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Knobelritters Spielearchiv - High Score

Art des Spiels: Würfelzockerspiel
Spieleautor:    Reiner Knizia
Verlag:         Kosmos Spiele
Jahrgang:       2021
Spielerzahl:    2 - 5 Spieler
Alter:          ab 8 Jahren
Dauer:          ca. 30 Minuten
Preis:          € 14,90

Zielgruppen:    Gelegenheitsspieler ++
                Partyspieler        (+)

Einleitung

"High Score" - wortwörtlich "hohes Ergebnis", meist wird dieser Begriff aber für "Höchstwertung" verwendet. Beim Würfeln mit 5 normalen Sechsseitern wären also 30 Punkte (bzw. Augen) der High Score. Dieser simple Sachverhalt alleine wäre als Grundlage für ein Würfelspiel viel zu einfach. Kultautor Reiner Knizia, der schon über 700 Spiele herausgebracht hat, erweitert diese banale Grundidee um ein paar Facetten, und schon kann er seinem imposanten Opus eine weitere Veröffentlichung hinzufügen.

Spielbeschreibung

Sieben Würfel befinden sich in der Schachtel. Von dieser Anzahl wird im gesamten Spiel jedoch nicht abgewichen. In jeder Runde kommen also stets alle 7 Würfel zum Einsatz. Die eigentlichen Änderungen finden sich auf sogenannten "Challengekarten", welche vorgeben, nach welchen Regeln die aktuelle Runde gespielt wird. Jede Challengekarte enthält drei verschiedene Informationen:

  1. Wert des Wirbels
    Jeder Würfel weist auf einer Seite statt der "6" einen Wirbel auf. Der Wert dieses Wirbels variiert von Karte zu Karte. Mal zählt er 0 Punkte, mal 5, dann wieder 10 Punkte. Manchmal bringt ein Wirbel sogar Minuspunkte. Und einige Karten lassen geworfene Wirbel sogar "einfrieren", sodass sie nicht mehr nachgewürfelt werden dürfen.
  2. Art des Würfelns
    Es gibt prinzipiell 3 Arten. Etwa klassisch 3 x würfeln wie bei "Kniffel", wobei Würfel beliebig herausgelegt oder wieder aufgenommen werden dürfen. Oder vier volle Würfe, also höchstens vier Mal mit allen sieben Würfeln zusammen. Oder schließlich mit Herauslegen nach jedem Wurf, bei dem man nach jedem Wurf mindestens einen Würfel beiseitelegen muss, der damit unveränderlich feststeht.
  3. Wertung der Würfel
    Nicht immer werden alle Würfel gewertet. Hier wird bestimmt, nach welchen Kriterien Würfel in die Wertung gelangen. Mal zählen nur die geraden Würfel, oder nur Würfelseiten, von denen es mindestens zwei Gleiche gibt, ein andermal zählen nur solche, die sich zum Wert 10 gruppieren lassen. In manchen Fällen werden restliche Würfel abgezogen und reduzieren so das Ergebnis.

Eine Partie geht über 7 Runden, wobei für jede Runde eine zufällige Challengekarte aufgedeckt wird. Jeder würfelt nach den so bestimmten Regeln und markiert seinen "Score" mit seinem Spielstein auf der Zählleiste. Am Ende der Runde werden Punktechips in Gold (3 Punkte), Silber (2 Punkte) und Bronze (1 Punkt) für die Spieler mit den höchsten Ergebnissen vergeben. Nach 7 Runden gewinnt schlussendlich der Spieler mit den meisten Punkten.

Fazit

Reiner Knizia erweist sich einmal mehr als Meister der einfachen Idee. Er variiert gekonnt - nahezu virtuos - alle möglichen Spielegattungen, so hat zum Beispiel niemand mehr Variationen in das etwas verstaubte Genre der Versteigerungsspiele eingebracht als er.

Mit "High Score" ist er nun dem Wesen der Würfelzockerspiele auf der Spur. Das Resultat seiner Bemühungen ist, dass man Änderungen am altbekannten Muster an 3 Punkten vornehmen kann: an den Würfeln selbst, an der Art des Würfelns und daran, welche Würfel tatsächlich gewertet werden.

Das größte Potential besteht natürlich bei den Würfeln, denn hier gibt es ja schon eine Vielzahl an Alternativen: Spezialwürfel, Würfel in anderen Formen (Dodekaeder, Oktaeder, etc.). Knizia hat sich jedoch entschieden, es bei normalen Sechsseitern zu belassen und nur eine einzige Würfelseite durch den Wirbel variabel zu gestalten.

Nun hätte man ja ohne weiteres für jede der drei möglichen Kriterien eigene Karten machen, und die gültigen Regel für jede Runde durch das zufällige Ziehen von je 1 Karte jeder Kategorie festlegen können. Dies hätte wesentlic mehr mögliche Kombinationen, und damit noch mehr Varianz ergeben. Ich bin mir sicher, dass Reiner auch damit experimentiert hat, als studierter Mathematiker muss er ja förmlich alle sich bietenden Möglichkeiten durchprobieren. Aber nicht jede Kartenkombination wäre auch wirklich prickelnd gewesen, so manche hätte vielleicht auch gar nicht funktioniert.

Und so sind es nun 21 Challengekarten, auf denen er die seiner Meinung nach besten Kombinationen vereint hat. Diese bieten ausreichend Abwechslung, noch dazu da jedes Mal bloß 7 Karten zum Einsatz kommen und in keiner Partie dieselbe Reihenfolge auftaucht. Dass das Startrecht stets zu jenem Spieler wechselt, welcher die letzte Runde gewinnen konnte, passt recht gut, da dieser dann vorlegen muss, während sich die nachfolgenden Spieler ein wenig an den bereits erzielten Scores orientieren können.

Das Resultat ist ein gelungenes Würfelzockerspiel, das vor allem zu viert oder in Vollbesetzung enormen Spaß macht. Zu zweit ist es jedoch ziemlich sinnbefreit. Eine Punktevergabe ist bei lediglich 2 Spielern sinnlos, es reicht, wenn auf "Best of 7" gespielt wird, also wer zuerst 4 Challenges für sich entscheidet. Der Spielreiz wächst bei "High Score" auf jeden Fall mit steigender Spielerzahl.

Wie schon erwähnt, ließe sich aus der Spielidee noch mehr herausholen, vor allem was unterschiedliche Würfel anbelangt. Nachdem "High Score" allerdings bloß ein "kleines" Spiel, ein unterhaltsames Spiel für Zwischendurch darstellt, schätze ich die Chancen auf eine Erweiterung bei fast "Null" ein. Macht aber auch nichts, das vorliegende Spiel macht so schon viel Spaß in lockeren, lustigen Runden.

Franky Bayer

Bewertung: 4 Schilde