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Knobelritters Spielearchiv - Fangfrisch

Art des Spiels: Versteigerungsspiel
Spieleautor:    Andreas Pelikan
Verlag:         Queen Games
Jahrgang:       2007
Spielerzahl:    3 bis 5 Spieler
Alter:          ab 8 Jahren
Dauer:          20 bis 30 Minuten
Preis:          ca. € 19,-

"Fische! Frische Fische!!!"

"Eilt herbei und schaut, was ich euch da anbiete! Zwei Flundern zum einmaligen Preis von nur 10 Euro! Kein Interesse? Na, dann lege ich noch was drauf: 1 Thunfisch zusätzlich! Wer will 2 Flundern und 1 Thunfisch um supergünstige 10 Euro? Niemand? Dann gebe ich noch 2 weitere Thunfische dazu. Noch nicht genug? Der Herr da drüben braucht doch Flundern, oder? Na gut, für nach wie vor 10 Euro gibt's halt noch 1 Hummer dazu. Was, das reicht noch nicht? OK, also hier nochmals 3 Aale dazu..." - Ping! - "Ah, ich sehe, gnädige Frau greift zu. Also ich packe Ihnen insgesamt 2 Flundern, 3 Thunfische, 3 Aale und einen Hummer ein, das Ganze zum sagenhaften Preis von gerade mal 10 Euro!"

Ich weiß nicht, ob es tatsächlich so zugeht auf dem berühmten Hamburger Fischmarkt, leider war ich noch nie dort, obwohl es mich schon stark interessieren würde. Im Spiel "Fangfrisch" werden die Fische auf jeden Fall nach der oben beschriebenen Abart der holländischen Versteigerung an den Kunden gebracht. Ein Spieler übernimmt die Rolle des Marktschreiers, der nach und nach Karten (mit vorwiegend Fischen darauf) aufdeckt. Wer mit dem Angebot zufrieden ist, haut auf die Glocke und zahlt den Fixpreis von 10 Euro an die Bank. Der Marktschreier, der nicht mitbieten darf, bekommt als Lohn für seine Mühe aus der Bank 1 Euro für jede Karte, die er versteigert hat. Danach wird der nächste Spieler im Uhrzeigersinn der neue Marktschreier.

Je länger man zuwartet, umso mehr Fische kann man also für den selben Betrag erhalten. Da dies aber für alle Spieler gilt, ist es zum Teil reine Nervensache, wer zuerst zuschlägt. Doch die Menge an Fischen ist nicht der einzige Aspekt, es kommt sehr wohl auch auf die Sorte an. Jeder Spieler verfügt nämlich nur über Lagermöglichkeit für 3 verschiedene Fischsorten, von denen lediglich eine einzige mit Eiswürfeln gekühlt ist. Alle überzähligen Fische, die man erworben hat, müssen in der Mülltonne entsorgt werden und wirken sich bei der Endabrechnung negativ auf die eigenen Finanzen aus.

Apropos Finanzen: Wenn man Fische einkauft, muss man sie auch wieder irgendwie zu Geld machen können. Verkaufen kann nur der aktuelle Marktschreier, bevor er seine Arbeit beginnt. Dabei darf er beliebig viele Sorten Fisch in seinem Marktstand verkaufen, wobei jedoch stets alle Karten einer Sorte verkauft werden müssen. Jede Sorte wird laut der beiliegenden Preisliste einzeln berechnet. Je mehr Fische man verkauft, desto höher ist der Verkaufserlös. So bringen 2 Aale bloß mickrige 2 Euro ein, 9 Aale allerdings bereits stolze 25 Euro. Der Verkaufserlös wird von der Bank ausbezahlt.

In der Fremdenverkehrsfachschule habe ich gelernt, dass Fisch sehr eiweißhaltig ist, was zur Folge hat, dass er nur eine begrenzte Haltbarkeit besitzt. Im Spiel wird dies dermaßen simuliert, dass jedes Mal, wenn ein Spieler Fisch verkauft, alle Mitspieler eine Karte derselben Sorte (sofern sie eine haben) aus ihren Lagerkisten in ihre Mülltonne schmeißen müssen. Nur Fische in Eiswannen sind davon nicht betroffen.

Ein paar Sonderkarten runden das Spiel noch ab. So erlaubt der "Fischdieb" das Stehlen der obersten Fischkarte eines beliebigen Faches eines Mitspielers. Und mit der Karte "Dosenfisch" kann man seine Mülltonne durchwühlen und zwei beliebige Karten daraus kostenlos entfernen (jetzt haben wir wenigstens etwas über die Qualität von Fischdosen gelernt, igitt!).

In der Endphase des Spiels kommt es zu mehr Verkäufen, da ab nun auch derjenige Spieler verkaufen darf, der gerade Fisch ersteigert hat. Sobald die Karte "Marktschluss" auftaucht, endet das Spiel jedoch sofort. Fische in den Lagerkisten können dann nur mehr zum halben Preis verscherbelt werden, für jeden Fisch in der Mülltonne ist noch je 1 Euro an Entsorgungskosten an die Bank zu entrichten. Wer dann das meiste Geld verdient hat, gewinnt das Spiel und darf sich laut Spielregel "Aale-Peter" nennen, zugegebenermaßen kein sonderlicher Anreiz.

"Fangfrisch" von Andreas Pelikan (kein Pseudonym!) ist ein ganz nettes Spielchen, welches von der Spannung und der Hektik (Achtung auf die Finger!) bei der Versteigerung lebt. Ein wenig Kalkulation, ein wenig Spekulation, und dass stets alle Spieler involviert sind, macht es zusätzlich zu einem unterhaltsamen, kurzweiligen Zeitvertreib. Der Spielspaß ist übrigens umso größer, je mehr man den Spieltisch wirklich zum Fischmarkt macht und als Marktschreier seine Ware möglichst lautstark anpreist.

Franky Bayer

Bewertung: 3 Schilde