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Art des Spiels: Legespiel Spieleautoren: Matthew Dunstan & Brett J. Gilbert Verlag: Abacus Spiele Jahrgang: 2018 Spielerzahl: 2 bis 4 Spieler Alter: ab 8 Jahren Dauer: ca. 60 Minuten Preis: ca. Euro 24,90 Zielgruppe: Gelegenheitsspieler ++ |
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Ein bekanntes Sprichwort lautet: "Rom wurde nicht an einem Tag erbaut."
Stimmt genau! Für unser eigenes Rom - mit möglichst prestige- und punkteträchtigen Gebäuden - brauchen wir nämlich nicht einmal eine Stunde!
Obwohl: Von der Ewigen Stadt, dem Zentrum des römischen Imperiums, Mittelpunkt der antiken Welt um Christi Geburt kann hier wohl kaum die Rede sein? Das kleine Städtchen, welches am Ende unserer kurzen Bautätigkeit aus maximal 16 Gebäuden bestehen wird, kann man höchstens als "Klein-Rom" bezeichnen.
Zu Beginn wirkt es ohnehin eher wie ein Dorf oder ein Weiler, denn unsere Siedlung besteht lediglich aus einem Gemüsehof und einem kleineren Wohnhaus. Für ein weiteres Gebäude halten wir den Bauplan bereits auf der Hand. Außerdem nennen wir anfangs 5 Münzen unser eigen. Dermaßen ausgestattet machen wir uns daran, in 14 Runden durch geschickte Planung eine möglichst wertvolle Stadt zu errichten.
Jede dieser 14 Runden besteht aus folgenden drei Phasen:
Die Aktion "Produktion" bringt uns die Erträge all unserer Produktionsgebäude. Je nach Gebäude können dies Geld, Einflussmarker oder Baupunktmarker sein. So liefert uns beispielsweise unser anfänglicher Gemüsehof 1 Geld. Mit der Aktion "Bauen" können wir genau 1 Gebäude bauen, wofür alle Gebäudekarten auf unserer Hand zur Auswahl stehen. Zum Bauen benötigen wir die notwendige Anzahl an Baupunkten (bis zu 3) und legen die Gebäudekarte so in unsere Auslage, dass sie orthogonal an eine bereits ausliegende Karte angrenzt. Außerdem darf dabei ein Raster aus 4 x 4 Karten nicht überschritten werden.
Vier Mal im Spiel - nach der 3., 6., 10. und 14. Runde - kommt es zu einer Einflusswertung, bei der jener Spieler mit den aktuell meisten Einflussmarkern gegen Abgabe all dieser eine Einflusswertungskarte erhält, welche wertvolle Siegpunkte bringt.
Nach der 14. Runde endet das Spiel, und es erfolgt eine Schlusswertung. Bei dieser werden nacheinander alle Gebäude in unserer Stadt gewertet. Bei Wohngebieten - sie bestehen aus waagrecht und senkrecht zusammenhängenden Wohnhäusern mit dem gleichen Wert (2, 3 oder 4) - wird die Summe der Gebäudewerte mit der Anzahl an verschiedenfarbigen, angrenzenden öffentlichen Gebäuden - diese gewähren uns bereits beim Bau je nach Art verschiedene Vorteile - multipliziert.
Aquädukte bringen abhängig von ihrer Anzahl steigende Siegpunkte, wobei in jeder Spalte und in jeder Reihe nur genau 1 Aquädukt sein darf (maximal also 4 Stück). Tempel wiederum bringen entsprechend der auf der jeweiligen Karte angegebenen Wertungsfunktion Siegpunkte, zum Beispiel bekommen wir für den "Tempel des Saturnus" nur dann 15 Siegpunkte, wenn wir mindestens 4 Produktionsgebäude in unserer Stadt haben.
Auch die verbliebenen Einflussmarker und Münzen können wir noch in Siegpunkte umwandeln (2:1 bzw. 1:1). Der Spieler mit den meisten Siegpunkten gewinnt das Spiel.
Das Schachtelcover zeigt im Hintergrund eine Ansicht Roms mit antiken Gebäuden, im Vordergrund eine Hand, die eine schöne Skizze eines Tempels hält. Dies weckt Erwartungen in ein Spiel, bei dem die Spieler am Aufbau der Ewigen Stadt mitwirken. Leider können die richtigen Gebäudekarten diese Erwartungen nicht erfüllen. Sie wirken so steril wie mit dem Photoshop gemacht und schaffen es nicht, die Spieler in die spannende Zeit der Antike zu versetzen.
Dies liegt auch daran, dass die verwendeten Symbole recht groß und deutlich abgebildet sind. Aber auch die Farbgebung - besonders jene der "öffentlichen Gebäude" in knalligem Rot, Blau, Gelb oder Grün - ist atmosphärisch nicht sehr gelungen. Dafür punktet "City of Rome" aber in Sachen Funktionalität, da die Spieler rasch erkennen können, wozu welche Gebäude dienen.
Vom Spielerischen her muss sich das Spiel Vergleiche mit anderen Städtebauspielen gefallen lassen. Auch hier gilt es, die richtigen Gebäude nebeneinander zu platzieren, gute Kombinationen zu finden. Die beiden Autoren haben hierbei ein paar interessante Abhängigkeiten integriert. So ist es natürlich vorteilhaft, viele gleiche Wohngebäude zu einem einzigen, großen Wohngebiet zusammenzufassen, aber ohne angrenzende öffentliche Gebäude nützen auch die schönsten Wohngebiete nichts.
Bei Aquädukten hingegen kommt es - falls man überhaupt welche bauen will - darauf an, vorausplanend Plätze vorzusehen, da in jeder Reihe und Spalte ja lediglich 1 Aquädukt stehen darf. Tempel wiederum sorgen für Abwechslung und Würze, da jeder Tempel für eine Bedingung Siegpunkte bringt.
Die öffentlichen Gebäude haben je nach Farbe eine unterschiedliche Funktion, welche vom Spieler zum Zeitpunkt ihrer Errichtung genutzt werden kann. Grüne Gebäude (Markt, Forum Romanum) bringen für jede waagrecht und senkrecht angrenzende Gebäudekarte 1 Münze, gelbe Gebäude (Schule, Universität) neue Handkarten, blaue Gebäude (Therme, Kaisertherme) Siegpunkte und rote Gebäude (Arena, Kolosseum) Einflussmarker.
Was mit uneingeschränkt gut gefällt, ist der Auswahlmechanismus mit den Aktionsstreifen. Jeder Aktionsstreifen besteht aus 3 Baupunkten und 2 Produktionspunkten, ihre Anordnung variiert jedoch von Runde zu Runde. Der jeweilige Startspieler darf sich ja zuerst eine Position auf dem Aktionsstreifen aussuchen, die anderen folgen im Uhrzeigersinn. Bei dieser Wahl steht man vor der Qual zwischen der frühen Wahl eines neuen Gebäudeplättchens und einer für die anschließende Bau- und Produktionsphase günstigeren Position. Das daraus resultierende Dilemma ist ausgesprochen reizvoll.
Bleibt unterm Strich ein gutes, wenn auch nicht außergewöhnliches Legespiel mit attraktivem Auswahlmechanismus, dessen funktionelle Gestaltung aber stimmungsmäßig noch reichlich Luft nach oben gehabt hätte.
Franky Bayer
Wertung: 4 Schilde