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Knobelritters Spielearchiv - Nox

Art des Spiels: Kartenspiel
Spieleautor:    Steffen Brückner
Verlag:         Huch! & friends
Jahrgang:       2012
Spielerzahl:    2 bis 6 Spieler
Alter:          ab 8 Jahren
Dauer:          20 bis 30 Minuten
Preis:          ca. € 9,-

Zielgruppen:    Gelegenheitsspieler ++
                Partyspieler ++

Kennen Sie die Herren "Ramon", Jack" und "Alphonse"?

Es sind dies drei gerissene Halunken mit zweifelhafter moralischer Einstellung. Trotz feiner Hüte (Zylinder bzw. Melone), Monokel, Pfeife und penibel gezwirbelter Schnurrbärte sieht man ihnen sofort an, dass sie nichts Gutes im Schilde führen. Augenscheinlichstes Merkmal aller drei "Gentlemen" ist jedoch ihre überaus schlanke Erscheinung: tiefe Augenhöhlen und eingefallene Wangen. Wenn man's genau nimmt, sind Ramon, Jack und Alphonse eigentlich Totenköpfe und damit für uns Normalsterbliche automatisch äußerst suspekt.

Für den eher wahrscheinlichen Fall, dass Sie noch nie etwas von diesen 3 Ganoven gehört haben sollten, dürfen Sie aber beruhigt sein. Ich kann Ihnen versichern, dass Ihre Unkenntnis keine unverzeihliche Bildungslücke darstellt. Selbst für das Spiel "Nox", in dem sie vorkommen, dienen sie lediglich als beliebig austauschbares Thema für ein ansonsten eher abstraktes Kartenspiel. Ramon steht dabei für die Farbe "Blau" mit den Werten 1, 4, 9, 11 und 15. Jacks Farbe ist "Grün", die Werte dafür sind 2, 5, 7, 12 und 14. Bleiben noch die Werte 3, 6, 8, 10 und 13 in der Farbe "Orange", auf denen das Konterfei von Alphonse prangt. Jede Zahl kommt sechs Mal vor, womit wir auf eine Anzahl von insgesamt 90 Karten kommen.

Der Spielablauf ist ziemlich simpel. Wer an der Reihe ist, spielt eine seiner drei Handkarten aus und zieht abschließend wieder eine Karte vom Stapel nach. Eine Karte kann entweder vor sich oder vor einem beliebigen Mitspieler ausgelegt werden. Damit kann eine Auslage entweder neu gebildet (1. Karte) oder vergrößert werden. Auch ist es möglich, eine Auslage zu verändern, indem man mit der Karte eine bereits ausliegende Karte derselben Farbe überdeckt. Sollten in der Auslage eines Spielers zu irgendeinem Zeitpunkt 2 Karten die gleiche Zahl zeigen, werden die beiden Karten(stapel) sofort übereinander gestapelt, wodurch die Auslage verkleinert wird.

Sobald die Auslage eines Spielers aus sechs nebeneinander liegenden Karten(stapel) besteht, oder - im selteneren Fall - sowohl Nachziehstapel als auch die Handkarten aller Spieler aufgebraucht sind, endet ein Durchgang. Jeder Spieler berechnet den Wert seiner Auslage, indem er die Zahlen der obersten Karten zusammenzählt. Allerdings nehmen nur Spieler an der Wertung teil, die alle drei Farben in ihrer Auslage haben! Alle anderen notieren null Punkte. Es werden so viel Durchgänge gespielt, bis ein oder mehrere Spieler mindestens 150 Punkte erreicht haben. Es gewinnt natürlich der Spieler mit den meisten Punkten.

Ich muss zugeben, dass ich mir nach dem Studium der Spielregel nicht sonderlich viel erwartet habe. Was soll schon Großartiges dran sein, für sich selbst gute Karten auszuspielen und den Mitspielern die schlechten zuzuschanzen? Umso überraschter war ich, dass "Nox" in unseren Spielrunden so gut ankam, ja sogar durchaus Spaß machte.

Anfangs herrschte etwas Ratlosigkeit, wie man das Spiel so anlegt, aber dann hat sich gezeigt, dass es von Vorteil ist, möglichst schnell alle drei Farben bei sich auszulegen, um sich nicht der Gefahr eines "Nullerls" auszusetzen. Was aber im Anschluss daran passiert, hat viel mit Interaktion, und fast schon etwas mit Taktik zu tun. Nicht nur, weil man natürlich vermehrt dem (vermeintlich oder tatsächlich) Führenden in die Suppe spuckt. Sondern vor allem, weil gewiefte Spieler ein schnelles Rundenende hervorrufen, wenn die Situation einen Vorteil verspricht oder zumindest den Spielern mit vielen Punkten aus den Vorrunden Nachteile bringt. Da entsteht fast schon so was wie Gruppendynamik, was für viel Schadenfreude und Ärger sorgt.

"Nox" spielt sich deshalb am besten in größeren Runden. Da fällt auch das Kartenglück nicht so arg ins Gewicht (außer wenn man nicht und nicht die dritte Farbe nachzieht...). Zu zweit und zu dritt plätschert das Spiel hingegen ziemlich ereignislos und nichtssagend dahin, da kann man "Nox" getrost im Spieleregal lassen. Meiner Meinung nach sollten daher mindestens 4 Spieler teilnehmen, dann steht einer lockeren Unterhaltung in vergnüglicher Runde nichts mehr im Weg.

Franky Bayer

Bewertung: 3 Schilde