April
MoDiMiDoFrSaSo
1 2K3 4 5R6 7
8 9K1011S12S1314
1516K1718L19L2021
2223K2425S26SO2728
2930 1 2 3 4 5
b
Legende:
Knn Ritter der Knobelrunde
Snn Spieletreff - Auwiesen
Snn Spieletreff - Franckviertel
Snn Spieletreff - Keferfeld-Oed
Snn Spieletreff - Pichling
Lnn LinzCon 2024
Onn Offener Spieleabend - Vöcklabruck
Rnn Würfelschänke Ried
<- Kakerlakak^Kanagawa ->

Knobelritters Spielearchiv - Kalimambo

Art des Spiels: Wettlauf
Spieleautor:    Antonio Scrittore
Verlag:         Zoch Verlag
Jahrgang:       2011
Spielerzahl:    3 bis 7 Spieler
Alter:          ab 8 Jahren
Dauer:          20 bis 30 Minuten
Preis:          ca. € 24,-

Zielgruppen:    Gelegenheitsspieler ++
                Partyspieler ++

Die Serengeti.

Giraffen, Gnus, Zebras, Straußen, Hyänen, Löwen, Gazellen, Elefanten, Geparde, und noch viele weitere Tiere bevölkern die Savanne im Norden Tansanias. Doch wir lenken unser Augenmerk auf eine kleine Gruppe, die sich ihren Weg durch die afrikanische Steppe bahnt. Vorne ein neu entdeckte Spezies, über deren zoologische Zuordnung sich die Wissenschafter noch nicht einig sind. Ist es ein Affe, oder ein Faultier? Jedenfalls stellt das Verhaltensmuster dieser seltsamen Tierart, welche auf den Namen "Kali" getauft wurde, die Forscher noch vor große Rätsel.

Das Tier am hinteren Ende der Kolonne ist eindeutig der Familie der Rhinocerotidae zuzuschreiben. Es handelt sich um ein Spitzmaulnashorn (Diceras bicornis), welches auf den Namen "Mambo" hört. Das Verhalten dieser Gattung ist bereits hinlänglich bekannt und kann im Wesentlichen als "überaus aggressiv" bezeichnet werden, vor allem in Bezug auf menschliche Kontakte. Wahrscheinlich wird es aber dafür auch seine Gründe haben...

Dazwischen stehen die Hobbyforscher zum Abmarsch bereit, schön brav hintereinander gereiht. Die Spieler bewegen ihre Forscherfigur mit Hilfe von Karten in den Werten von 0 bis 11, welche sie verdeckt auslegen. Dabei bestimmt der Zahlenwert aber nicht die Zugweite, sondern die Reihenfolge, in der gezogen wird. Wer die höchste Karte gewählt hat, zieht zuerst, indem er seine Figur an die vorderste Stelle der Kolonne stellt, also auf das erste freie Feld an der Spitze der Gruppe. Haben mehrere Spieler die gleiche Zahl ausgespielt, wird von diesen nur der Forscher bewegt, der am weitesten hinten steht. Die anderen betroffenen Forscher ziehen ebenso wenig wie all jene, die eine "Null" gespielt haben.

Nun wäre die Wanderung durch die Savanne ja eine ziemlich langweilige Angelegenheit, wenn sich alle bloß so im Uhrzeigersinn fortbewegten. Aber wir befinden uns ja in freier Wildbahn, und da lauern unzählige Gefahren. Da sind zum Einen die schrecklichen, die furchterregenden... äh... Elefantenhaufen?! Sechs solche Dickhäuterexkremente "zieren" den Rundkurs. Das Hineinlatschen in das dampfend-stinkende Häufchen wirkt sich nicht unbedingt positiv auf den Expeditionsbericht eines Forschers aus. Deshalb bekommt sofort 3 Minuspunkte auf dem Wertungsblock notiert, wer seinen Zug auf einem Feld mit Elefantenkacke beendet.

Die nächste Gefahr die auf die Forscher lauert, ist das Nashorn. Jedes Mal, wenn das Feld unmittelbar vor der Nashornfigur geräumt wird, rennt "Mambo" los und attackiert den Teilnehmer am hinteren Ende der Gruppe. Die Wucht des Aufpralls - und damit auch die verursachten Schmerzen - sind umso größer, je mehr Anlauf das Nashorn nehmen konnte. Der gerammte Forscher erhält dann so viele Minuspunkte, wie das Nashorn Felder gerannt ist. Bei so manchem enormen Rammstoß nach mehreren Feldern Anlauf verwundert es schon stark, dass der dermaßen malträtierte Forscher überhaupt noch weiter an der Expedition teilnehmen kann und nicht sofort ins nächste Lazarett gebracht wird.

Die Rolle von Kali ist noch nicht gänzlich erklärt. Seine Unberechenbarkeit resultiert vor allem aus der Zufälligkeit seiner Bewegung. Kali verfügt nämlich über einen eigenen Kartensatz, von dem ebenfalls jede Runde die oberste Karte aufgedeckt wird. Er agiert anschließend wie eine Forscherfigur. Steigt Kali jedoch in einen Elefantenhaufen oder wird von Mambo gerammt, bekommt die Minuspunkte an seiner Stelle der Spieler, der diese Runde die niedrigste Zahl ausgespielt hat. Ich vermute halt, dass die Forscher lieber selbst die Schäden einstecken, bevor ihrer neu entdeckten Tierart irgendein Unheil widerfährt.

Die eigenartige Expedition endet, nachdem die 12. und letzte Karte ausgespielt und ausgewertet wurde. Wer die wenigsten Minuspunkte aufweisen kann, hat die Wanderung durch die Serengeti am besten überstanden und gewinnt das Spiel.

"Kalimambo" heißt dieses Spiel aus dem Hause Zoch. Wie fast alle Spiele des Verlages ist auch dieses ausgesprochen nett ausgestattet, vor allem mit schönen Holzfiguren für die Forscher und die Elefantenhaufen. Die Aufmachung verrät auch schon, an wen sich das Spiel hauptsächlich richtet: an Familien und Gelegenheitsspieler.

Vom Spielgefühl erinnert es nämlich an die Klassiker "Hol's der Geier" und "6 nimmt!". Auch hier spielt der Zufall eine große Rolle, und es überwiegt das Überraschungsmoment beim Aufdecken der Karten. Die zufällig gezogene Karte des "Dummy" verstärkt die ohnehin schon hohe Unplanbarkeit. Es ist schon fast chaotisch, was sich da in der Savanne abspielt. Die Kluft zwischen geplanter Aktion und dem, was dann tatsächlich passiert, sorgt immer wieder für Schadenfreude, Ärger und Jubel. Dies aber mit einer spielerischen Lockerheit, die keinen Frust aufkommen lässt, sondern im Gegenteil zu weiteren Partien einlädt.

Allerdings ist "Kalimambo" absolut nichts für erfahrene Spieler, die sich einerseits von den taktischen Möglichkeiten unterfordert fühlen, andererseits auch den eigenen Einfluss auf das Geschehen vermissen. Einzig die von mir irgendwo aufgeschnappte Variante, dass man die für Kali gültige Karte vor der Wahl der eigenen Karte aufdeckt, vermag den Glücksfaktor geringfügig zu reduzieren. Als Absacker eignet sich "Kalimambo" aber auch für Spielexperten, denn Spaß und Unterhaltung bietet es in jeder Runde zuhauf.

Franky Bayer

Bewertung: 3 Schilde