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Knobelritters Spielearchiv - Monsterfressen

Art des Spiels: Würfelspiel
Autor:          Alex Randolph
Verlag:         Simba Toys
Jahrgang:       1998
Spielerzahl:    2 bis 6 Spieler
Alter:          ab 7 Jahren
Dauer:          ca. 30 Minuten
Preis:          ca. € 4,-

Vor 15 Jahren mussten Kängurus mit zum Teil weiten Sprüngen einen Rundkurs umhüpfen. 14 Jahre später versuchten russische Offiziere, aus den trostlosen Weiten Sibiriens so schnell wie möglich nach Moskau zu gelangen, um dort Orden abzuholen. Und im Jahre 1990 entbrannte die Schlacht ums Kalte Büffet.

Was haben diese historischen Großereignisse mit dieser Spielerezension zu tun? Es handelt sich im Großen und Ganzen - ob es nun "Känguruh", "Generalowsky" oder "Die heiße Schlacht am Kalten Büffet" heißt - um ein und dasselbe Spiel. Ein überzeugender Beweis, dass Spielethemen im Grunde genommen fast beliebig austauschbar sind. Dass sich keines der Spiele lange im Verlagsprogramm halten konnte, zeigt, dass es nicht sonderlich erfolgreich war. Nun startet Simba Toys einen neuerlichen Versuch, die Spielidee von Alex Randolph an eine breitere Käuferschicht zu bringen. Diesmal sind es Monster, die um einen Kochtopf wandern, um so begehrte Leckerbissen zu ergattern wie Madenkompott, Legierte Schleimsuppe, Kreuzspinnensalat, Weberknechtragout, oder was auch immer die äußerst appetitanregenden Plättchen darstellen sollen.

Von der Küchentür aus bewegen sich die Monster über 12 Felder zum Kochtopf vor, von wo aus es gleich wieder zu Feld 1 und zu einer weiteren Runde in der Küche geht. Wer mit seiner Monsterfigur das letzte Feld erreicht oder überschreitet, also an den begehrtes Kochtopf kommt, nimmt sich das oberste, offen ausliegende Speisekärtchen. Motor für die Bewegung sind drei Spezialwürfel mit je zwei Seiten mit der "1", der "2" und der "3". Wer an der Reihe ist, würfelt zuerst mit einem Würfel und entscheidet sich dann, ob er noch den zweiten Würfel verwenden will. Auch den 3. Würfel kann er danach eventuell noch werfen, wenn er will. Wichtig ist nur, dass man mit der Summe aller geworfenen Würfel nicht über 4 Augen kommt, sonst heißt es sofort: Zurück zur Küchentür! Warum aber sollte man unnötiges Risiko eingehen? Das liegt am Multiplikator, den man erhält. Bei zwei geworfenen Würfel wird die Summe verdoppelt, bei drei Würfeln sogar verdreifacht, natürlich vorausgesetzt, dass man nicht mehr als 4 Augen erzielte. Im günstigsten Fall kann man also die 12 Felder des Rundkurses mit einem Mal schaffen (4 Augen mit dem dritten Wurf).

Eine weitere Regel betrifft das Mittragen lassen. Wer mit seinem Monster genau auf einem Feld landet, auf dem sich bereits eine andere Figur befindet, setzt sein Monster einfach drauf und wird, wenn diese in Folge dran ist, sogar mitgetragen. Doch das ist noch nicht alles an Vorteilen des Huckepack-Transportes. Denn wem die oberste Figur gehört, bestimmt auch statt des würfelnden Spielers, ob noch ein weiterer Würfel geworfen wird, und streift, wenn Feld 12 erreicht wird, zudem noch den ausliegenden Happen ein, während die untere Figur leer ausgeht. Die 24 Speiseplättchen selbst gibt es mit Zahlenwerten von 1 bis 7, und wenn das letzte seinen Besitzer gefunden hat, endet das Spiel. Wer insgesamt die besten Leckerbissen (höchste Gesamtsumme) sammeln konnte, gewinnt natürlich.

Das diesmal gewählte Spielethema ist ein wenig skurril und nicht unbedingt pädagogisch wertvoll einzustufen. Das Spiel selbst ist jedoch in seiner erfrischenden Einfachheit und dem dafür erstaunlich hohen Spielreiz ein ideales Familienspiel. Das Würfelglück ist zwar vorhanden, aber nicht dominierend. Ein wenig "Can't stop" ("Soll ich nun weitermachen um weiterzukommen und riskiere dafür einen großen Rückfall, oder höre ich doch lieber auf?"), ein wenig "Mensch ärgere Dich nicht!" ("Ätsch, jetzt lasse ich mich von dir tragen!"), und das alles kurzweilig. Mich wundert wirklich, dass das letztgenannte Spiel in fast jedem Haushalt zu finden ist, aber Alex Randolph's vergnüglicher Würfel-Riskier-und-Ärgerspaß für 2 bis 6 Spieler ab 7 Jahren noch in keiner Form den Weg zum Massenprodukt geschafft hat.

Vielleicht ändert sich aber gerade dies jetzt mit "Monsterfressen". Denn Simba Toys hat das Spielmaterial radikal minimiert, um die Kosten so niedrig wie möglich zu halten: Der Spielplan auf nicht sehr dickem Karton, ebenso die 24 Plättchen, dazu die drei Spezialwürfel und sechs nicht im entferntesten an Monster erinnernde Spielfiguren. Die Spielregel ist in fünf Sprachen auf einem einzigen, normalen DIN-A4-Blatt in schwarz/weiß abgedruckt. Der Verkaufspreis ist daher sensationell günstig: knapp mehr als ÖS 50,-- ! Ich kann nur jedem, der lustige Spiele in der Familie oder nur so zwischendurch mag, empfehlen, sich dieses Schnäppchen zuzulegen, denn ein so günstiges Preis-Leistungsverhältnis findet man so schnell nicht wieder!

Franky Bayer

Bewertung: 3 Schilde