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Art des Spiels: Geschicklichkeitsspiel
Spieleautor: Walter Schneider
Verlag: Pegasus Spiele
Jahrgang: 2015
Spielerzahl: 2 bis 4 Spieler
Alter: ab 5 Jahren
Dauer: 10 bis 20 Minuten
Preis: € 23,90
Zielgruppen: Kinder ++
Partyspieler (+)
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Unglaublich, was von unseren Kindern da verlangt wird. Selbst für den durchschnittlichen Erwachsenen ist die Berechnung der Flugbahn geworfener Objekte - Wurfparabel genannt - eine nahezu unlösbare Aufgabe. Schließlich müssen dabei die Abwurfgeschwindigkeit, die Geschwindigkeitsänderung durch konstante Beschleunigung (Erdanziehungskraft 9,81 m/s²), die Anfangshöhe, der Winkel und nicht zuletzt der Luftwiderstand für die ballistische Flugbahn berücksichtigt werden.
Gottlob halten es unsere Kleinen mehr mit der physikalischen Formel von Otto Waalkes' "Phänomen der Schräge": "Je kürzer das sssst, desto eher das bumms!", und gehen viel unbefangener und weniger umständlich an das Spiel "Crazy Coconuts", bei dem es gilt, mit Hilfe eines Affenkatapults Kokosnüsse in Becher zu schleudern.
Die begehrten Ziele werden zuerst in der Mitte aufgebaut. Je nach Spieleranzahl werden die 10 gelben und 4 roten Becher entweder in einer quadratischen Formation (3 x 3 Becher) oder in Pyramiden-Form (Seitenlänge 4 Becher) aufgestellt. Jeder Spieler erhält 1 Spielbrett, welches er an einer Seite der Becher anlegt, ein Affenkatapult und 8 Kokosnüsse als Munition.
Der Blickfang ist mit Sicherheit das Affenkatapult, eine mehr als 10 cm große Plastikfigur eines breit grinsenden Affen, in dessen ausgetreckte Hände die Kokosnuss aufgeladen wird. Einfach zum Schießen! Und dies in zweierlei Hinsicht, denn wenn man die Hände nach unten drückt, wird eine Feder im Inneren gespannt. Lässt man die Hände dann los, wird die Kokosnuss über den Kopf der Figur geschleudert. Hat man den Vorgang richtig dosiert und stimmt auch die Richtung, landet die Kokosnuss in einem Becher.
Ein getroffener Becher - das kann auch ein Becher eines Mitspielers sein - darf genommen werden und auf das eigene Spielbrett gestellt werden. Die ersten drei Becher kommen dabei auf die 3 Felder des Spielbretts, mit den nächsten wird eine zweite Ebene begonnen. Der 6. und letzte Becher wird auf die 2 Becher der 2. Ebene platziert. Wer auf diese Weise zuerst seine Becherpyramide komplettiert, gewinnt das Spiel.
"Crazy Coconuts" ist eines jener Spiele, die sofort losgespielt werden können. Mit dem Affenkatapult Kokosnüsse in die Becher werfen, das ist schnell kapiert. Ich habe zwar ein paar wichtige Regel noch nicht erwähnt, aber diese ändern nichts an der Tatsache, dass das Spiel ohne lange Erklärungen auskommt. So ist ein Spieler gleich nochmals an der Reihe, wenn er in einen roten Becher trifft. Und wenn die Kokosnüsse ausgehen, ohne dass jemand eine Becherpyramide geschafft hat, gewinnt der Spieler mit den meisten Kokosnüssen in seinen Bechern.
Somit ist "Crazy Coconuts" bereits für Kinder ab 5 Jahren geeignet. Es als Kinderspiel abzutun, wäre aber nicht richtig, denn wie schon beispielsweise bei "Looping Louie" haben hier auch Erwachsene ihre Riesengaudi damit. Da wird der führende Spieler anvisiert, werden gelungene eigene Würfe und Fehlwürfe der Mitspieler bejubelt. Da wird geflucht, wenn eine Kokosnuss wieder aus dem Becher raus hüpft, oder triumphiert, wenn eine Nuss eher glücklich in einem Becher landet. In unseren Runden haben wir sogar "Casali"-Rumkugeln als Wurfgeschosse verwendet, welche dann der Gewinner aufessen durfte.
In der Schachtel finden sich auch noch 12 magische Karten, die Abwechslung ins Spiel bringen. Jeder Spieler erhält zu Beginn verdeckt 2 Karten, die er dann im Laufe des Spiels einsetzen kann. Die meisten Karten wirken sich gegen einen Mitspieler aus, der dann gezwungen ist, auszusetzen oder unter schwierigeren Bedingungen zu werfen (mit geschlossenen Augen, von weiter weg oder nur einen bestimmten Becher als Ziel). In unseren Runden (Kinder, Familie, Spieleklub) reichte die Grundversion aber vollkommen aus, damit sich alle Beteiligten köstlich amüsierten. Absolut gelungene Unterhaltung!
Franky Bayer
Wertung: 4½ Smilies
