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Knobelritters Spielearchiv - Mahé

Art des Spiels: Würfelspiel
Spieleautor:    Alex Randolph
Verlag:         Franjos Spiele
Jahrgang:       2014
Spielerzahl:    2 bis 7 Spieler
Alter:          ab 8 Jahren
Dauer:          ca. 20 Minuten
Preis:          ca. € 24,-

Zielgruppe:     Gelegenheitsspieler ++

Mahé - so heißt die größte der 115 Inseln der Seychellen, auf der mit 72.000 Einwohner 90% der Gesamtbevölkerung der Seychellen leben. Somit ist "Mahé" ein passender Titel für ein Spiel, in dem Schildkröten um eine Insel herumschwimmen, um anschließend ihre Eier am Strand abzulegen.

"Ma, he!" ist aber auch ein bei uns verbreiteter Ausdruck der Entrüstung. Dies trifft ebenfalls recht gut für dieses Spiel zu, wovon sich der Leser in dieser Spielebeschreibung noch überzeugen kann.

Jeder der bis zu sieben Spieler nimmt eine Schildkröte, die er vor dem ersten Feld des Rundkurses stellt. Die 24 Gelegekarten (ihre Werte gehen von 1 bis 6) werden gemischt und dann 4 davon unbesehen zurück in die Schachtel gelegt. Der Stapel kommt auf die Insel, danach wird die oberste Karte aufgedeckt.

Wer an der Reihe ist, würfelt einen der drei normalen Würfel. Danach darf er sich entscheiden, noch einen weiteren Würfel zu werfen, und vielleicht sogar noch anschließend den dritten. Die Zugweite für seine Schildkröte ergibt sich aus der Multiplikation der Gesamtaugenzahl mit der Anzahl der eingesetzten Würfel. Übersteigt die Augensumme jedoch den Wert 7, muss man seine Schildkröte zur Strafe auf das Floß setzen. Die maximale Zugweite ist demnach 21 Felder (Augensumme 7 x Anzahl 3), was genau einer Umrundung der Insel entspricht.

Erreicht oder überschreitet eine Schildkröte bei der Bewegung das "Strandfeld" (mit der Nummer 21), bekommt der entsprechende Spieler die offene Gelege-Karte, und die nächste Karte wird aufgedeckt. Eine Besonderheit stellt das Mittragen im Stapel dar. Wer sich nach der Bewegung direkt auf eine andere Schildkröte setzt, kann in Folge von der unteren Schildkröte mitgetragen werden, wenn diese am Zug ist. Dabei entscheidet sogar die oberste Schildkröte, ob weitergewürfelt werden muss oder nicht.

Dieses "Huckepack"-Reisen hat nicht nur den Vorteil, dass man auf diese Weise schneller eine Umrundung schafft. Zieht ein Stapel auf oder über das Strandfeld hinaus, bekommt nur die oberste Schildkröte die Gelege-Karte, alle anderen im Stapel gehen leer aus. Allerdings muss im Falle eines Fehlwurfes (Augensumme höher als 7) nur die oberste Schildkröte auf das Floß gesetzt werden.

Wenn auch die letzte Gelege-Karte genommen wurde, wird das Gelege-Feld mit den 7 Eiern sichtbar. Nun wird noch so lange gespielt, bis erneut das Strandfeld erreicht wurde. Der betreffende Spieler setzt seine Schildkröte auf das 7er-Gelege. Jeder Spieler zählt nun seine Eier, die seine Schildkröte insgesamt legen konnte. Der Spieler mit der höchsten Gesamtsumme gewinnt.

Obwohl "Mahé" erst kürzlich erschien, hat es bereits eine lange Geschichte hinter sich. Der leider schon verstorbene amerikanische Kult-Autor Alex Randolph hat dieselben Grundmechanismen bereits 1974 beim Spiel "Känguruh" verwendet. Später kam es mit anderem Thema als "Generalowsky" (1988), als "Die heiße Schlacht am Kalten Büffet" (1990) und in einer Billig-Version als "Monsterfresser (1998) auf den Markt. Auch wenn immer ein Rundkurs würfelnd durchlaufen werden musste und auch stets das "Huckepack"-Prinzip vorkam, so variierten meist die Anzahl der Felder sowie die Würfel.

Von allen Versionen gefällt mir persönlich "Mahé" am besten. Thematisch passen eierlegende Schildkröten mindestens ebenso gut wie alle anderen Stories, aber die Aufmachung ist wirklich gelungen. Vor allem die schöne Holzfiguren und der beidseitig verwendbare Spielplan (die Rückseite zeigt Mahé bei Nacht) überzeugen.

Spielerisch hat das Würfel- und Ärgerspiel mit den Jahren nichts an Reiz verloren. Die Unberechenbarkeit des Würfels weckt Emotionen, und auch das „Huckepack"-Prinzip sorgt für Jubel, Freude, Ärger und Schadenfreude, und dafür, dass des Öfteren der eine oder andere Spieler empört „Ma, he!" ausruft. Ich verstehe nicht, warum so viele Leute "Mensch Ärgere Dich nicht" spielen, wo sich doch diese unscheinbare Perle viel kurzweiliger und lustiger, und zudem auch deutlich flotter spielt. Eine Partie dauert selten mehr als 20 Minuten, ganz gleich wie viele Personen mitspielen.

Natürlich nimmt der Einfluss des Einzelnen mit der Spielerzahl merklich ab. In kleinerer Besetzung übernimmt zudem jeder Spieler zwei Schildkröten, wodurch er mehr Auswahl in seinem Spielzug vorfindet. Wie viel jeder Spieler beim Weiterwürfeln zu riskieren bereit ist, hängt nicht zuletzt auch davon ab, welche Gelege-Karten es momentan zu gewinnen gibt.

Besonders interessant finde ich die vorgeschlagene Variante, bei der bereits gewonnene Gelege-Karten statt eines Würfelwurfs verwendet werden können. Dadurch gewinnen auch die niedrigen Werte 1 und 2 an Wert, da mit geschicktem Einsatz gefinkelte Züge möglich sind. Wie auch immer: "Mahé" ist ein Spiel, das in keiner Spielesammlung fehlen sollte, denn derart lockere Spiele für Zwischendurch, als Appetizer oder als Absacker kommen immer wieder gerne auf den Tisch.

Franky Bayer

Bewertung: 4 Schilde