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Knobelritters Spielearchiv - Professor Pünschge

Art des Spiels: Denk- und Kombinationsspiel
Spieleautor:    Klaus Zoch
Verlag:         Zoch Verlag
Jahrgang:       2008
Spielerzahl:    2 bis 7 Spieler
Alter:          ab 12 Jahren
Dauer:          30 bis 60 Minuten
Preis:          ca. € 29,-

Zielgruppen:    Spiele-Experten ++
                Gelegenheitsspieler (+)
                Partyspieler (+)

Dieser verrückte Professor Pünschge. Also wirklich, was der immer im Kopf hat. Wenn er abends seine "Denk-Bar" verlässt, nimmt er zwar stets denselben Weg nach Hause, bleibt aber stets an anderen Orten stehen, um noch etwas zu verweilen. Je nach Lust und Laune meidet er mal jeden Sonnenkontakt, mal möchte er er alle Fische und Vögel beobachten, oder er betritt nur jedes dritte Feld. Typisch verschrobener Professor eben, er folgt ständig seiner ganz persönlichen Logik.

Ich möchte doch mal wissen, ob ich diesmal auf seine komischen Gedankengänge komme. Der Professor hat für dieses Mal sechs Kristalle auf sein Häuschen gelegt, so viel Belohnung erwartet er sich für sein Rätsel. Und dann platziert er schon mal zwei weiße Chips auf die ersten beiden Felder, die seiner eigenen Vorstellung entsprechen. Es sind die Felder "1" und "3".

Wieso lässt er ausgerechnet das zweite Feld - ein grünes Sonnenfeld über dem See mit den Symbolen Eule, Drache und Fisch - aus? Mag er kein Wasser? Hat er Angst vor Sonnenbrand? Fürchtet er sich vor Eulen. Am Fisch und am Drachen kann es nicht liegen, die kommen auf den beiden anderen Feldern vor, es sei denn... Ach, es gibt einfach noch zu viele Möglichkeiten, ich geh' hat mal zum nächsten Feld vor.

"Brumm brumm" ertönt es da als Zeichen, dass der Professor auch auf Feld "4" angehalten hat, was er mit einem weiteren weißen Chip auch anzeigt. Aha, am See kann's also nicht liegen. Es könnte nach wie vor sein, dass er die Sonne oder die Eule scheut. Oder, was mir jetzt auffällt: Auf allen Feldern mit weißem Chip ist ein Stier abgebildet. Ob das nur Zufall ist? Doch wie heißt es so schön: "Probieren geht über Studieren" und so ziehe ich zum nächsten Feld.

"Möööb!" Dieses nervige Geräusch verrät mir, dass ich diesmal falsch liege. Der Professor platziert einen schwarzen Chip auf Feld "5" und nimmt einen Kristall an sich. Das ist aber zu blöd, denn das Feld ist so ganz verschieden zum Feld "2", dem anderen unpassenden Feld, und liefert mir keinen Hinweis. Dann halt weiter zu Feld "6". Wieder "Möööb", damit fallen einige weitere Überlegungen von mir (zum Beispiel alle weißen und alle gelben Felder) flach. Ansonsten müsste ich noch viel zu viel spekulieren, also schnell zu Feld "7", wo mich wieder ein nervtötendes "Möööb" erwartet, ebenso wie auf Feld "8". Bei so vielen schwarzen Chips, sprich falschen Feldern muss ich mich wohl eher darauf konzentrieren, was die Felder "1", "3" und "4" gemeinsam haben. Und je länger ich alles bedenke, umso mehr komme ich zum Schluss, dass es wohl doch auf die Stiere ankommt. Dann müsste Feld "9", wo unter anderem auch ein Stier wartet, auf jeden Fall richtig sein.

Erneut "Möööb!" Wie bitte? Jetzt bin ich völlig verwirrt. So sehr ich auch hin und her überlege, ich komme nur auf abstruse, viel zu komplizierte Kombinationen. Es kann aber - so haben wir es anfangs abgemacht - höchstens eine mittelschwere Ausgabe sein. Ich muss wahrscheinlich irgendetwas übersehen haben, überkombinieren und so den Wald vor lauter Bäumen nicht erkennen. Egal, ich ziehe auf Feld "10", was mit einem wenig überraschenden "Möööb" quittiert wird.

Damit hat der Professor all seine sechs Kristalle erhalten, und kann keine weiteren bekommen. Dafür ist auch meine Chance vertan, für die richtige Lösung fünf Kristalle zu ergattern. Der Professor gibt mir aber nun noch einen Hinweis. Finde ich in der anschließenden Runde alle richtigen Felder heraus, gibt das immerhin noch zwei Kristalle Belohnung, sonst gehe ich leider leer aus. Okay, der Hinweis also: "Ein entspannter Heißblüter lässt sich nicht reizen."

Ich hab's doch gewusst, dass es etwas mit Stieren zu tun haben muss, was sonst könnte mit "Heißblüter" gemeint sein. Und gereizt wird ein Stier natürlich mit der Farbe "rot". Folglich sucht der Professor alle "Stier"-Felder auf, die nicht rot sind. Ein fröhliches "brumm brumm" auf Feld "14" bestärkt mich in meiner These, und ich kann über die weiteren Felder "19", "20" und "22" (alle mit "brumm brumm" bestätigt) ins Ziel ziehen. Immerhin noch 2 Kristalle gerettet! Aber jetzt kommt es zum Rollentausch, und ich lege die Aufgabe sowie meine mögliche Belohnung (zwischen 4 und 11 Kristallen) fest, während mein Kontrahent nun die Lösung finden muss. Na warte, Bursche, ich werde als Professor einen ganz gefinkelten Weg einschlagen, an dem du dir das Gehirn so richtig zermartern wirst...

Wie der Leser bereits festgestellt hat, ist "Professor Pünschge" kein gewöhnliches Spiel. Diese originelle Art des Denksports habe ich bisher noch nicht in dieser Weise in spielerischer Form vorgefunden. Die etwas kindliche, kunterbunte Aufmachung täuscht, denn es ist laut Altersangabe erst für Spieler "ab 12 Jahren" geeignet. Und dies völlig zu Recht, denn die Aufgaben können überaus knifflig sein, es ist logisches Denken gefragt und die grauen Zellen werden ganz schön beansprucht. Durch Aufgaben in verschiedenen Schwierigkeitsgraden - von hellblauen "Junior-Karten" bis zu dunkelblauen "Gourmet-Aufgaben" - wird man ideal ans Spiel herangeführt.

Bis zu 7 Spieler können daran teilnehmen, wobei die Spieler zwischen einer kooperativen und einer kompetitiven Variante wählen können. Mir persönlich gefällt die oben vorgestellte Vorgehensweise am besten, denn das gemeinsame Finden der richtigen Lösung ist viel reizvoller, weil kommunikativer. Die Wettbewerbsvariante hingegen wird bei uns sehr selten gespielt. Insgesamt ein tolles, neuartiges Spiel, das viel Vergnügen bereitet. Wer es mal ausprobieren will, kann es auch "online" unter www.zoch-verlag.com testen.

Franky Bayer

Bewertung: 4 Schilde