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Knobelritters Spielearchiv - X-Code

Art des Spiels: kooperatives Kartenspiel
Spieleautor:    Kasper Lapp
Verlag:         Amigo Spiele
Jahrgang:       2018
Spielerzahl:    2 bis 8 Spieler
Alter:          ab 10 Jahren
Dauer:          ca. 15 Minuten
Preis:          ca. € 29,-

Zielgruppe:     Gelegenheitsspieler ++

Einleitung

Weltweite, lebenswichtige Computernetze sind durch Schadsoftware sabotiert worden.

Seid ihr in der Lage, gegen eine geheime Institution aus dem Darknet anzutreten und als Gruppe von Hackern die Kontrolle über die Computersysteme zurückzuerlangen? Dazu müsst ihr an einem zentralen Supercomputer einen 12-stelligen Code knacken und direkt in das Terminal eingeben. Ihr seid die letzte Hoffnung, und die Zeit läuft ab…

Spielbeschreibung

"X-Code" von Kasper Lapp ist ein kooperatives Echtzeitspiel, bei dem ihr als Spieler alle gleichzeitig agiert und versucht, durch geschicktes Tauschen von Handkarten und effektive Kommunikation einen 12-stelligen Code unter Zeitdruck zu knacken.

Das Spielmaterial besteht aus 60 Spielkarten, 1 Zeit-Plan, 1 Code-Plan und 1 Sanduhr (die durch eine kostenlose APP ersetzt werden kann). Vor Beginn werden die Spielpläne auf den Tisch gelegt und die 60 Spielkarten (bestehend aus 48 Code-Karten, 12 Zeit-Karten und 6 Jokern) entsprechend der Missionsvorgaben vorbereitet, gemischt, und jeder der 2 bis 8 Spieler erhält 3 Handkarten. Die restlichen Karten werden als Nachzugstapel auf dem Zeit-Plan abgelegt.

Nachdem sich jeder Mitspieler seine Handkarten angesehen hat, wird die Sanduhr umgedreht, und die Zeit läuft. Alle spielen gleichzeitig und dürfen beliebig oft eine der folgenden vier Aktionsmöglichkeiten ausführen:

  1. Eine Karte vom Nachziehstapel ziehen - bei dieser Aktion muss ein von der Spieleranzahl abhängiges Handkartenlimit beachtet werden.
  2. Genau drei beliebige Handkarten auf den Ablagestapel abwerfen.
  3. Eine Karte mit dem linken oder rechten Nachbarn tauschen - dabei dürfen Karten nur entsprechend dem Richtungspfeil auf der zum Tausch angebotenen Karte getauscht werden.
  4. Ein 3er-Set Karten ablegen - Codekarten auf den Code-Plan ablegen, um das Spielziel zu erreichen oder Zeitkarten auf dem Zeit-Plan ablegen, um die Sanduhr umzudrehen und zusätzliche Zeit zu gewinnen.

Eine begonnene Aktion muss immer zuerst beendet werden, bevor die nächste angefangen werden darf. Während des Spiels dürfen die Spieler sich nicht gegenseitig die Handkarten zeigen, aber untereinander kommunizieren und nach bestimmten Karten fragen oder diese anbieten.

Das Spiel endet, wenn alle 12 Codefelder auf dem Code-Plan mit dem passenden 3er-Set Code-Karten abgedeckt wurden mit dem erfolgreichen Bestehen der Mission oder mit einer Niederlage, wenn vorher die Sanduhr (oder APP) abgelaufen ist.

Fazit

Kasper Lapp, bekannt durch "Magic Maze", hat mit "X-Code" wieder ein kooperatives Spiel geliefert, das uns ab der ersten Partie in seinen Bann gezogen hat. "X-Code" kann mit einfachen Regeln, kurzer Spieldauer und von Mission zu Mission steigendem Anspruch überzeugen, dabei grenzt es sich durch die offene Kommunikation deutlich von anderen aktuellen Spielen dieser Art ab.

Beim Öffnen der Spielschachtel finden wir in der einen Hälfte das für die „Trainingsmissionen" (Grundspiel) benötigte Material in der gewohnt guten Qualität von AMIGO und in der anderen Hälfte drei verschlossene Boxen, in denen sich das ergänzende Spielmaterial für die drei aufeinander aufbauenden Missionen befindet.

Die sehr gut strukturierte 4-seitige Spielregel macht uns kurz mit dem enthaltenen Spielmaterial vertraut, beschreibt anschließend die Spielvorbereitung und den Spielablauf so kurz und knapp, dass wir direkt beim Lesen mit dem Spielen beginnen können. Im Level 1 lernen wir die grundlegenden Regeln sowie die Mechanik von "X-Code" kennen. Die weiteren Level 2 bis 4 steigern den Schwierigkeitsgrad kontinuierlich. Schnell stellen wir fest: So einfach der Einstieg in "X-Code" auch ist, nicht jede Mission ist im ersten Versuch zu erfüllen.

Ständiger Zeitdruck, andauernde „unkoordinierte" Kommunikation, Einschränkungen der Tauschmöglichkeiten von Handkarten durch Richtungspfeile, das Handkartenlimit, keiner hat gerade die Codekarten auf der Hand, die dringend benötigt werden… und schon kommt jede Spielrunde gehörig ins Schwitzen. Der Stressfaktor, die Spannung, der Lärmpegel sowie der Spielspaß steigen fortlaufend an.

Jeder Spieler fiebert mit, und die Freude, eine Mission erfolgreich zu beenden, kennt keine Grenzen. Die angestaute Anspannung wird durch die Ausschüttung von Glückshormonen sofort wieder aufgelöst.

Wann haben wir endlich die 4 Level der Trainingsmissionen erfolgreich abgeschlossen, um mit einem der zwei mitgelieferten Schlüssel das erste Geheimfach in der Spielschachtel öffnen zu dürfen?

Zu diesen geheimen Missionen sei hier nur gesagt, dass jedes Geheimfach weiteres Spielmaterial und Regelerweiterungen enthält, welche die Anforderungen an die Spieler fortlaufend erhöhen. Positiv überrascht hat mich dabei, wie abwechslungsreich und erweiterbar "X-Code" hier ist. Der erste Level jeder Geheimmission ist - zur Einführung des neuen Materials und der ergänzenden Regeln - gefühlt immer etwas leichter lösbar als der letzte Level der vorherigen Mission, was in unseren Testrunden sehr gut angekommen ist.

Die Spieldauer der einzelnen Missionen ist durch die Zeitvorgabe der Sanduhr von 3 Minuten und dem im Spiel - aufgrund der Kartenvorgabe - nur wenige Male möglichem Verlängern der Spielzeit auf ca. 10 Minuten beschränkt. Dieses hält den Frustfaktor beim Versagen in Grenzen und führt dazu, dass es selbst beim mehrmaligen Scheitern immer wieder erneut versucht wird.

"X-Code" funktioniert mit allen angegebenen Spielerzahlen (2 - 8) und kommt dabei einzig mit der Anpassung des Handkartenlimits der Spieler aus. Ansonsten wird immer mit demselben Spielmaterial gespielt. In unseren Testrunden ist mir dabei aufgefallen, dass es mit steigender Spielerzahl nicht nur gefühlt schwerer wird, die erforderlichen Kartensets an einen Spieler weiter zu tauschen, sondern dass der Nachzugstapel schnell aufgebraucht ist und die gefühlte Verknappung der Karten eine andere Spielweise als mit weniger Spielern erfordert. Im Zusammenhang mit der Anpassung des Handkartenlimits an die Spielerzahl bzw. bei einzelnen Leveln in Missionen wurde von den Spielern bemängelt, dass es dazu keine Anzeigemöglichkeit auf den Spielplänen gibt und somit Fehler durch eine Überschreitung des Limits passieren können.

Wie eingangs erwähnt grenzt sich "X-Code" erfreulich deutlich von anderen kooperativen Karten gesteuerten Spielen, (z. B. The Game, The Mind oder Safehouse) ab. Durch die bewusst gewollte und zur Zielerreichung erforderliche offene Kommunikation, an der sich jeder Mitspieler beteiligen muss, sind alle Beteiligten immer voll ins Spielgeschehen eingebunden, und das Problem vieler Coop-Spiele, dass ein dominanter Spieler als Leader die anderen Spieler steuert, trat in keiner Testrunde auf.

Außerdem macht diese offene Kommunikation, bei der jeder Mitspieler jederzeit helfend ins Spielgeschehen eingreifen kann, "X-Code" familientauglich. Ob man für die Zeitnahme die analoge Sanduhr oder die digitale APP bevorzugt, bleibt jeder Gruppe selbst überlassen. Es funktioniert beides sehr gut und ist daher Geschmackssache. Die APP greift die passende, aber austauschbare thematische Umsetzung auf und sorgt mit einen begleitendem Soundtrack für noch mehr Atmosphäre.

Zum Wiederspielreiz sei hier nur angemerkt, dass ich auch nach vielen Testrunden in wenigen Wochen "X-Code" immer noch gerne von Beginn an mitspiele. Jede Spielrunde entwickelte dabei eine eigene Dynamik, von laut und chaotisch bis hin zu sehr koordiniert und leise. Daher von mir die Empfehlung, "X-Code" unbedingt mal auszuprobieren!

Andreas Molter

Bewertung: 3½ Schilde