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Knobelritters Spielearchiv - Waka Waka

Art des Spiels: Optimierungsspiel
Spieleautor:    Rüdiger Dorn
Verlag:         Kosmos Spiele
Jahrgang:       2012
Spielerzahl:    2 bis 4 Spieler
Alter:          ab 10 Jahren
Dauer:          45 bis 60 Minuten
Preis:          ca. € 30,-

Zielgruppen:    Gelegenheitsspieler ++
                Spielexperten ++

Hallo, Weißer Mann! Oder wie wir hier im Herzen Afrikas sagen: Jambo! Du erinnerst dich doch sicher noch an unsere erste Begegnung, als wir auf dem Markt um die besten Waren konkurrierten, verschiedene Gegenstände und hilfreiche Personen nutzten, ja sogar versuchten, wilde Tiere zu unseren Gunsten einzusetzen, um noch vor dem anderen 60 Goldstücke zu verdienen.

Das ist nun schon eine Weile her, acht Regenzeiten sind seitdem vergangen. Nun möchte ich dich einladen, erneut dem hektischen Treiben auf dem Markt beizuwohnen. Diesmal allerdings geht es nicht um persönliche Bereicherung, sondern um die Steigerung deines Ansehens, wenn du die Aufgaben des Dorfschamanen erfüllst. Außerdem bin ich nun nicht dein einziger Kontrahent, denn jetzt hast du es mit bis zu drei Mitbewerbern zu tun. Also, worauf wartest du noch: Mach es! Oder wie es hier unter der heißen Sonne der Savanne heißt: Waka Waka!

Du wirst jetzt wahrscheinlich viele Sachen von damals wiedererkennen. Tatsächlich sind es nach wie vor dieselben Waren, mit denen wir handeln: Früchte, Felle, Salz, Tee, Stoffe und Schmuck. Im Dorf sind zu Beginn des Markttags sechs Waren vorrätig. Die anderen Waren werden mit Booten geliefert. Allerdings kann man vom Ufer aus nicht alle Waren in den Booten erkennen, die angeboten werden. So muss du stets auch ein bisschen die "Katze im Sack" kaufen. Rund um das Dorf mit dem Fluss sind unsere Marktstände positioniert, von denen jeder bis zu sechs Waren fassen kann.

Auch die meisten Personen, die uns früher so nett geholfen haben, sind noch immer da. Der Regenmacher, der Trommler, die Wahrsagerin, der Stammesälteste, usw. Sie sind auch jetzt wieder bereit, uns zu tatkräftig unterstützen, wenn wir sie brauchen. Für ein Goldstück helfen einige von ihnen sogar mehreren Händlern auf einmal.

Der Schamane hat allerdings eine viel bedeutendere Funktion in unserem Dorf übernommen als noch vor ein paar Jahren. Er ist unser weiser Mann im Dorf und bestimmt, welche Waren wir Händler abzugeben haben, um unser Ansehen zu steigern. Unter dem Felsen, wo er seinen mystischen Feuerplatz hat, kannst du erkennen, welche Waren dies sind, um jeweils eine Stufe auf der Statusanzeige aufzusteigen. Mit acht Goldstücken bist du dabei und kannst dich unserem Wettstreit um den erfolgreichsten Händler anschließen.

Der Geschäftsablauf hat sich jedoch ein wenig geändert. Ich erkläre dir am besten in groben Zügen, wie es funktioniert, damit du dich schon mal darauf einstellen kannst. Wenn du an der Reihe bist, darfst du bis zu drei (Trans)aktionen durchführen, indem du eine Karte aus deiner Hand ausspielst. Die wichtigsten Karten sind die Karten "Handel", welche drei Möglichkeiten bieten. Damit kannst du etwa Waren einkaufen, um deine Lager zu füllen. Du wählst ein Boot aus, zahlst den darauf vermerkten Preis in Goldstücken und legst die Waren in deine Auslage. Das Boot lädt daraufhin sofort wieder neue Waren auf. Du kannst aber auch Waren verkaufen, indem du zwei Waren der gleichen Sorte abgibst und dafür 10 Goldstücke aus der Kassa erhältst. Und wenn du die geforderten Waren beisammen hast, kannst du auf der Statusanzeige eine Statusstufe aufsteigen.

Die restlichen Karten zeigen die bereits erwähnten Personen, welche dir ihre Hilfe anbieten. Du führst einfach die auf der Karte angegebene Aktion durch. So kannst du damit neue Karten ziehen, Goldstücke einkassieren, Waren erhalten oder tauschen, und ähnliches.

Es gibt aber keinen automatischen Kartennachschub. Um zu neuen Karten zu gelangen, musst du auf Aktionen verzichten. Führst du alle 3 Aktionen aus, erhältst du nichts. Für jede Karte weniger kannst du eine Karte vom Stapel nachziehen. Auf diese Weise kannst du sogar 3 Karten nachziehen, wenn du gar keine Aktion durchführst. Alternativ kannst du auch jedes Mal statt einer Karte ein Goldstück nehmen.

Gelingt es dir schließlich, zuerst die oberste Statusstufe zu erreichen, bist du der erfolgreichste Händler unter uns. Schaffen dies mehrere Händler in derselben Runde, gewinnt von diesen, wer mehr Gold übrig hat.

"Waka Waka" lehnt sich eindeutig am erfolgreichen Zweipersonenspiel "Jambo" vom selben Verlag an. Eigentlich eine gute Idee, denn dieses gehört sicherlich zu den allerbesten Zweierspielen überhaupt. Nun können sich bis zu vier Personen am Handel auf einem schwarzafrikanischen Markt beteiligen.

Auch optisch erinnert die Gestaltung stark an "Jambo". Illustrator Michael Menzel hat auf dem Spielplan und den Karten nicht mit warmen Rottönen gespart. Die Waren, Goldstücke, sowie die meisten Personenkarten wurden grafisch fast 1:1 übernommen. Dieser Wiedererkennungswert schafft ein Gefühl der Vertrautheit, welche bei jenen, die das Zweierspiel schon kennen, im vornhinein eine positive Stimmung aufkommen lässt.

Apropos Personen: Einige Personen haben in der linken oberen Ecke ein Goldsymbol aufgedruckt. Dieses besagt, dass nachdem der aktive Spieler die Aktion der Karte ausgeführt hat, diese auch alle anderen Spieler im Uhrzeigersinn nutzen können, die Bezahlung eines Goldstücks an den aktiven Spieler vorausgesetzt. Wer diese Möglichkeit geschickt ausnutzt, schafft so in einer Runde mehr Aktionen, was ihn schneller ans Ziel bringen lässt.

Das Spiel selbst ist sonst aber etwas weniger abwechslungsreich als "Jambo" und konzentriert sich hauptsächlich auf die Elemente Wareneinkauf, Warenverkauf und Aufgabenerfüllung. Deshalb spielt die Karte "Handel" mit ihrem Dreifachnutzen auch eine zentrale Rolle. Wer das Pech hat, nur wenige oder gar keine solche Karten zu ziehen, tut sich schwer. Autor Rüdiger Dorn hat das Problem anscheinend erkannt und erlaubt das Ausspielen von 3 verdeckten Karten, um eine beliebige Handelsaktion nutzen zu können. Aber dies ist auf Dauer teuer und kostet zusätzliche Spielzüge, um den Kartenvorrat wieder aufzustocken. Dies lässt sich auch durch ansonsten überlegtes Vorgehen oft nicht mehr aufholen.

Im Grunde genommen ist "Waka Waka" nämlich fast ein Optimierungsspiel, bei dem die einzelnen Spielzüge gut aufeinander abgestimmt sein wollen. Wareneinkauf und -verkauf müssen abgewogen werden, dazu muss der knappe Lagerplatz mit einkalkuliert werden. All dies geht zu Lasten der Interaktion. Der größte Unterschied zu "Jambo" liegt im Fehlen der Tiere, welche im Zweierspiel einen direkten Eingriff auf den Mitspieler erlaubten. Bei "Waka Waka" ist alles harmloser, harmonischer, oder negativ ausgedrückt: langweiliger.

Was mir allerdings ganz gut gefällt, ist die alternative Möglichkeit, auf der Statusanzeige voranzukommen. Der "Schamane" scheint leicht bestechlich zu sein, denn für den Wucherpreis von 12 Goldstücken erlaubt er das Aufrücken um eine Statusstufe. Jedoch darf diese Karte nur genutzt werden, wenn das Feuer des Schamanen lodert. Im Stapel befinden sich drei Karten "Feuer des Schamanen". Wird so eine gezogen, wird sie sofort aufgedeckt und das entsprechende Plättchen auf dem Spielplan umgedreht. Dadurch ändert sich der Zustand des Feuers von lodernd zu erloschen und vice versa.

Die Aufgaben auf der Statusanzeige weisen einen annähernd ansteigenden Schwierigkeitsgrad auf. Während für die erste Aufgabe zwei beliebige gleiche Waren benötigt werden, sind es für die zweite Aufgabe schon zwei bestimmte Waren, dann vier bestimmte Waren, etc. Für die 5. und letzte Aufgabe braucht man dann 2 Felle und 2 Stoffe. Gerade bei den aufwändigeren Aufgaben kann sich die Bestechung des Schamanen lohnen. Dem Spiel liegen aber noch 2 beidseitig bedruckte Statustafeln bei, welche erfahrene Händler mit Lust auf schwierigere Partien anstatt der fix aufgedruckten Anzeige verwenden können. Allerdings muss mit einer zum Teil deutlich längeren Spieldauer gerechnet werden, denn alleine für die Erfüllung der Schlussaufgabe werden alle sechs verschiedenen Waren verlangt.

Insgesamt finde ich "Waka Waka" ein ganz ordentliches Spiel, das für die Spielzeit von ungefähr einer Stunde gute Unterhaltung bietet. An das überragende "Jambo" reicht es aber bei weitem nicht heran, weshalb ich persönlich "Waka Waka" höchstens in Dreier- oder Viererbesetzung spiele, zu zweit aber klarerweise zu meinem Favoriten greife.

Franky Bayer

Bewertung: 3 Schilde