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Knobelritters Spielearchiv - Dicke Luft in der Gruft

Art des Spiels: Merkspiel
Autor:          Norbert Proena
Verlag:         Zoch Verlag
Jahrgang:       2004
Spielerzahl:    2 bis 6 Spieler
Alter:          ab 6 Jahren
Dauer:          20 bis 30 Minuten
Preis:          € 29,95
Auszeichnung:   Nominiert zum "Spiel des Jahres 2004"
                Deutscher Kinderspielepreis 2004

Also, das dürfte für mich doch nicht allzu schwer sein. Immerhin habe ich reichlich Erfahrung darin. Erstens habe ich mein Metier in einer renommierten Fremdenverkehrsfachschule studiert, mit erfolgreichem Abschluss, versteht sich. Und zweitens habe ich noch jede Menge Praxis, in der Reisebüro-Branche, in Fremdenverkehrsbüros, in Rezeptionen großer Hotels etc. Und schließlich noch viele Jahre in meinem eigenen Betrieb. Ich weiß daher, wie es geht und worauf es dabei ankommt. Aus all diesen Gründen dürfte es für mich kein Problem darstellen, für eine mir zugeteilte Gruppe passende Schlafstellen zu finden.

In diesem speziellen Fall - "Dicke Luft in der Gruft" - gibt es aber doch minimale Unterschiede. Ich bin eigentlich nur lebende Personen gewohnt, hier sind es Untote, Vampire, welche Gruften auf einem Friedhof benötigen. Somit ist auch die Aufgabenstellung grundverschieden, denn wenn ich bisher ungefähr bis Sonnenuntergang Zeit hatte, eine Unterbringung aufzutreiben, so muss ich es nun unbedingt bis Sonnenuntergang schaffen. Ich begebe mich also auf den nächsten Friedhof und öffne einen beliebigen Gruftdeckel, um zu sehen ob die Gruft noch frei ist.

Jetzt könnte man meinen, dass es meine "Gäste" aus dieser Not heraus nicht so genau nehmen. Weit gefehlt, sie sind sogar ziemlich pingelig. So legt sich eine Vampirin im roten Kleid nur in eine Gruft, deren Deckel innen mit rotem Samt bespannt ist. Und der Graf in schwarz besteht auf eine schwarz ausgekleidete Gruft. Leider kann ich erst durch das Öffnen des Deckels herausfinden, ob ich eine passende Gruft vor mir habe. Meine Kundschaft habe ich nämlich in einer vorgegebenen Reihenfolge vor mir liegen und dummerweise darf ich nur die beiden äußeren Vampire vermitteln. Wenn der Deckel dann nicht gepasst hat und wieder geschlossen wurde, hilft nur ein gutes Gedächtnis, wenn später ein farblich passender Gast auftaucht.

Finde ich eine Gruft für einen meiner beiden nächsten Gäste, bringe ich sie dort unter und darf sogar weitermachen. Mache ich jedoch einen Fehler, muss ich einen meiner Mitbewerber an die Reihe lassen (neben mir probieren es tatsächlich noch ein bis fünf Personen, für Ihre Klientel Gruften zu finden). Bei einem leeren, unpassenden Grab passiert sonst - Gott sei Dank - nichts Schlimmes. Um es meiner lieben Konkurrenz etwas schwerer zu machen, könnte ich noch einen meiner drei Knoblauchknollen in die leere Gruft stecken, das schreckt deren Vampire ab. Schlecht ist es hingegen, wenn ich ein bereits besetztes Grab erwische, dann erhalte ich zur Strafe einen Holzblock.

Noch ungünstiger ist es, wenn ich einen Deckel hochhebe und in der Gruft Knoblauch vorfinde. In diesem Fall übergibt mir der Besitzer der Knoblauchknolle einen seiner Vampire, was mich meinem Ziel, als erster alle mir anvertrauten Vampire loszuwerden, leider nicht näher bringt. Und wenn ich gar drei Holzpflöcke einkassieren musste, erhalte ich von jedem Mitbewerber einen Vampir "geschenkt". Da heißt es dann für mich doppelt aufpassen und mir möglichst viel merken. Als Fachmann will ich mich ja auf keinen Fall blamieren und zuerst all meine Vampire auf dem Friedhof unterbringen.

"Dicke Luft in der Gruft" ist also eine Art "Memory-Spiel", und daher trotz des gruseligen Themas bereits für Kinder ab 6 Jahren geeignet. Im Gegensatz zum Ravensburger-Klassiker, wo mit jedem gefundenen Bilder-Paar weniger Plättchen ausliegen und es dadurch mit Fortdauer des Spiels immer übersichtlicher wird, steigert sich hier der Schwierigkeitsgrad. Es wird immer schwieriger, ein noch leeres Grab zu finden. Die Spieler müssen sich sozusagen merken, welchen Gruftdeckel noch niemand angeschaut hat. Sicher ist etwas Glück auch notwendig, wer zum Beispiel viele Vampire in derselben Farbe hat, wird sich schwerer tun. Aber am Ende gewinnt zumeist der Spieler mit dem besten Gedächtnis.

Ich kann daher dieses Spiel unbedingt weiterempfehlen, da es der ganzen Familie Spaß machen wird. Die Chancen sind bei Memory-Spielen für Kinder bekanntlich deutlich höher als für Erwachsene. Nur zu zweit sollte man lieber die Finger davon lassen, da funktioniert es nicht wirklich gut. Auch ist es nicht möglich, nach dem Sieger die restlichen Plätze auszuspielen. Aber dies sollte uns doch nicht vom Spielen abhalten, oder?

Franky Bayer

Bewertung: 4 Schilde