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Art des Spiels: Hektisches Kartenabwurfspiel Spieleautor: Martin Nedergaard Andersen Verlag: Huch! & friends Jahrgang: 2013 Spielerzahl: 2 bis 6 Spieler Alter: ab 7 Jahren Dauer: ca. 20 Minuten Preis: ca. € 15,- Zielgruppen: Gelegenheitsspieler ++ Partyspieler (+) |
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Brrrr! Mir läuft ein kalter Schauer über den Rücken. Die Voodoo-Puppe auf dem Cover des neuesten Spiels von "Huch! & friends" sieht aber auch wirklich gruselig aus. Mit leblosen weißen Knopfaugen, der genähte Mund zu einem hämischen Grinsen verzogen, der Stoffkörper mit spitzen Nadeln gespickt. Dabei ist das Spiel selbst nicht zum Fürchten. Zwar steigt bei einer Partie "Voodoo Mania" auch der Puls, das Adrenalin schießt in die Adern und der Schweiß bricht aus. Der Grund dafür sind aber nicht blanke Furcht und Todesangst, sondern vielmehr Hektik und Stress...
Das gesamte Spielmaterial von "Voodoo Mania" besteht aus 91 Zutatenkarten. Sie zeigen auf Vorder- und Rückseite je 4 Zutaten und sind somit beidseitig verwendbar. Die Übersichtskarten verraten uns, dass es fünf verschiedene Zutaten gibt (neben der Voodoo -Puppe noch eine Maske, ein Fläschchen Zaubertrank, ein Zylinderhut und ein mit Federn geschmücktes Amulett). Außerdem können diese in fünf verschiedenen Farben (Rot, Gelb, Grün, Blau oder Lila) vorkommen. Zu Spielbeginn wird eine Karte als Ablagestapel in die Tischmitte gelegt, der Rest wird gleichmäßig an die Mitspielenden verteilt. Schließlich zieht jeder Spieler noch 3 Karten seines persönlichen Vorratsstapels.
Und? Fällt dem aufmerksamen Leser etwas auf? Richtig: Jede Karte zeigt auf jeder Seite lediglich 4 Zutaten, obwohl es doch fünf unterschiedliche gibt! Darin besteht auch schon die Aufgabe der Spieler: Die fehlende Zutat in der fehlenden Farbe der obersten Karte des Ablagestapels zu bestimmen, auf den eigenen drei Handkarten zu suchen (vorne und hinten) und die entsprechende Karte schnell auf den Ablagestapel zu legen. Auf dieser neuen Karte fehlt wiederum eine bestimmte Zutat, welche ebenfalls wieder gesucht und abgelegt werden will, usw.
Alle Spieler agieren dabei gleichzeitig und versuchen, ihren Mitspielern zuvor zu kommen. Wer eine Karte richtig legen konnte, zieht sofort eine Karte seines eigenen Vorratsstapel nach. Eine Runde endet, wenn ein Spieler keine Zutatenkarten mehr auf der Hand und in seinem Vorratsstapel hat. Jede noch verbliebene Karte der anderen Spieler zählt einen Minuspunkt. Nach drei Runden gewinnt der Spieler mit den wenigsten Punkten.
Es ist dieses direkte gegeneinander spielen, das für enormen Stress und Hektik sorgt. Langsames Ausschließen der Möglichkeiten und bedächtiges Grübeln sind nicht drinnen, sonst bleibt man ewig auf seinem Stapel Zutatenkarten sitzen. Es gilt, die fehlende Zutat rasch zu erkennen und noch viel rascher abzulegen. Damit sind die verwandten Spiele schnell ausgemacht: "Ligretto" (Schmidt Spiele) und "Speed" (Adlung Spiele) vermitteln ein in etwa gleiches Spielgefühl.
Und wie bei diesen ist auch bei "Voodoo Mania" ein psychologisches Phänomen zu beobachten. Wer einmal etwas im Vorteil ist, spielt plötzlich fast alleine weiter, während die anderen nur tatenlos zusehen können. Das liegt daran, dass der Spieler durch das Finden der passenden Zutatenkarte ja weiß, dass nun eine neue Zutat verlangt wird, währenddessen die Mitspieler sich erst noch darauf einstellen müssen, dass die "alte" Zutat nicht mehr gültig ist. Dadurch gehen wertvolle Sekundenbruchteile verloren. Oder wie es mein Landsmann Rudi Nierlich, mittlerweile verstorbener, zweifacher Super G-Weltmeister, einmal höchst intellektuell ausgedrückt hat: "Wenn's laaft, dann laaft's!"
Spielen unter Zeitdruck liegt allerdings nicht jedem, weshalb hier die Meinungen zu "Voodoo Mania" sehr auseinandergehen, von totaler Ablehnung bis hin zum Immer-wieder-spielen-wollen. Ich persönlich habe nichts gegen diese Art von Spiel, zumal eine Partie ja wirklich nur eine gute Viertelstunde dauert. Allerdings zähle ich "Voodoo Mania" nicht zu den besten Spielen dieses Genres. Es erscheint mir auf Dauer etwas eintönig und bringt wenig Abwechslung, bietet weder neue Herausforderungen noch einen steigenden Schwierigkeitsgrad.
Das Spielmaterial ist jedoch gelungen, die düstere Aufmachung dieser neuen kleinen Serie im Grusel-Look finde ich sehr ansprechend. Die Spielmechanismen sind eher einfach, weshalb sich die Reihe eher an den "casual gamer" richtet als an Hardcore-Strategen. Ich erwarte jedenfalls demnächst eine Fortsetzung der Serie mit einem Spiel zu Vampiren oder Zombies...
Franky Bayer
Bewertung: 3 Schilde