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Knobelritters Spielearchiv - Verflixxt!

Art des Spiels: Würfel- und Ärgerspiel
Spieleautoren:  Wolfgang Kramer & Michael Kiesling
Verlag:         Ravensburger Spiele
Jahrgang:       2005
Spielerzahl:    2 bis 6 Spieler
Alter:          ab 8 Jahren
Dauer:          ca. 30 Minuten
Preis:          ca. € 20,-
Auszeichnung:   Spielehit für die Familie 2005
                Nominiert zum "Spiel des Jahres" 2005

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Die Aufgabe scheint auf den ersten Blick nicht sonderlich schwierig: Unsere Spielfiguren sollen vom Start bis zum Ziel bewegt werden. Dabei sollen wir unterwegs von den vielen achteckigen Plättchen, die den Kurs bilden, möglichst viele mit positiven Werten einsammeln, die Plättchen mit negativen Werten hingegen vermeiden. Ein Plättchen erhalten wir immer dann, wenn wir a) unsere Spielfigur von dem Plättchen wegziehen und b) unsere Figur auf diesem Plättchen alleine stand. Die ideale Taktik daher: nur auf die "Plustafeln" ziehen, und von "Minustafeln" - wenn wir uns zufällig drauf "verirren" - nur dann wegziehen, wenn sich dort andere Spielfiguren befinden.

Verflixxt!

Leider geht es nicht immer so, wie wir es uns wünschen. Die Bewegung der Spielfiguren erfolgt nämlich durch den Wurf eines normalen Sechsseiters, im Volksmund "Würfel" genannt, und ist daher "fremdgesteuert", also den Gesetzen des Zufalls ausgeliefert. Zwar haben wir nach einem Würfelwurf die Wahl zwischen 2 oder 3 eigenen Spielfiguren (je nach Spielerzahl), auch neutrale Figuren - die "Wächter" - können unter gewissen Umständen bewegt werden, es ist aber trotzdem öfters unvermeidlich, eine nicht geplante Bewegung durchzuführen. Und schon haben wir die Bescherung zum Beispiel in Form einer hohen "Minustafel", was vor allem unsere Mitspieler freut.

... und zugenäht!

Doch es ist nicht allein der Zufall, der sich in Form von schlechten Würfelergebnissen gegen uns verschwört, auch die Mitspieler lassen keine Gelegenheit aus, um uns - wie man sagt - in die Suppe zu spucken. Wir stehen alleine auf einer grünen "Plus"-Tafel, welches uns fette Pluspunkte brächte? Machen wir uns keine Hoffnung, sicher gesellt sich rechtzeitig mit breitem Grinsen seines Besitzers eine andere Spielfigur hinzu. Wir glauben uns auf einer roten "Minus"-Tafel sicher, weil sich noch genug Spielfiguren und/oder Wächter darauf befinden? Bereiten wir uns schon seelisch darauf vor, das negative Plättchen nehmen zu müssen, denn bis wir an der Reihe sind, stehen wir zweifellos alleine drauf.

Gut, gegen negative Tafeln helfen die besonderen Glücksplättchen. Am Ende dürfen wir für jede dieser mit einem vierblättrigen Kleeblatt gekennzeichneten Tafel, welche wir erobern konnten, eine Minustafel zu einer Plustafel umwandeln. Da lohnt es sich manchmal sogar, einen hohen negativen Wert zu sammeln. Zumindest theoretisch. In der Praxis schaut das jedoch so aus, dass unsere lieben Mitspieler diese Glückstafeln sowieso vor der Nase wegschnappen.

Ja, haben wir bei dem Spiel denn dann überhaupt keine Freude? Oh doch, denn auch unsere Mitspieler erwischt es von Zeit zu Zeit. Und ab und zu - man möchte das Glück fast nicht für möglich halten - können wir selbst einen Mitspieler so richtig schön ärgern... Sobald alle Spielfiguren die Zieltafel erreicht haben, wird abgerechnet. Wer mit seinen gesammelten Tafeln auf die höchste positive Punktezahl kommt, gewinnt das Spiel.

Mit "Verflixxt" haben wir es mit einem Ärgerspiel par excellence zu tun. Einige Kritiker betrachten es sogar als Nachfolger von "Mensch ärgere Dich nicht!", mit dem es einige Gemeinsamkeiten aufweist. Ich persönlich finde es in vielen Punkten besser als der Spieleklassiker: Abgesehen von der witzigen Grafik bietet es wesentlich mehr Abwechslung (die in der Anleitung abgebildete Aufstellung sollte wirklich nur zum Kennenlernen verwendet werden, nachher empfehle ich, unbedingt zufällige "Parcours" zusammenzustellen) und Entscheidungsfreiheit, und auch der Frustfaktor ist etwas geringer als beim Schmidt-Spiel. Meiner Meinung wurde das Spiel völlig zu Recht zum "Spiel des Jahres 2005" nominiert. Dass die Szene trotzdem meckert, daran erkennt man, wie sehr die Ansprüche an ein gutes Spiel in den letzten Jahrzehnten gestiegen ist.

Franky Bayer

Bewertung: 4 Schilde