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Knobelritters Spielearchiv - Manno Monster

Art des Spiels: rasantes Knobelspiel
Spieleautor:    Marco Teubner
Verlag:         Kosmos Spiele
Jahrgang:       2013
Spielerzahl:    2 bis 4 Spieler
Alter:          ab 8 Jahren
Dauer:          ca. 25 Minuten
Preis:          ca. € 19,-

Zielgruppe:     Gelegenheitsspieler ++

Wenn ich das bloß gewusst hätte, wären mir ein paar schlaflose Nächte, in denen ich mich zitternd unter der Bettdecke verkrochen hatte, sowie ein paar Albträume erspart geblieben. Die Monster, die ich mir unter meinem Bett oder im Schrank vorgestellt hatte, haben nämlich keine scharfen Zähne, blutunterlaufene Augen, hässliche Fratzen und furchterregende Krallen. Sie schauen in Wirklichkeit ganz possierlich aus, und überhaupt nicht furchteinflößend.

Sechs verschiedene Monster treffen wir bei "Manno Monster": gelbe stärkere Muskelmonster und gelbe dünnere Kuschelmonster, rote beleibtere Schnauzermonster und rote schlankere Miezemonster, blaue fette Klopsmonster und blaue dürre Glubschmonster. Oder vereinfacht ausgedrückt: breite und schmale Monster in den Farben gelb, rot und blau.

Jeder Spieler erhält einen eigenen Satz an Monsterplättchen, auf denen die besagten Monster je fünf Mal auf den Vorder- und Rückseiten vorkommen, und zwar derart, dass auf einem Plättchen stets zwei verschiedene Monster abgebildet sind. Für jede mögliche Kombination ergibt dies insgesamt 15 Plättchen.

Aufgabenkarten geben vor, was auf den Vorderseiten zu sehen sein soll. Dies können Mindestanforderungen sein (z.B. mindestens 3 blaue breite Monster, 2 rote schmale Monster, 4 breite gelbe Monster und 1 schmales blaues Monster), exakte Mengenangaben (genau 5 schmale Monster egal welcher Farbe, 4 rote breite Monster, etc.), aber auch Bedingungen, wie wir sie noch aus dem Mathe-Unterricht kennen: gleich oft, größer als, und ähnliches. Manche Aufgabenkarten beziehen sich auf Monsterarten, also entweder auf ihre Form oder ihre Farbe, und/oder vermischen unterschiedliche Bedingungen. Auf jeden Fall müssen mit sämtlichen Monsterplättchen stets alle Aufgabenstellungen einer Karte erfüllt werden.

Zum Lösen einer Aufgabe hat man aber nicht ewig Zeit. Alle Spieler versuchen nämlich gleichzeitig, durch Umdrehen und Suchen der passenden Monster, die Anforderungen der aktuellen Aufgabenkarte zu erfüllen. Wer es zuerst schafft, schnappt sich die Sanduhr und dreht sie um. Nun haben alle anderen Spieler nur mehr bis zum Ablauf der Sanduhr Zeit, um ebenfalls fertig zu werden. Der zweitschnellste Spieler greift nach der großen Monster-Figur, der Drittschnellste nach der mittleren, und der viertschnellste Spieler nimmt sich noch die kleine Figur.

Nach einer Überprüfung, ob alles richtig gelöst wurde, erhalten die erfolgreichen Spieler eine Belohnung in Form von Edelstein-artigen Monster-Popeln, wobei deren Werte von den davor geschnappten Monster-Figuren abhängen. Je schneller man war, umso wertvoller der Popel. Die Spieler stecken die erhaltenen Popel in ihre eigene Schatztruhe. Nach neun Runden werden diese geöffnet. Es gewinnt natürlich der Spieler mit den insgesamt wertvollsten Monster-Popeln.

Die Idee mit den beidseitig bedruckten Plättchen ist nicht neu. Schon bei "Safari Tours" (Ravensburger 1998) mussten damit Aufgabenkarten erfüllt werden, und die Maulwurf-Figuren aus "Buddel-Company" (ebenfalls Ravensburger 2005) mit ihren verschiedenfarbigen Seiten sind nur eine Weiterentwicklung desselben Spielmechanismus.

Bei den genannten Spielen gibt es aber nur eine gemeinsame Auslage von 15 Plättchen. Jeder hat dort seine eigene, verdeckt gehaltene Aufgabe, deren geforderte Bedingungen mit genau drei Wendungen hergestellt werden muss. Bei "Manno Monster" treten die Spieler hingegen in einen direkten Wettstreit gegeneinander an. Somit haben wir es hier mit einer Knobelaufgabe unter Zeitdruck à la "Uluru" oder "Ubongo" zu tun.

Grundsätzlich gibt es drei Vorgehensweisen. Entweder man versucht auf gut Glück möglichst schnell die Aufgabe zu lösen, was sich durch hektisches Wenden der Plättchen manifestiert. Besonders bei den einfacheren Aufgaben ist rasantes, temporeiches Dahinwerken oft die bessere Option.

Wer sich allerdings merkt, was sich auf den Rückseiten aller Plättchen befindet, kann sich unnötigen Stress ersparen. Ein gutes Gedächtnis ermöglicht es, gezielt nur bestimmte Plättchen umzudrehen. Wenn man sich alle Monster gut eingeprägt hat, genügen wenige Handgriffe, um etwa den verflixten fünften blauen Dickwanst zu finden, ohne dass man zum wiederholten Male Plättchen hin- und wieder zurückdreht.

Bei den schwierigeren Aufgaben sind aber vor allem logisches Denken und geplantes Vorgehen gefragt. Da gilt es, schon vorher zu analysieren, wie man die Aufgabe am besten löst. Oft gibt es nämlich nur eine einzige Lösung, und da muss jedes Plättchen auf der richtigen Seite liegen. Speziell die Aufgaben von Level 4 und 5 können ganz schön knifflig sein, bei denen man seine grauen Zellen auf Hochtouren bringen muss.

Für ein lockeres Spielchen für Spieler ab dem unteren Altersempfehlung von acht Jahren, bei dem lediglich die eher einfachen Aufgabenkarten der Level 1 und 2 verwendet werden, geht die kindliche Aufmachung mit den knuddeligen Monstern in Ordnung. Das knallharte, anspruchsvolle Konkurrenzspiel, welches die höheren, schweren Level bieten, hätte aber ein anderes Outfit verdient. Das Material ist zwar reichhaltig und schön gestaltet, spricht aber eben - zusammen mit dem Spieletitel - nur die Zielgruppe Familien an. Das finde ich schade, denn wer die bei "Manno Monster" gebotenen kniffligen Denksportaufgaben liebt und mit Zeitdruck gut umgehen kann, wird wegen der Optik kaum zu dieser Spieleschachtel greifen.

Franky Bayer

Bewertung: 4 Schilde