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Knobelritters Spielearchiv - Dice Town

Art des Spiels: Würfel-Zockerspiel
Spieleautoren:  Ludovic Maublanc
                & Bruno Cathala
Verlag:         Les Editions du Matagot
Jahrgang:       2008
Spielerzahl:    2 bis 5 Spieler
Alter:          ab 8 Jahren
Dauer:          45 bis 60 Minuten
Preis:          ca. € 29,-

Zielgruppe:     Gelegenheitsspieler ++

"Willkommen in Dice Town, Stadt des Glücks und des Reichtums!"

Na, wenn das keine nette Begrüßung ist. Dann will ich mich mal sofort in dieses gastfreundliche Städtchen begeben. Einziges Problem: Ich weiß nicht, wo es liegt. Es ist in keinem Atlas, auf keiner Landkarte zu finden. Selbst meine Nachforschungen im Internet sind vollkommen ergebnislos geblieben. Muss ich mir halt das Werbematerial, welches in Form einer bunten Schachtel daherkommt, etwas genauer anschauen.

Schnell wird mir klar, dass Würfel das Schicksal in dem idyllischen Westernstädtchen bestimmen. Jeder Besucher erhält einen Würfelbecher samt 5 Pokerwürfeln, sowie ein Anfangskapital von 8 Dollar. Gewürfelt wird nach ganz bestimmten Regeln. Jeder wirft all seine Würfel, hält sie aber zunächst noch unter dem Becher versteckt. Von diesem Wurf darf jedoch nur ein einziger Würfel kostenlos behalten werden. Jeder Würfel mehr oder weniger (es kann sein, dass man keinen der Würfel behalten will) kostet 1 Dollar. Auf diese Weise ausgegebenes Geld wird vorläufig von der Postkutschengesellschaft (ich vermute "Wells Fargo") verwaltet.

Behaltene Würfel legt man offen vor sich auf den Tisch, mit den verbliebenen Würfeln wird nach denselben Regeln weiter gemacht. Hat einer alle seine 5 Würfel offen vor sich liegen, kommen alle anderen Besucher nur mehr einmal dran. Das dann erzielte Würfelergebnis muss akzeptiert werden. Anschließend wird ausgewertet, welche Reichtümer jeder für seine Würfelkombination erhält. Grundsätzlich kann jedes Symbol wichtig sein, es kommt halt darauf an, die meisten einer Sorte vorweisen zu können.

So darf sich derjenige mit den meisten "9" entsprechend viele Nuggets aus der Goldmine nehmen. Wer die meisten "10" hat, darf sich hingegen alles Geld aus der Bank holen, die Bank wird daraufhin mit dem Geld aus der Postkutsche für die nächste Runde aufgefüllt. Wer die meisten Buben ("J") hat, darf sich vom General Store bedienen: Er zieht entsprechend viele General Store-Karten, darf aber nur eine einzige behalten, die anderen legt er auf dem Ablagestapel ab. Unter den Karten im General Store findet man verschiedene Ausrüstungsgegenstände, die wertvolle Siegpunkte bringen (Sattel, Stiefel, Pferd, Karren, etc.), aber auch diverse Personen, die ihre Dienste anbieten, beispielsweise der professionelle Spieler, der das Manipulieren eines Würfels erlaubt, oder der Nervöse Joe, der einem beliebigen Mitspieler 4 Dollars klaut.

Im Saloon kommen die Damen zum Einsatz. Wer die meisten "Q" hat, erringt die Gunst der Barmädchen, die durch ihren Charme einem beliebigen Spieler Karten stibitzen können. Der Spieler mit den meisten Königen ("K") wird zum neuen Sheriff. Dies bringt zwar keine unmittelbaren Vorteile in Form von Karten, Geld oder Nuggets, aber der Sheriff bestimmt im Falle vom Gleichständen, wer die entsprechende Aktion durchführen darf, wobei er sich für diese wichtige Entscheidung durchaus auch "entlohnen" lassen kann.

Bis jetzt ist es lediglich darauf angekommen, möglichst viele Symbole einer Sorte oder zumindest Mehrheiten zu besitzen. In der Town Hall hingegen zählt die beste Poker-Kombination aus allen 5 Würfeln. Nach den bekannten Pokerregeln (ein Fünfling ist mehr wert als ein Vierling, dieser steht über einem Full House, danach kommen Straße, Drilling, Doppelpärchen und Zwilling) bekommt derjenige mit der höchsten Kombination die erste von drei ausliegenden Besitzrechtskarten (mit Werten von 1 bis 5 Siegpunkten). Für jedes "As", welches dieser in seiner Kombination hat, darf er eine weitere Besitzrechtskarte nehmen, maximal aber 3 Karten.

Wenn jemand in einer Runde leer ausgegangen ist, was vor allem bei höherer Teilnehmerzahl durchaus passieren kann, kann er Doc Badluck aufsuchen, der stets Gegenmittel und Arzneien gegen solche Unpässlichkeiten bereit hat. Hier kann man sich je nach Würfelkombination mit Stacheldraht eindecken (2 Besitzrechtkarten können gegen Diebstahl geschützt werden), eine Karte vom General Store-Stapel besorgen, oder sich mit einer Betrugsaktion (2 Dollar oder 1 Nugget von jedem Spieler) schadhaft halten.

Sobald die Goldmine leer geräumt wurde, oder alle Besitzrechte vergeben wurden, neigt sich der Besuch im Westernstädtchen dem Ende zu. Nun wird ermittelt, wie viel Reichtum jeder während seines Aufenthalts anhäufen konnte. Für eine bessere Vergleichsmöglichkeit wird jedes erstandene Hab & Gut in Siegpunkte umgerechnet, so gibt es 1 Siegpunkt für je 2 Dollar und für je 1 Nugget. Ausrüstungs- und Besitzrechtskarten werden nach ihrem aufgedruckten Wert berechnet. Wer bei Spielende Sheriff ist, erhält noch zusätzliche 5 Siegpunkte. Der Spieler mit der höchsten Gesamtsumme kann sich als größter Gewinner in diesem idyllischen Städtchen fühlen.

So geht es also laut Prospekt zu in "Dice Town". Würfelglück, Geschick beim Zocken und eine glückliche Hand beim Kartenziehen bzw. -flauchen, dies sind die Eigenschaften, die man bei einem Besuch mitbringen sollte. Je mehr sich außerdem in das Westernstädtchen begeben, umso spannender und auch unterhaltsamer wird es. Ich kann daher jedem, der auf lockere Würfelzockerspiele steht, einen Abstecher nach "Dice Town" empfehlen, zumal die Kulisse richtig malerisch und atmosphärisch, und das im Werbematerial mitgelieferte Spielmaterial gleichermaßen funktional und schön gestaltet ist.

Franky Bayer

Bewertung: 4 Schilde