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Knobelritters Spielearchiv - Valdora

Art des Spiels: Abenteuer-Logistik-Spiel
Spieleautor:    Michael Schacht
Verlag:         Abacus Spiele
Jahrgang:       2009
Spielerzahl:    3 bis 5 Spieler
Alter:          ab 10 Jahren
Dauer:          ca. 60 Minuten
Preis:          ca. € 29,-

Zielgruppen:    Spieleexperten ++
                Gelegenheitsspieler ++

Das Abenteuer ruft! Ich habe von einem versteckten Tal gehört, in dem es unermessliche Reichtümer geben soll: jede Menge Edelsteine, Flüsse voller Gold, Minen voller Silber. Da packt mich natürlich sofort die Abenteuerlust. Also flugs den Ranzen geschnürt, festes Schuhwerk angelegt und auf geht's nach "Valdora"!

In der Hafenstadt angekommen, finde ich ein wirklich herrliches Tal vor. Ich weiß gar nicht, wohin ich mich zuerst begeben soll. Ich kann ja so weit reisen, wie ich will, nur in einer der fünf Städte des Tals muss ich zum Rasten innehalten. Was mich in meinen Handlungsmöglichkeiten jedoch einschränkt, ist meine anfangs recht bescheidene Ausrüstung. Ich dürfte zwar auf jedem Feld alle Ausrüstungsgegenstände auf einmal einsetzen, aber meine Goldwaschpfanne erlaubt mir von den vielen Schätzen ja bloß 1 x Gold aufzuladen, was ich auch sofort beim nächsten Flusslauf mache.

Um aber an die anderen glitzernden Kostbarkeiten - Saphire, Rubine, Amethyste und Smaragde - zu gelangen, muss ich mich wohl oder übel mit geeigneten Ausrüstungs-gegenständen ausstatten. In zwei Städten sind weitere Ausrüstungsgegenstände - Schaufel, Spitzhacke, Hammer und Meißel - zu erwerben, mit denen jeweils ein bestimmter Edelstein abgebaut werden kann. Für jeden Gegenstand ist ein Goldstück zu entrichten, somit kann ich meine Ausrüstung mit dem anfangs gefundenen Gold bereits etwas verbessern. Zahle ich zu meinem Goldstück noch drei bzw. zwei Silberstücke drauf, kann ich mir sogar ein Pferd bzw. einen Karren leisten, welche den Vorteil haben, Platz für einen beliebigen Edelstein zu bieten.

Bei der Auswahl der Gegenstände bin ich jedoch auf das momentane Angebot des jeweils ausliegenden Kataloges angewiesen. Und da ich jeden Gegenstand nur einmal erwerben darf, kann es sein, dass nur unpassende Gegenstände im Angebot sind. Ich darf jedoch im Katalog blättern, wobei das erste Mal Umblättern kostenlos ist, für jede weitere umgeblätterte Seite muss ich vorher eine Silbermünze abgeben.

Ich entscheide mich bei meinem ersten Besuch in der Stadt für eine Spitzhacke und mache mich dann sofort auf den Weg zu einem Feld, auf dem ich nun zugleich 1 x Gold und 1 x Rubin aufladen kann. Ein paar Ausrüstungsgegenstände werde ich sicher noch brauchen, um in weiterer Folge Zeit zu sparen, aber jetzt muss ich mir erst mal überlegen, was ich mit den aufgelesenen Klunkern anstellen kann.

Leider bringt mir der reine Besitz von Edelsteinen nicht viel ein, man kann sie ja weder essen noch trinken. Und was nützt es mir, mich damit zu schmücken, wenn ich mich doch nach einem schönen, geordneten Leben sehne, denn auf ewig will ich so ein Vagabundenleben nicht führen. Gott sei Dank gibt es in Valdora genug Leute, welche Edelsteine, Gold und Silber suchen. In zwei Städten kann ich Einblick in Auftragsbücher erhalten, um zu erfahren, wer welche Art von Kostbarkeiten sucht. Um einen Auftrag zu erhalten, muss ich lediglich eine Silbermünze entrichten. Mit dem passenden Auftrag ausgestattet, brauche ich nur mehr die richtigen Edelsteine zum Haus des Auftragsgebers bringen, schon erhalte ich eine schöne Belohnung. Nach dem Durchblättern des Buches, was genauso wie beim Ausrüstungskatalog gehandhabt wird, entscheide ich mich für einen Auftrag, bei dem ich meinen Rubin abliefern kann.

Nun geht mein Vorrat an Silbermünzen schon zur Neige. Münzen braucht man ja ständig in Valdora: Zum Erwerb von Aufträgen, zum Blättern in den verschiedenen Büchern, ja sogar die Begegnung mit anderen Abenteurer am selben Ort kann teuer werden, da jedem bereits in derselben Stadt oder Feld befindlichen Abenteurer eine Münze als Begrüßung abzugeben ist. Ein kurzer Besuch in einer der drei Silberminen des Tals füllt meinen Geldbeutel aber schnell wieder auf.

Die Erledigung des Rubin-Auftrages hat mir noch eine andere Annehmlichkeit gebracht: Ein auf die Verarbeitung von Rubinen spezialisierter Handwerker hat sich mir angeschlossen. Mit jedem erledigten Auftrag kommt ein weiterer Handwerker hinzu. Habe ich genug Handwerker einer Sorte, kann ich sogar eine Werkstatt aufmachen, was meinen Lebensstandard merklich erhöht. Ich werde versuchen, die Konzession für die "Rubin"-Werkstatt zu bekommen, denn dann zahlt sich jeder zusätzlich erledigte "Rubin"-Auftrag noch mehr aus. Mein Reichtum wird am Schluss nach meinem Besitz an Handwerkern, Werkstätten und Edelsteinen gemessen, und da will ich natürlich versuchen, von allen der reichste Abenteurer zu sein.

So funktioniert in groben Zügen das Spiel. Und? Fällt Ihnen was auf? Bemerken Sie die kleine Ungereimtheit? Sie ist auf den ersten Blick thematischer Natur, denn in einem Spiel, in dem es um Abenteurer geht, haben so grundsolide, biedere und wenig abenteuerliche Begriffe wie Handwerker und Werkstätten nichts zu suchen. Doch auch spielmechanisch wollen diese nicht so ganz hineinpassen. Die Spielelemente "Ausrüstungsgegenstände kaufen", "Edelsteine suchen", "Aufträge erwerben" und "Aufträge erledigen" sind zwar wirklich hervorragend gelöst, wenn auch dafür weniger Mut, Wagnis und Risikobereitschaft vonnöten ist, als Planung, Logistik und Kalkulation. Michael Schacht wollte wahrscheinlich mit den Handwerkern und Werkstätten eine zweite Ebene für eine originelle Punktewertung schaffen, welche gleichzeitig das Spielende regelt. Dies ist meiner Meinung nach aber nicht so gut gelungen, sodass sich für mich die Frage stellt, ob es nicht besser wäre, wenn am Schluss, nach einem anders geregelten Spielende, nur die Punkte für die erledigten Aufträge zählten. Meines Erachtens wäre dies geradliniger und einfacher für den Spieleinstieg.

Dies ist aber nur meine persönliche Meinung und soll "Valdora" auf keinen Fall abwerten. Es gefällt mir auch in der vorliegenden Fassung ganz gut, es geht flott voran, da jeder Spieler in seinem Spielzug nur eine Bewegung samt einer Aktion hat, und ist ansprechend genug, um die gesamte Spieldauer von ca. einer Stunde zu unterhalten. Das Spielmaterial ist besonders hervorzuheben, von der schönen Grafik des Spielplans und der Karten, bis zu den hölzernen, innovativen Büchern, deren praktischer Nutzen aber in keiner Relation zu ihren Herstellungskosten steht. Als Gesamtbeurteilung erhält "Valdora" deshalb auf jeden Fall noch klar den Daumen nach oben!

Franky Bayer

Bewertung: 4 Schilde