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Knobelritters Spielearchiv - King of Tokyo

Art des Spiels: Würfelspiel
Spieleautor:    Richard Garfield
Verlag:         iello Games
Vertrieb:       Heidelberger Spiele
Jahrgang:       2011
Spielerzahl:    2 bis 6 Spieler
Alter:          ab 8 Jahren
Dauer:          ca. 30 Minuten
Preis:          ca. € 29,-

Zielgruppen:    Gelegenheitsspieler ++
                Partyspieler (+)

Du hast über Jahrtausende friedlich in deiner Höhle geschlummert und wirst plötzlich durch einen lauten Knall, einen grellen Blitz und eine heftige Druckwelle aus deinen Träumen gerissen! Schlaftrunken und äußerst übel gelaunt suchst du nun den Schuldigen für die Störung. Komische, mittelgroße Wesen ohne Fell, die sich wie du auf zwei Beinen fortbewegen, dürften allem Anschein nach dafür verantwortlich sein. Zumindest laufen sie bei deinem Anblick schuldbewusst und laut kreischend weg. Dir bleibt gar nichts anderes übrig, als diesem lästigen Ungeziefer eine Lektion zu erteilen, und so begibst du dich dorthin, wo Millionen von ihnen ihre Behausungen haben, und zeigst ihnen, was es bedeutet, dich - Godzilla - zu wecken.

Im neuesten Spiel von Kult-Autor Richard Garfield ("Magic: The Gathering", "Robo Rally", etc.) schlüpfst du in die riesige Hülle eines furchteinflößenden Monsters und darfst dich in der japanischen Hauptstadt so richtig austoben. Die verursachte Zerstörung bringt dir nicht nur den dir gebührenden Respekt der menschlichen Rasse, sondern auch wertvolle Ruhmpunkte. Erreichst du 20 Ruhmpunkte, kannst du dich mit Recht als "King of Tokyo" bezeichnen.

Das Dumme ist nur, dass du nicht alleine bist. Andere Monster machen dir nicht nur den Titel streitig, sie schrecken auch nicht davor zurück, dich - so eine Frechheit! - mit ihren Klauen, Zähnen, Pranken, Tentakeln und Krallen anzugreifen. Da hilft nur eins: Du musst dich gegen diese Parasiten zur Wehr setzen und ihnen deinerseits so viel Schaden wie möglich zufügen. Du erweist dich nämlich auch dann als wahrer Schrecken der Stadt, wenn es dir gelingt, als einziges Monster übrigzubleiben.

Du verfügst daher wie alle anderen Spieler neben einer großen Spielfigur (Plättchen auf Standfuß) auch über einen dazupassenden Monsteranzeiger, auf dem sowohl die Siegpunkte (Sternsymbole) als auch die Lebenspunkte (Herzsymbole) eingestellt werden. Doch wie erringst du nun Siegpunkte und fügst deinen Konkurrenten Schaden zu?

Motor des Spiels sind sechs Spezialwürfel. Wie beim Würfelpokern darfst du bis zu dreimal würfeln, wobei dir relativ viel Entscheidungsfreiraum bleibt. So darfst du beliebig viele Würfel beiseite legen, und beim dritten Wurf kannst du auch diese Würfel wieder neu werfen. Nachdem es Spezialwürfel sind, findest du auch keine normalen Würfelaugen auf den sechs Seiten, sondern neben den Zahlen von 1 bis 3 die Symbole "Monsterklaue", "Herz" und "Blitz".

Mit den Zahlen ("1", "2" und "3") lassen sich Ruhmpunkte erzielen. Allerdings benötigst du mindestens einen Drilling, um dir Punkte entsprechend der gewürfelten Ziffer gutschrieben zu können. Jeder weitere Würfel mit der Ziffer des Drillings beschert dir einen zusätzlichen Ruhmpunkt.

Mit der "Klaue" führst du Angriffe aus. Dabei ist entscheidend, wo du dich befindest. Bist du gerade in Tokyo, richten sich deine Angriffe gleichzeitig gegen alle Monster außerhalb der Stadt. Das heißt, alle anderen Monster müssen sich so viele Lebenspunkte abziehen, wie du Klauen gewürfelt hast! Wütet hingegen ein anderes Monster in Tokyo, dann fügt ihm jede deiner "Klauen" einen Schaden zu. Ein Monster, dass in Tokyo attackiert wird, kann aber flüchten. Es nimmt zwar noch den Schaden an, überlässt aber anschließend dem Angreifer das Feld bzw. die Stadt. Ein Verweilen in Tokyo bringt andererseits wertvolle Ruhmpunkte.

Das "Herz" wiederum dient der Heilung. Für jedes "Herz"-Symbol, das du gewürfelt hast, gewinnst du wieder einen Lebenspunkt hinzu, bis maximal auf die volle Stärke von 10 Lebenspunkten. Allerdings kannst du keine Heilung durchführen, solange du dich in Tokyo aufhältst, die Schattenseiten des Ruhmes sozusagen.

Und die "Blitze"? Diese sorgen für Energie. Du darfst dir für jeden gewürfelten "Blitz" einen grünen Energiebrocken nehmen. Hast du ausreichend Energie gesammelt, kannst du dir dafür eine oder mehrere der drei ausliegenden Karten erwerben. Die Kosten für eine Karte stehen auf der oberen linken Ecke. Grundsätzlich erkennst du zwei verschiedene Arten von Karten. Bei den einen Karten ("Abwerfen") wird sofort die Anweisung befolgt und die Karte danach auf den Abwurfstapel gelegt. Die anderen, meist etwas teureren Karten ("Behalten") bleiben vor dem Spieler liegen und bieten ihren Effekt über das ganze Spiel.

Ich will jetzt gar nicht auf jede einzelne Karte eingehen, es sind schließlich 66 unterschiedliche Karten. Richard Garfield hat sich da einige interessante, lustige, spannende Effekte einfallen lassen, und ich will dir die Freude gar nicht nehmen, dies alles selbst zu entdecken. Für das Spiel ist es von Vorteil, dass immer nur 3 Karten offen zur Auswahl stehen, so brauchst du nur die momentan erhältlichen Karten wissen und benötigst kein stundenlanges Regelstudium.

Überhaupt ist "King of Tokyo" ein Spiel, bei dem du gleich losspielen kannst und auch willst. Strategie? Fehlanzeige! Vielmehr findest du hier ein "Hau-drauf!"-Spiel bester Art mit Zockerelementen vor. Je nachdem, wie die Würfel fallen, entwickelt sich jede Partie anders. Mal werden fleißig Ruhmpunkte gesammelt, mal werden viele Karten gekauft und deren Effekte intensiv genutzt, dann wieder werden hauptsächlich die Gegner vermöbelt. Und für das Monster in Tokio stellt sich jedes Mal von Neuem die Frage: Bleiben ("Viel Feind, viel Ehr' !") oder flüchten ("Lieber ein feiges Monster als ein totes Monster!")?

Auf jeden Fall macht "King of Tokyo" so richtig Spaß und Laune. Du wirst selber erleben, dass in so ziemlich jeder Runde gleich eine Anschlusspartie gewünscht wird, was sicher auch an der kurzen Spieldauer von etwa einer halben Stunde liegt. Richard Garfield ist damit zwar kein Geniestreich, wie bei "Magic" gelungen, aber ein Spiel, das dir und mir noch viele unterhaltsame Stunden bescheren wird. Was wartest du also noch? Auf nach Tokio!

Franky Bayer

Bewertung: 4 Schilde