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Knobelritters Spielearchiv - Fluch der Mumie

Art des Spiels: Gedächtnisspiel
Spieleautor:    Marcel-André Casasola-Merkle
Verlag:         Ravensburger Spiele
Jahrgang:       2008
Spielerzahl:    2 bis 5 Spieler
Alter:          ab 8 Jahren
Dauer:          30 bis 45 Minuten
Preis:          ca. € 25,-

Zielgruppen:    Gelegenheitsspieler ++
                Kinder (+)

Jahrtausendelang lag sie tief im Wüstensand verborgen, die verschollen geglaubte Pyramide des Amenophis. Nach monatelangem Suchen konnte sie endlich freigelegt werden. Um die archäologisch bedeutenden Schätze zu bergen, die sich in den Gängen und Kammern der Pyramide befinden, haben wir Teams gebildet. Ein Lageplan hilft, uns besser im Labyrinth der Gänge zurecht finden zu können. Für ein effektiveres Arbeiten teilen wir uns nun die Fundgegenstände unter uns auf, welche - Osiris sei Dank! - ebenfalls auf dem Lageplan eingezeichnet sind. Und weil wir uns ja gegenseitig anspornen wollen, haben wir das mit einem kleinen Wettbewerb verbunden. Wer zuerst seine fünf zugewiesenen Schätze in der Pyramide findet, erweist sich als der beste Schatzsucher unter uns.

Auf das Spiel umgemünzt - und genau dabei handelt es sich ja bei der hier vorliegenden Neuerscheinung aus dem Hause Ravensburger - bedeutet dies, dass jeder Spieler seine Figur zu den ihm geheim zugeteilten Schätzen des Spielfelds ziehen muss. Erreicht er eines "seiner" Schatzfelder, deckt er die entsprechende Karte auf. Zur Bewegung dienen fünf weiße "Schatzsucherwürfel". Was auf den ersten Blick nicht sonderlich originell klingt, erweist sich in der Folge doch als recht pfiffig, wie wir noch sehen werden. Der Spieler wählt aus den geworfenen Würfeln nur einen einzigen aus und bewegt seine Spielfigur um die gewählte Zahl an Feldern durch das Labyrinth. Wählt er hingegen einen Würfel mit "Pfeil"-Symbol, muss der Spieler die Spielfigur waagrecht oder senkrecht bis zum nächsten Hindernis ziehen. Auf einer Seite jedes Würfels ist jedoch eine Mumie abgebildet. Jeder Würfel, der eine "Mumie" zeigt, wird beiseite gelegt und darf - auch vom nachkommenden Spieler! - nicht mehr geworfen werden.

Apropos Mumie: Die kommt natürlich auch vor. Es ist ja immer wieder dasselbe. Seit Howard Carter im Jahre 1922 das Grab des Tut-ench-amun mit der berühmten Goldenen Maske entdeckte, und er sowie viele seiner Kollegen ein paar Jahre später starben, spricht alle Welt vom Fluch der Mumie. Ungestörtes Suchen ist somit leider nicht möglich. Die lebendig gewordene Mumie des Pharao Amenophis spukt durch die dunklen Gänge und hindert uns empfindlich an der Ausübung unserer Arbeit.

Die Mumie wird von einem Spieler geführt, der gegen uns - ein bis vier - Schatzsucher antritt. Er versucht dabei, unsere Spielfiguren zu fangen. Das Interessante daran: Der Spielplan wird senkrecht zwischen "Mumie" und "Schatzsucher" aufgestellt, die magnetischen Spielfiguren haften daran. Während wir Schatzsucher die Bewegungen der Mumie verfolgen können, welche auf beiden Seiten des Plans gleichermaßen als Figur vorkommt, sind für den "Mumien"-Spieler unsere Figuren unsichtbar. Na klar, die vielen Bandagen ums Gesicht machen die Mumie blind, weshalb sie in den Filmen auch immer so unbeholfen durch die Gänge torkelt.

Auch die Mumie wird mit Würfeln bewegt. Ist der "Mumien"-Spieler an der Reihe, würfelt er den braunen "Mumienwürfel". Zu den 1 bis 4 Bewegungspunkten werden noch alle "Mumien" addiert, die gerade auf den weißen Würfeln sichtbar sind. Die Zugweite kann also bis zu 9 Felder betragen. Zieht sie dabei - bewusst oder unbewusst - auf das Feld einer unserer Spielfiguren, macht es deutlich "klack!", weil diese magnetisch gefangen genommen wird. Die Spielfigur wandert daraufhin ins Verlies, nachdem deren Besitzer eines seiner Ankh-Amulette abgeben musste. Das Ziel des "Mumien"-Spielers ist es, uns auf diese Weise eine bestimmte Anzahl an Ankh-Amuletten abzujagen. Beispielsweise werden bei 4 Schatzsuchern 7 Amulette zum Sieg benötigt.

Für uns Schatzsucher wird das Würfeln mit der Zeit immer erschwerlicher. Je mehr "Mumien" beiseite gelegt werden, umso eingeschränkter ist natürlich unser Bewegungsspielraum. Es gibt aber auch die Möglichkeit, vor dem Würfeln "aufzulösen", um wieder alle fünf Würfel verwenden zu dürfen. Allerdings erlaubt dies einen Zwischenzug der Mumie, die daraufhin so viele Felder ziehen darf, wie Mumiensymbole auf den Schatzsucherwürfeln oben liegen.

Das Faszinierende an "Fluch der Mumie" - so der Titel des Spiels - ist die asymmetrische Ausgangssituation für die Spieler. Der "Mumien"-Spieler ist natürlich ganz auf sich allein gestellt. Er versucht, durch Berücksichtigen der verwendeten Würfel und aufmerksames Beobachten möglichst viele Schatzsucher zu erwischen. Vorzugsweise wird er gezielt gegen Spieler vorgehen, die bereits mehrere Auftragskarten erledigt haben. Die aufgedeckten Karten geben ihm weitere Hinweise, welche Fundorte jeder Spieler noch aufsuchen muss.

Die Schatzsucher hingegen treten nicht nur gegen die Mumie, sondern auch gegeneinander an, da sie sich ja im direkten Wettstreit mit den anderen Schatzsuchern befinden. Da kann es schon passieren, dass ein Spieler absichtlich frühzeitig die Würfel "auflöst", um die Mumie einem (führenden) Mitspieler aufzuhetzen. Im beinharten Konkurrenzkampf ist (fast) jedes Mittel recht. Andererseits müssen die Schatzsucher jedoch kooperieren und ihre Aktionen koordinieren, wenn der "Mumien"-Spieler seiner Siegbedingung an erforderlichen Amuletten bedrohlich nahe kommt.

Dies alles ergibt ein recht originelles und gefälliges Spiel, bei dem sich "Miteinander" und "Gegeneinander" abwechseln. Dies funktioniert meiner Meinung nach aber umso besser, je mehr Personen mitspielen, weshalb mir "Fluch der Mumie" mit vier oder fünf Spieler sehr gefällt, zu zweit oder zu dritt jedoch nicht mehr ganz so gut. Ravensburger setzt somit seine Serie an ägyptischen Spielen, welche 1997 mit "Der zerstreute Pharao" begonnen wurde, recht attraktiv und wahrscheinlich erfolgreich fort.

Franky Bayer

Bewertung: 3 Schilde