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Knobelritters Spielearchiv - 8·28

Art des Spiels: Zockerspiel
Spieleautoren:  Mike Hirtle & 
                David L. Hoyt & Colin Morgan
Verlag:         Zoch Verlag
Vertrieb:       Noris Spiele
Jahrgang:       2015
Spielerzahl:    3 bis 6 Spieler
Alter:          ab 8 Jahren (?)
Dauer:          20 bis 30 Minuten
Preis:          € 11,99

Zielgruppen:    Gelegenheitsspieler ++
                Partyspieler (+)

Einleitung:

Ich liebe es, in meinen Einleitungen Hintergrundinformationen zu liefern, meine persönliche Beziehung zum Spielethema darzustellen und ganz allgemein Lust auf die folgende Rezension zu machen, auch um zu verhindern, dass der Leser die Spielebeschreibung überspringt und gleich nur das Fazit liest.

Tja, geht hier nicht. Thema? Fehlanzeige! Worum es geht, wird in der Spielregel mit wenigen, eher trockenen Worten erläutert. Nämlich dass der Spieler versuchen muss, mit seinen Karten der Summe 8 oder der Summe 28 am nächsten zu kommen, ohne sie zu übertreffen, um damit wertvolle Edelsteine zu gewinnen. Nur auf der Schachtelrückseite wird dies etwas markanter, plakativer formuliert: „Bist du drüber, bist du draußen!“

Spielbeschreibung:

Und damit haben wir schon das gesamte Spielmaterial erwähnt: Spielkarten und Edelsteine. Edelsteine gibt es in zwei Farben, wobei die überwiegende Mehrheit in Blau gehalten ist (je 1 Siegpunkt wert), der Rest in Rot (je 2 Siegpunkte). Auf den Spielkarten wiederum sind Zahlen von 1 bis 11 abgebildet. Die Zahlen von 2 bis 10 kommen je drei Mal vor, mit Ausnahme der „8“, die es vier Mal gibt. Die „1“ hingegen taucht gleich auf 15 Karten auf, die „11“ immerhin noch auf 8 Karten.

Eine seltsame Verteilung, die aber durchaus ihren Sinn hat, wie der Spielablauf noch beweisen wird. Zu Beginn einer Runde erhält jeder Spieler eine Karte, die er sich geheim anschaut und verdeckt vor sich ablegt. Der Kartengeber legt anschließend einen blauen Edelstein in die Tischmitte und bietet dann jedem Spieler im Uhrzeigersinn eine weitere Karte (verdeckt) vom Kartenstapel an. Ein Spieler kann die Karte ablehnen oder annehmen, wobei er die Karte in letzterem Fall offen zu seinen übrigen Karten auslegt.

Dies wird - mit wechselndem Kartengeber - reihum so lange fortgesetzt, bis kein Spieler (einschließlich des aktuellen Kartengebers) eine neue Karte nimmt. Daraufhin kommt es zur Ausschüttung aller Edelsteine, die sich in der Tischmitte angesammelt haben. Dazu werden aus den Edelsteinen zwei Hälften gleichen Wertes gebildet. Die beiden Spieler, welche der Kartensumme 8 bzw. 28 am nächsten kommen, ohne sie zu übertreffen, erhalten je eine Hälfte. Bei Gleichständen wird gleichmäßig unter den betroffenen Spielern aufgeteilt. Jeder unteilbare Rest bleibt für die nächste Runde in der Tischmitte liegen.

Sind alle blauen Edelsteine aufgebraucht, werden für die verbleibende Runde die roten Edelsteine herangezogen. Nach der letzten Ausschüttung endet das Spiel. Der Spieler, der mit seinen gesammelten Edelsteine die höchste Gesamtsumme erzielt, gewinnt das Spiel.

Fazit:

Versierten Lesern dürfte aufgefallen sein, dass das Spiel gewisse Ähnlichkeiten zum Casino-Spiel „Black Jack“ bzw. „17 und 4“ aufweist. Hier sind es halt zwei Werte, denen man mit seinen Karten möglichst nahe kommen will, ohne diese zu übertreffen. „8·28“ ist dabei sogar etwas weniger strikt, denn wenn man dummerweise über die „8“ kommt, hat man immerhin mit der „28“ noch eine zweite Chance.

Die verdeckt ausliegende Karte bei jedem Spieler sorgt für zusätzlichen Nervenkitzel und bringt gleichzeitig auch ein Bluffelement ins Spiel. Wie nahe ist der Mitspieler schon an der Zahl dran? Blufft er und will mich bloß zu überhöhtem Risiko verleiten oder hat er sich vielleicht selbst schon „überfressen“?

Kernstück des Spiels ist aber auf jeden Fall die bereits erwähnte ungewöhnliche Werteverteilung. Schon die vielen „1er“ sind verantwortlich dafür, dass man sich manchmal nur „zizerlweise“ dem Limit nähert. Gut so, denn das erhöht die Anzahl der gespielten Runden und daher auch den Einsatz. Dazu kommt noch, dass die „11er“ Spezialkarten sind, welche wahlweise als 1 oder als 11 verwendet werden können. Die Verteilung der Werte ist insgesamt hervorragend gelungen, wofür den drei Autoren ein Extralob gebührt.

Die Spezialkarten „1/11“ bringen auch eine Sonderregel mit sich. Wer mit seinen Karten sowohl die „8“ als auch die „28“ genau erreichen könnte, wofür logischerweise mindestens zwei „1/11er“ benötigt werden, sackt ganz alleine den ganzen Jackpot ein. Bei so einem „Volltreffer“ gehen die Mitspieler leer aus, auch wenn sie eine der beiden Zahlen exakt erzielen.

Insgesamt gefällt mir „8·28“ als kleines, unterhaltsames Zockerspiel recht gut. Trotzdem wäre meiner Meinung nach mehr drinnen gewesen. Die Runden gestalten sich recht gleichmäßig, da der Einsatz stets ungefähr gleich bleibt (5 bis 9 Edelsteine), lediglich bei Spielende erhöht sich dieser geringfügig durch die wertvolleren roten Edelsteine. Hätte man nicht statt der Edelsteine Plättchen mit leicht unterschiedlichen Werten nehmen können? So gäbe es mal Runden, in denen es um weniger geht, mal wieder Runden mit deutlich höheren Einsätzen, bei denen wegen der höheren Gewinnmöglichkeiten auch schon mehr riskiert wird. Aber auch in vorliegender Form kann ich durchaus eine Empfehlung - vor allem bei größerer Spielerzahl - aussprechen. Zu dritt ist das Spiel hingegen ziemlich lahm.

Franky Bayer

Bewertung: 4 Schilde