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Knobelritters Spielearchiv - Yay!

Art des Spiels: Würfelspiel
Spieleautor:    Heinz Meister
Verlag:         Noris Spiele
Jahrgang:       2013
Spielerzahl:    2 bis 4 Spieler
Alter:          ab 8 Jahren
Dauer:          15 bis 20 Minuten
Preis:          ca. € 25,-

Zielgruppe:     Gelegenheitsspieler ++

Berühmte Jubelschreie der Geschichte (ohne Anspruch auf Vollständigkeit): "Heureka" (Archimedes, Syrakus 214 v. Chr.), "Tor, Tooooor, i wer narrisch!" (Edi Finger, Cordoba 1978), "Yippie-ya-yay, Schweinebacke!" (John McClane, Los Angeles 1988). Aber "Yay!"? Nie gehört. Im Internet fand ich folgende Beschreibung: "used as an exclamation of pleasure, approval, elation or victory." Auf gut Hochdeutsch: "JUHU!".

Wenn ein Spiel also diesen seltsamen Titel trägt, muss darin wohl ein triftiger Grund zum Jubeln vorkommen. Vielleicht gibt uns das Spielmaterial Aufschluss darüber. In der Schachtel finden wir ein massives, quadratisches Holzbrett, das am Rand noch extra erhöht ist. Ein Blatt Papier vom Block passt haargenau in das Spielbrett. Der Zettel ist kariert, wobei die Felder ungefähr 1,5 cm groß sind. Daneben gibt es nur mehr drei ganz normale Würfel sowie vier Buntstifte in den Farben rot, blau, grün und schwarz. Alles schön, solide und funktionell, aber nichts, was uns übermäßig frohlocken ließe.

Lässt dann vielleicht der Spielablauf Grund zur lautstark ausgedrückten Freude aufkommen? Die Spielregeln sind so kurz und einfach, dass sie auf etwas mehr als 2 kleinen Seiten Platz finden. Wer an der Reihe ist, nimmt die 3 Würfel und wirft sie auf das Spielfeld. Die gewürfelte Würfelsumme muss er anschließend in ein freies Feld eintragen, das einer der Würfel berührt.

In den ersten Runden ist das Blatt noch ziemlich leer, da noch viele Felder frei sind. Im späteren Spielverlauf wird man jedoch öfter Felder vorfinden, die direkt neben bereits besetzten Feldern liegen. Eigene benachbarte Punktefelder stellen keine Hindernisse dar, wohl aber Punktefelder der Mitspieler. Dann gibt es folgendes zu beachten: Ist die Gesamtaugenzahl mindestens eines der fremden Punktefelder höher, darf ein Feld nicht besetzt werden. Gibt es überhaupt kein freies gültiges Feld, muss stattdessen ein Feld gesperrt werden, welches von einem Würfel berührt wird.

Völlig anders sieht es hingegen aus, wenn die Gesamtaugenzahl des Wurfes höher ist als die der Mitspieler. In diesem Fall dürfen alle fremden, niedrigeren Punktefelder, die sich orthogonal benachbart befinden, durchgestrichen werden. Nachdem es in diesem Spiel schlussendlich darum geht, so viele Felder wie möglich zu besetzen, lässt sich bei solch einem gelungenen Coup ein lauter Triumphschrei kaum unterdrücken. Womit wir endlich die Erklärung für das "Yay!" haben!

Jubeln ist eindeutig eine offene Zurschaustellung eines positiven Glücksgefühls. Emotionen findet man aber selten bei reinen Taktik- und Strategiespielen. Oder hat schon jemand einen Schachgroßmeister einen Freudentanz nach einer gelungenen Rochade aufführen sehen? Nein, "Yay!" ist eine eigenartige Mischung aus Glücks- und Geschicklichkeitsspiel.

Beim Würfeln ist der Einfluss naturgemäß relativ gering, nur wohin man zielt kann man in einem geringen Maße beeinflussen. Ganz ausgeliefert ist man dem Zufall aber dann doch nicht, denn nach jedem Würfelwurf hat man die Möglichkeit eines Wiederholungswurfes. Dieser birgt allerdings ein gewisses Risiko, denn fällt der neue Wurf nicht höher aus als der vorangegangene, darf man leider nicht anschreiben, ja man muss sogar ein eigenes Feld durchstreichen. Deshalb wird man diese Option nur bei sehr niedrig ausgefallenen Würfen oder in umkämpften Situationen wählen, um etwa einen Rückstand noch aufholen zu können.

Das Spiel endet, sobald mindestens eine senkrechte und eine waagrechte Reihe ausgefüllt sind. Jeder Spieler zählt die Anzahl der gültigen, also nicht durchgestrichenen Felder seiner Farbe. Es gewinnt, wer die meisten Felder besitzt. Nur im Falle eines Gleichstandes müssen die Punkte auf den Feldern addiert werden, um einen eindeutigen Sieger zu ermitteln.

"Yay!" hat uns auf Anhieb gefallen. Es hat eine simple Spielidee und einfache, schnell zu lernende Regeln, die einen ohne längeres Regelstudium sofort anfangen lassen. Obwohl es ein Würfelspiel ist, hat man nie das Gefühl, gespielt zu werden. Meiner Meinung hat es genau den richtigen Glücksfaktor und die richtige Spieldauer, um in lockeren Familien- und Freundesrunden für viel Unterhaltung zu sorgen. Da auch das Spielmaterial sehr ansprechend ist, steht einem "Yay!" meinerseits nichts mehr im Weg.

Franky Bayer

Bewertung: 4 Schilde