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Art des Spiels: Sammelspiel Spieleautoren: Stefano Castelli, Lorenzo Silva & Andrea Crespi Verlag: Cool Mini or Not Jahrgang: 2015 Spielerzahl: 2 bis 4 Spieler Alter: ab 8 Jahren Dauer: 45 bis 60 Minuten Preis: € 35,90 Zielgruppen: Spielexperten ++ Gelegenheitsspieler (+) |
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An der Horriblen Hochschule für handfeste Hexerei nähert sich das Abschlussexamen in Riesenschritten: Tränkebrauen steht auf dem Prüfplan. Dazu nehmen die Lehrlinge Zutaten aus dem Spender und lassen dabei möglichst viele gleichfarbige aufeinanderprallen, damit sie "explodieren". Je größer die Explosionen, desto schneller werden die Tränke nämlich fertig sein!
Jeder Spieler wird mit einem Labortisch ausgestattet, und in die Tischmitte wird der mit Farbkugeln bestückte Zutatenständer gestellt. Außerdem liegen dort noch Trankfläschchen aus, von denen jeder Spieler zwei auf seinen Arbeitstisch bekommt.
Wer am Zug ist, darf sich eine beliebige Zutat aus dem Spender nehmen. Treffen danach durch das Herunterrollen der nachkommenden Kugeln zwei gleichfarbige aufeinander, kommt es zu einer sogenannten Explosion. Grenzen an diese beiden Kugeln noch einmal eine oder zwei gleichfarbige, so explodieren diese mit. Alle explodierten Kugeln darf man an sich nehmen. Dies kann Kettenreaktionen auslösen, denn aufgrund der in die entstandene Lücke nachrollenden Kugeln können ebenfalls wieder zwei gleichfarbige aufeinandertreffen usw.
Anschließend setzt man die gewonnenen Murmeln ein. Entweder füllt man mit farbig passenden Kugeln die leeren Löcher der eigenen Trankfläschchen; findet man dort keinen Platz, legt man sie in seine Retortenflasche.
Einmal pro Zug kann der Spieler auch die Hilfe des Professors erbitten. Diese besteht darin, eine Kugel aus dem Zutatenspender nehmen zu dürfen, ohne eine Explosion auszulösen. Für die Hilfe erhält man allerdings einen Marker, der am Ende -2 Punkte zählt.
Ein Trank ist fertiggebraut, wenn alle seine Löcher mit passenden Zutaten gefüllt sind. Die Kugeln wandern zurück in den Zutatenspender, das Trankfläschchen wird umgedreht und bringt am Spielende Siegpunkte. Der Trank kann zusätzlich aber auch eingenommen werden, um seine magische Wirkung zu nutzen. Diese besteht aus acht verschiedenen Möglichkeiten, vom Zutatenklau beim Gegner, über die Umverteilung seiner Zutaten auf den Trankfläschchen bis hin zum nochmaligen Nutzen eines bereits verwendeten Tranks.
Hat man mindestens drei Tränke derselben Sorte oder fünf verschiedene gebraut, so erhält man einen Zauberkunstorden. Nach Vergabe einer von der Spielerzahl abhängigen Menge dieser Orden oder wenn der Vorrat an Trankfläschchen aufgebraucht ist, endet das Spiel. Es gewinnt der Spieler mit den meisten Punkten, die sich aus den Zauberkunstorden und den gebrauten Tränken abzüglich der Punkte für die Hilfe des Professors errechnen.
Das Spielmaterial von "Potion Explosion" zieht unweigerlich alle Blicke auf sich: Nicht nur die Murmeln in dem Zutatenspender, sondern auch die vielen bunten Trankfläschchen sind wahrlich ein optischer Hingucker! Positiv ist an dieser Stelle auch zu erwähnen, dass der Zutatenspender anstandslos funktioniert.
Auch die Spielregeln sind an und für sich leicht zu verstehen. Mit den acht verschiedenen Einsatzmöglichkeiten der unterschiedlichen Zaubertränke wird die Latte für ein Familienspiel allerdings dann doch etwas höher gelegt. Die Piktogramme sind leider nicht gut verständlich und Übersichtskarten wurden dem Spiel auch nicht beigefügt. Schade! Möglicherweise als kleines Trostpflaster für dieses Versäumnis zeigt die Anleitung dafür am Ende, wie man das Spielmaterial am Ende wieder gut in der Schachtel unterbringen kann.
Für Kinder ist es am einfachsten, das Spiel erst einmal ohne die Sonderfunktionen der Tränke zu erlernen. Nach und nach kann man dann die einzelnen Zaubertränke erklären und sie im Spiel auch nutzen. Spielt man bei der ersten Partie gleich mit allen auf einmal, so wird diese wahrscheinlich sehr zäh verlaufen, weil jeder ständig nachlesen will, was er mit seinen bereits gebrauten Tränken anstellen kann.
Den Blick für die besten Kettenreaktionen hat nicht jeder. Wer hier schnell erkennen kann, wo man die nächste Kugel am besten wegnimmt, hat sicherlich die Nase vorn. Aber vor allem Kinder lernen diesbezüglich schnell. Nach einigen Runden können sie mit den Erwachsenen durchaus mithalten. Außerdem ist es auch längst nicht immer so, dass sich in jedem Zug gute Kombinationen bieten. An dieser Stelle kann es auch etwas frustrierend sein, wenn es öfter mal denselben Spieler trifft, der keine tollen Explosionen zaubern kann.
Sehr interaktiv ist das Spiel nicht. Sicherlich schnappt man das eine oder andere Mal dem nächsten Spieler vor der Nase die optimalen Kugeln weg, aber im Grunde spielt doch jeder irgendwie vor sich hin. Das soll jetzt aber nicht negativ klingen, denn aufgrund des schönen Materials ist man irgendwie auch zufrieden damit, an seinen eigenen Tränken herumzubasteln, ohne sich groß für die der Mitspieler zu interessieren. Beim Nachziehen von neuen Tränken sollte man aber doch besser mal einen Blick auf die bereits fertiggestellten Zaubertränke der Mitspieler werfen, um es ihnen nicht zu leicht zu machen, die 3er- oder 5er-Sets für das Erhalten der Zauberkunstorden fertigzustellen.
Der Aufforderungscharakter von "Potion Explosion" ist sehr hoch, jedoch lässt die Begeisterung aber auch ein wenig nach, wenn das erste Interesse an dem schönen Material abgeklungen ist. Trotzdem liegt hier ein schön aufgemachtes, familientaugliches Spiel mit ungewöhnlichem Thema vor, das jeder einmal probieren sollte, der gerne außergewöhnliche Spiele spielt.
Sandra Lemberger
Bewertung: 4 Schilde