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Knobelritters Spielearchiv - Pandemie

Art des Spiels: Kooperationsspiel
Spieleautor:    Matt Leacock
Verlag:         Pegasus Spiele
Jahrgang:       2008
Spielerzahl:    2 bis 4 Spieler
Alter:          ab 10 Jahren
Dauer:          45 bis 60 Minuten
Preis:          ca. € 29,-
Auszeichnung:   nominiert zum "Spiel des Jahres 2009"

Zielgruppen:    Gelegenheitsspieler ++
                Spielexperten ++

Jetzt ist es also doch passiert. Keiner hat es so richtig glauben wollen, aber das Unvorstellbare, das Verheerende, Katastrophale, die Apokalypse ist tatsächlich eingetreten: Die Pandemie, also die weltweite Epidemie, welche die Menschheit beinahe ausgerottet hat. Und ich sitze hier in einem unterirdischen, isolierten Bunker und überlege, grüble vor mir hin, wie wir das alles hätten verhindern können.

Angefangen hat es mit einigen rätselhaften Erkrankungen rund um den Erdball. Eine stärkere Seuche hier, eine andere in Asien, ein paar stärkere Krankheitsfälle in Südamerika, eine Handvoll Todesfälle in Afrika. Vier verschiedene Virenstämme haben wir dabei feststellen können. (Ein paar zufällig gezogene Infektionskarten bestimmen, in welche Städte bereits zu Beginn ein bis drei Seuchenwürfel, das sind Würfel in vier Farben platziert werden.)

Sogleich habe ich mich mit einem Team aus Spezialisten an die Arbeit gemacht, um die Krankheiten zu bekämpfen. Uns war sofort klar: Wir mussten innerhalb eines kurzen Zeitraums alle vier Gegenmittel finden, sonst wäre es zu spät! (Das Spiel gilt dann als gewonnen, sobald alle 4 Gegenmittel gefunden wurden.) Wir hatten also nicht viel Zeit zu verlieren, weshalb wir unsere zur Verfügung stehenden Aktionen gut aufeinander abstimmen mussten. (Jeder Spieler kann in seinem Spielzug maximal 4 Aktionen durchführen.)

Dies betraf in erster Linie unsere Bewegung, schließlich mussten wir uns schleunigst zu den Krisenherden begeben. Neben der normalen Bewegung von einem Ort zum nächsten konnten wir auch die verschiedensten Flüge nutzen, um entfernte Städte schneller zu erreichen. (Die einfachen Aktionen betreffen die Bewegung. Man kann seine Spielfigur von einer Stadt über eine Verbindungslinie zur nächsten Stadt zu ziehen. Durch das Ausspielen einer Spielerkarte sind Bewegungen von oder zu weiter entfernten Städten möglich. Und schließlich kann man noch von einer Stadt mit Forschungslabor zu einer anderen mit ebenfalls einem Forschungslabor ziehen.)

Mit unserer Anwesenheit allein war aber noch nichts geholfen, schließlich bekämpfen sich die Seuchen nicht von selbst. Und so begannen wir sogleich, ausgebrochene Seuchen zwischenzeitlich zu behandeln, um die drohende Gefahr einer weiteren Ausbreitung zu bannen. (Für 1 Aktion darf ein Seuchenwürfel aus der Stadt entfernt werden, in der sich die eigene Spielfigur befindet.)

Für die Erforschung der Krankheiten errichteten wir auch an verschiedenen Orten Forschungslabors, die sich zudem als nützlich für eine bessere Mobilität erwiesen. (Gegen Abgabe der passenden Spielerkarte kann für eine Aktion ein Forschungslabor errichtet werden.)

Vordringlichstes Ziel war natürlich die Entdeckung der entsprechenden Gegenmittel. Indem wir genug Wissen über eine bestimmte Seuche sammelten und die Ergebnisse unserer Forschung in Labors testeten, gelang es uns, das entsprechende Gegenmittel zu entdecken. (Um eine Seuche zu heilen, müssen für 1 Aktion von einem Spieler fünf Karten derselben Farbe in einer Stadt mit einem Forschungslabor abgegebenen werden.)

Nachdem es nicht so einfach war, an ausreichend Wissen zu gelangen, haben wir immer wieder versucht, unser Wissen untereinander zu teilen, auch wenn sich dies nicht immer als einfach herausgestellt hat. (Für 1 Aktion kann ein Spieler entweder eine Spielerkarte weitergeben oder erhalten, jedoch müssen sich beide beteiligten Spieler in der Stadt der ausgetauschten Spielerkarte befinden.)

Als weiteres Plus in unserem gemeinsamen Kampf gegen die Seuchen erwies sich, dass unser Team aus verschiedenen Spezialisten bestand, die ihre speziellen Fähigkeiten gekonnt einsetzten. So war unser Betriebsexperte effektiver beim Errichten neuer Forschungslabors, unserem Wissenschafter gelang es leichter, Gegenmittel zu finden, unser Forscher konnte seine Forschungsergebnisse besser mit den anderen teilen, unser Arzt konnte Seuchen in Städten schneller unter Kontrolle bringen und unser Dispatcher war sehr hilfreich dabei, die Leute an die richtigen Einsatzorte zu bringen. (Jedem Spieler wird zufällig eine von 5 Rollen zugeteilt, die ihm eine bestimmte Sonderfähigkeit bringt.)

Doch trotz all unserer Bemühungen konnten wir der Seuchen nicht Herr werden. Wie konnten sich die Krankheiten so rapide ausbreiten, so unglaublich viele Todesfälle anrichten? Wir mussten feststellen, dass die Krankheiten nie zur Ruhe kamen, ständig tauchten neue Krankheitsfälle auf. (Nachdem ein Spieler seine 4 Aktionen durchgeführt und anschließend 2 Karten vom Spielerstapel gezogen hat, werden Karten entsprechend der Infektionsrate vom Stapel der Infektionskarten aufgedeckt und je ein Seuchenwürfel in die betreffende Stadt platziert.). Außerdem kam es ab und an zu sehr gefährlichen Epidemien in bisher sicher geglaubten Gegenden. Dies hatte auch sofort einen Anstieg der Infektionsrate zur Folge. (Sobald im Stapel der Spielerkarten eine "Epidemie"-Karte gezogen wird, bestimmt die unterste Karte des Infektionsstapels, in welche Stadt gleich drei neue Seuchenwürfel gelegt werden, der Marker für die Infektionsrate wird um ein Feld weiter geschoben.)

Was uns aber am meisten Schwierigkeiten bereitete, war die Tatsache, dass die Seuchen immer wieder am selben Ort auftraten. Kaum schien ein Krisenherd beseitigt, kam es am selben Ort zu neuen Krankheitsfällen. (Nach einer "Epidemie"-Karte werden alle Infektionskarten des Ablagestapels gemischt und oben auf den Nachziehstapel der Infektionskarten gelegt, wodurch dieselben Karten öfters auftauchen können.)

Besonders gefährlich wurde es stets dann, wenn die Seuche in einer Stadt Überhand nahm und es so zu einem "Outbreak" - einem Ausbruch kam. In so einem Fall verbreitete sich die Seuche in Windeseile in benachbarte Städte. Ja, und manchmal kam es zu einer regelrechten Kettenreaktion, einem richtigen Flächenbrand. (Wenn in einer Stadt ein 4. Seuchenwürfel dazugelegt werden müsste, kommt es stattdessen zu einem Ausbruch, beim dem in alle benachbarten Städte je ein Würfel dieser Farbe ausgelegt wird.) Ein solcher Ausbruch war es dann auch, der schließlich all unsere Bemühungen zum Scheitern brachte und das Ende fast alles menschlichen Lebens auf unserer Erde bewirkte. (Das Spiel endet mit einer Niederlage für alle Spieler, wenn es entweder zum 8. Ausbruch kommt, oder alle Seuchenwürfel einer Farbe aufgebraucht sind, oder sich nicht mehr genug Karten im Spieler-Zugstapel befinden.)

Im Nachhinein betrachtet war die Aufgabe sicher eine sehr schwierige, ja fast unmögliche. Aber gerade das hatte ja seinen Reiz, wir wollten ja die Menschheit retten und haben dafür unser Bestes gegeben. Wir haben uns abgesprochen, so gut es ging kooperiert, und die Schläge des Schicksals zu meistern versucht. Das Glück war uns in mehreren Fällen nicht gewogen, aber es war äußerst knapp. Hätten wir nur ein bisschen mehr Zeit gehabt, ich bin mir sicher, wir hätten es schaffen können. Ach, könnte ich nur die Zeit zurückdrehen, ich würde mich gerne wieder mit demselben oder einem anderen Team dieser Aufgabe stellen.

"Pandemie" versteht es, als kooperatives Spiel sowohl den Gelegenheitsspieler als auch den erfahrenen Spieler zu begeistern. Einfache Regeln sorgen für ebenso spannendes wie taktisches Spielvergnügen. Der Zufall spielt sicher - wie in allen Spielen dieses Genres - eine große Rolle, es ist aber sehr reizvoll, die sich ergebenden Schwierigkeiten bewältigen zu versuchen. Das Spiel macht übrigens in jeder Besetzung Spaß, es ist sogar ausgezeichnet solo zu spielen. Ein weiteres Plus ist die Möglichkeit, den Schwierigkeitsgrad im vorneherein zu wählen, abhängig von der Zahl der "Epidemie"-Karten im Spielerstapel. Anfangs empfiehlt es sich mit 4 Karten zu beginnen, für das sogenannte "Heldenspiel" - ein fast aussichtsloses Unterfangen! - werden alle 6 Karten eingemischt. "Pandemie ist somit eines der seltenen Spiele, welches ich uneingeschränkt jedem Spieler ab 10 Jahren empfehlen kann.

Franky Bayer

Bewertung: 5 Schilde