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Knobelritters Spielearchiv - Forum Romanum

Art des Spiels: Positions- und Mehrheitenspiel
Spieleautor:    Wolfgang Kramer
Verlag:         Franckh Kosmos
Jahrgang:       1988
Spielerzahl:    2 bis 6 Spieler
Alter:          ab 10 Jahren
Dauer:          ca. 30 Minuten
Preis:          nicht mehr erhältlich

So ein Politiker hat's schwer, vor allem in der Demokratie. Um die Gunst der Bürger, und damit auch die notwendigen Stimmen im Falle einer Wahl zu bekommen, muss er ständig beweisen, wie sehr hm das Volk ("Stimmvieh") am Herzen liegt. Und zwar in den verschiedensten Belangen des Lebens. Das ist heute so und war im alten Rom - vor rund zweitausend Jahren - nicht anders.

Stellen Sie sich zum Beispiel vor, sie wären ein bedeutender Senator im antiken Rom und streben das hohe Amt des Konsuls an. Um die Wahl zu gewinnen, müssen Sie über die größte Popularität unter allen Kandidaten verfügen. Da ist es notwendig, sich für das öffentliche Leben und für alle wichtigen Bereiche des römischen Staates einzusetzen.

Das ist die Aufgabenstellung des Spiels "Forum Romanum" von Wolfgang Kramer. Klingt reichlich kompliziert und nach höherer Politik. Ist aber im Grunde genommen ein rein abstraktes, taktisches Spiel. Der Spielplan zeigt das Forum Romanum in einem quadratischen Raster von 49 Felder (7 x 7 Felder). Na ja, nicht ganz naturgetreu, denn ich habe die Stätte von meinem Besuch der "ewigen Stadt" als eher langgezogenen Platz in Erinnerung. Um den zentralen Platz - das Forum(9 Felder) - stehen sechs Gebäude, welche aus sechs bis acht Feldern bestehen. Wichtig ist noch die Anordnung der Felder in 7 waagrechte Reihen, 7 senkrechte Spalten und 2 Diagonalen, alle selbstverständlich mit je sieben Feldern. Jeder Reihe, Spalte, Diagonalen und jedem Gebäude ist ein Lebensbereich des antiken Roms zugeordnet.

Jedem Konsul-Aspiranten steht eine gewisse Anzahl an "angesehenen und einflussreichen Römern" (heute würde man Wahlhelfer sagen) zur Seite. Wie viele das sind, richtet sich nach der Anzahl der Spieler. Drei und vier Spieler erhalten je 8 Römer, fünf Spieler je 6 und bei sechs Spielern bekommt jeder Spieler 5 Römer-Spielsteine in einer Farbe. Spielen nur zwei Spieler, übernimmt jeder zwei Farben mit je 8 Römern.

Reihum setzen die Spieler nun je einen Spielstein auf ein freies Feld des Spielfelds ein. Sobald die Spieler alle ihre Spielsteine auf dem Spielplan haben, wird gesprungen, man muss also einen beliebigen eigenen Römer auf ein anderes freies Feld umsetzen. Immer dann, wenn eine der sieben Gebäude oder eine der 16 Reihen (waagrecht, senkrecht oder diagonal) voll mit Römern besetzt ist, findet eine Wertung statt. Es wird sozusagen ermittelt, wer sich am meisten in dem entsprechenden Lebensbereich eingesetzt hat. Dieser darf seine Senator-Figur einige Schritte auf der Popularitätsskala vorrücken. Wer dafür am wenigsten übrig hat, muss Einbussen in der Volkesgunst hinnehmen und zurückziehen. Anschließend wird der entsprechende Lebensbereich mit einer Münze markiert, denn jede Reihe und jedes Gebäude können nur einmal gewertet werden.

Das Spiel endet, wenn alle Wertungen stattgefunden haben. Da zeigt es sich dann, welcher Senator es in den Augen des Volkes verdient hat, Konsul zu werden. Der Spieler, dessen Senator-Figur am weitesten auf der Popularitätsskala vorangekommen ist, hat sich klarerweise am meisten aller Kandidaten in allen Bereichen verdient gemacht.

"Forum Romanum" ist eines der seltenen Spiele, die für zwei bis sechs Spieler gleichermaßen gut zu spielen sind. Zwar wird's umso taktischer, je weniger Spieler mitmachen, aber die Überlegungen bleiben die gleichen: Soll ich meine Römer auf wenige Wertungen konzentrieren? Ist es besser, überall dabei zu sein, um möglichst wenig zurückziehen zu müssen? Kann ich einige Wertungen ignorieren und nehme damit Rückschläge in Kauf? Und sind Allianzen mit Spielern sinnvoll? Es gibt immer viel zu bedenken, denn zumeist hat man die Qual der Wahl zwischen mehreren Möglichkeiten. Strategisch ein wenig wichtiger sind die Diagonalen, da hier ein Spielstein auf vier Bereiche wirkt.

Besonders zu erwähnen ist der hohe Standard des Spielmaterials, vor allem für diese Zeit. Ein schöner Skai-Plan, viel Holzmaterial, Münzen aus Holz, etc. Alles schön geordnet in der Schachtel untergebracht. Nur die sehr wackeligen Senatoren(vielleicht bei Politikern die Regel) und die nicht harmonisch gewählten Spielerfarben trüben das gute Erscheinungsbild. Und schließlich finden wir noch ein Begleitheft "Der historische Hintergrund" vor. Für das Spiel nicht notwendig, wertet dies das Spiel doch um einiges auf. Leider wurde "Forum Romanum" vor einigen Jahren aus dem Verlagsprogramm von Franckh Kosmos gestrichen. Aber vielleicht erlebt es ja irgendwann einmal eine Renaissance, es würde auch heute noch gute Figur unter den vielen Neuerscheinungen machen.

Franky Bayer

Bewertung: 5 Schilde