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Knobelritters Spielearchiv - Klondike

Art des Spiels: Wett- und Geschicklichkeitsspiel
Spieleautoren:  Stefanie Rohner & Christian Wolf
Verlag:         HABA Spiele
Jahrgang:       1993
Spielerzahl:    2 bis 4 Spieler
Alter:          ab 8 Jahren
Dauer:          20 bis 30 Minuten
Preis:          ca. € 30,-

Als im Jahre 1896 im Bonanza Creek, einem Nebenfluss des Klondike, Seifengold gefunden wurde, löste das einen ungeheuren Goldrausch aus...

Äh, hatten wir diese Einleitung nicht schon irgendwo? Ja, tatsächlich, einige Seiten vorher, nämlich bei meiner Spielbeschreibung von "Yukon Company". Da haben wir die Digger in den verschiedenen Creeks am Klondike mit den wichtigsten Gütern versorgt. Nun sind wir aber selbst, höchstpersönlich vor Ort tätig. "Klondike" heißt das Spiel von Haba, welches uns erlaubt, ein gewisses Goldgräber-Gefühl zu erleben.

Da heißt es richtig zupacken. Wir müssen versuchen, glänzende Nuggets von wertlosen Kieselsteinen zu trennen. Dazu dient uns ein großer, runder Waschteller. Wir greifen uns eine Handvoll Steine, indem wir blind aus einem Ledersäckel drei Kugeln herausfischen. Schwarze Kugeln bedeuten Kies, gelbe Kugeln natürlich Gold. Haben wir drei Goldkugeln in der Hand, bedanken wir uns schön, schenken eine unserem rechten Nachbarn und behalten die beiden anderen. Sind's drei Kiesel, dürfen wir ein bisschen fluchen. In jedem anderen Fall legen wir die drei Kugeln in die Waschschüssel und setzen unser ganzes Geschick ein, um die wertlosen Kieselsteine herauszusieben. Der Vorgang des Goldwaschens ist erst dann beendet, wenn kein einziger schwarzer Stein mehr in der Schüssel ist. Alle Goldklumpen, die sich nun noch in der Schüssel befinden, dürfen wir zu unserem Vermögen überreichen.

Hört sich nach einem reinen Geschicklichkeitsspiel an. Bis hierher stimmt dieser Eindruck sicher. Nach einer Weile haben wir auch - mehr oder weniger - den Bogen raus. Dass das Spiel dennoch nicht seinen Reiz verliert, wenn alle Spieler schon geschickter sind, dafür sorgt noch ein zweiter Mechanismus. Wir Digger können nämlich nicht schnell genug zu Gold kommen und setzen unsere Nuggets im Saloon bei Wettspielen ein. Bevor ein Spieler zum Goldwaschen anfängt, können die anderen wetten, wie viele Goldstücke er wohl diesmal rauswaschen kann. Wir setzen mindestens eine Goldkugel in unsere Wettschale und raten nun mit Hilfe einer verdeckt gespielten Karte, ob es dem Goldgräber gelingen wird, einen, zwei oder gar keinen Nugget zu bekommen. Liegen wir mit unserer Annahme richtig, wird unser Einsatz verdoppelt. Der Goldwäscher selbst muss uns dies auszahlen. Haben wir falsch geraten, müssen wir ihm hingegen unseren Einsatz geben. Den Goldwäscher in den Ruin treiben funktioniert aber nicht, denn reicht das Vermögen des Goldwäschers nicht aus, um die (vielleicht übertrieben hohen?) richtigen Wettgewinne auszuzahlen, darf er alle Wetteinsätze einkassieren.

In den meisten Fällen ist es dann so, dass für einen Goldwäscher die Wetteinnahmen lukrativer sein können. Mit zunehmender Fingerfertigkeit kommt es daher immer öfters zum Bluffen. Das kann dann ungefähr so ausschauen: Ein Goldwäscher - nennen wir ihn Old Frank - zieht zwei gelbe und eine schwarze Kugel aus dem Lederbeutel, die er in die Schüssel legt. Sobald die anderen Spieler ihre Wetteinsätze gemacht haben und eine Wettkarte verdeckt ausgelegt haben, macht sich Old Frank an die Arbeit. Aus den Augenwinkeln sieht er bei zwei seiner Kollegen ein unmerkliches Aufatmen, als er gerade noch verhindert, dass ihm ein Goldnugget beim Kreisen der Schüssel runterfällt. Daraufhin leert er die ganze Schüssel einfach aus, verzichtet somit auf mögliche 2 Nuggets und freut sich, die Wetteinsätze der beiden Kollegen, die tatsächlich anders getippt hatten, einzustreichen.

"Klondike" verbindet damit auf sehr reizvolle Weise haptisches Vergnügen beim Versuch, die rollenden Kugeln irgendwie zu kontrollieren, mit einem Bluff- und Wettspiel. Das macht Spaß, noch dazu, da das Material wirklich allererste Sahne ist: Ein großer Goldwaschteller, 6 Holzleisten zum Abstecken des "Claims" (Spielfeldbegrenzung, damit die Kugeln nicht im ganzen Zimmer herumrollen), farbige Holzbecher für die Wetteinsätze und das Vermögen der Spieler, gelbe und schwarze Holzkugeln, ein Lederbeutel und noch Wettkarten und Claim-Anteilkarten für die Spieler. Letztere zählen soviel wie 4 Goldnuggets und dienen dazu, dass die Goldnugget-Bestände der Spieler in einem überschaubaren Rahmen bleiben und dass die Wetteinsätze nicht in zu hohe Sphären geraten.

Alles in allem ein rundum gelungenes Spiel, welches man zwar sicher nicht viele Male hintereinander spielt, welches aber immer wieder gerne auf den Spieltisch kommt.

Franky Bayer

Bewertung: 4 Schilde