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Knobelritters Spielearchiv - Adel verpflichtet

Art des Spiels: Sammel- und Bietspiel
Spieleautor:    Klaus Teuber
Verlag:         F. X. Schmidt
Jahrgang:       1996
Spielerzahl:    2 - 5 Spieler
Alter:          ab 10 Jahren
Dauer:          45 min
Preis:          nicht mehr erhältlich (ca. € 25,-)

Zielgruppe:     Gelegenheitsspieler ++

Was die Leute so alles sammeln! Briefmarken und Münzen sowieso, aber auch Bierdeckel, Zigarettenschachteln, Feuerzeuge, Kugelschreiber oder Ansichtskarten. Die einen müssen unbedingt alle Magic-Karten besitzen, die anderen haben eine Lagerhalle voller Oldtimer. Doch nirgends scheint die Sammelleidenschaft so ausgeprägt zu sein, wie in "good, old England".

Die ehrenwerten Gentlemen des exklusiven "Club Antique" sind hinter nicht alltäglichen Dingen her. Die Objekte ihrer Begierde sind alte Reklametafeln, Masken fremder Kulturen, Nachttöpfe, Star-Souvenirs, Pfeifenköpfe und Spielzeug und finden sich auch auf den Karten des Spiel "Adel verpflichtet" von Klaus Teuber. Schön durchsortiert je nach Sammelgebiet mit den Buchstaben A bis F. Stolz präsentieren sie dann ihre erstandenen Raritäten in den verschiedensten Schlössern Großbritanniens. Wer bei einer Ausstellung die wertvollste Sammlung vorweisen kann, steigt im Ansehen unter seinen Kollegen und wandert dafür einige Felder auf der Punktetabelle vorwärts.

Zu finden sind die mehr oder weniger teuren Stücke in den beiden Auktionshäusern "Mistie's & Saucebys" und "Fine Antiques". Beide bieten je ein Objekt pro Runde zum Verkauf an. Leider kann auch ein englischer Gentleman nicht an zwei Orten gleichzeitig sein, daher legt jeder der ehrenwerten Herren in jeder Runde geheim fest, ob er diesmal einer Versteigerung in den Auktionshäusern oder einer Ausstellung in einem Schloss beiwohnen will. Dies geschieht, indem - nach Hol's der Geier-Manier - alle die entsprechende Karte wählen und simultan aufdecken.

Genauso gleichzeitig und verdeckt entscheiden sich daraufhin die Lords für ihre weitere Vorgehensweise. Im Auktionshaus kann man entweder eine der beiden ausliegenden Objekte erwerben, dazu legt man einen seiner Schecks in unterschiedlicher Höhe aus. Der Spieler mit dem höchsten Scheck gibt diesen ab und nimmt das gewählte Sammelstück auf. Alternativ kann man einen Dieb anheuern, der zwar seinem Auftraggeber kein Kunstwerk mitbringt, aber sich den höchsten eingesetzten Scheck unter den Nagel reißt.

Hat ein Lord das Schloss gewählt, kann er sogar zwischen drei Möglichkeiten wählen: Seine Sammlung ausstellen, einen Dieb entsenden oder einen Detektiv einsetzen. Die wichtigste Aktion darunter ist die Ausstellung, denn sie bringt den Lords, die die wertvollsten Sammlungen vorweisen können, Siegpunkte. Entscheidend dafür ist, wie viele Stücke die Sammlung umfasst, wobei alle zusammengehören müssen (es darf keine Lücke bei den Kennbuchstaben geben, mehrere gleiche Buchstaben sind zulässig), bei Gleichstand entscheidet das älteste Sammelobjekt. Die beiden fleißigsten Sammler wandern auf der Punkteleiste nach vorne, je nachdem, wo die Ausstellung stattfand (Der Sieger zwischen 2 und 5 Felder, der Zweitbeste zwischen 1 und 3 Felder).

Aber Achtung vor den Dieben, denn jeder Dieb darf von jeder ausgestellten Sammlung ein Stück entwenden. Dies kann sehr lukrativ für erfolgreiche Diebe sein, aber andererseits gehen Diebe leer aus, wenn kein Lord an der Ausstellung teilgenommen hat. Und schließlich können Diebe auf frischer Tat auch von Detektiven ertappt werden, was zwar den Diebstahl selber nicht verhindert, aber den oder die geschnappten Diebe für einige Zeit hinter Gitter bringt. Solchermaßen erfolgreich eingesetzte Detektive bringen ihrem Auftraggeber wieder Siegpunkte. Findet kein Diebstahl statt, sind die Detektive jedoch auch umsonst gewesen.

Irgendwann einmal, nach etlichen Ausstellungen, kommen die Herren wieder zu ihrem "Club Antique" zurück, wo dann eine anschließende Diner-Party stattfindet. Hier zeigen alle Gentlemen noch einmal gespannt die Früchte ihrer Anstrengungen: ihre endgültigen Sammlungen. Und noch einmal werden die beiden besten Sammlungen belohnt, diesmal natürlich vor der ganzen versammelten Kollegenschaft mit besonders vielen Prestigepunkten. Sieger der kuriosen Sammelwette ist dann derjenige, der die meisten Punkte bekommen hat. Dieser darf auf der Festtafel am weitesten vorne sitzen.

"Adel verpflichtet" brachte seinem Autor die zweite Auszeichnung "Spiel des Jahres" und das vollkommen zu Recht. Alle Spieler sind jederzeit am Geschehen beteiligt, es gibt überhaupt keine Leerläufe. Die einzelnen Spielelemente passen wirklich zusammen und sorgen für einen stimmungsvollen und nie langweiligen Spielablauf. Bluff und Interaktion prägen das Spiel. Wer die Intentionen seiner Mitspieler recht gut abschätzen kann, hat einen enormen Vorteil.

Ein kleiner Schwachpunkt sollte aber nicht unerwähnt bleiben: "Adel verpflichtet" funktioniert nur richtig mit vier oder - am besten - mit fünf Spielern. Für das Spiel zu dritt oder zu zweit helfen selbst die Sonderregelungen nicht. Meine dringende Empfehlung daher: Wer's noch nicht hat, sofort besorgen und vier Mitspieler auftreiben!

Franky Bayer

Bewertung: 4 Schilde