Familie wird "Ubongo 3D" daher sicher noch sehr oft auf den Tisch kommen.
Dazu trägt auch das wirklich tolle Spielmaterial bei: Die Legeteile liegen gut in der Hand, sie kommen sogar in vier Farben vor, damit ähnliche Teile besser auseinandergehalten werden können. Die Legetafeln sind stabil, die Sanduhr fair, und auch das restliche Material (Stoffbeutel, Würfel und Edelsteine) ist von guter Qualität. Besondere Erwähnung verdient das 8-seitige Lösungsheft, bei dem alle Lösungen - und das sind immerhin stolze 504!!! - in fotografischer Abbildung gezeigt werden. Das alles hat natürlich auch seinen Preis. Davon sollte sich jedoch niemand abschrecken lassen, denn ein Kauf lohnt sich auf jeden Fall.
Franky Bayer
Bewertung: 4 Schilde
